21-3694

Flaniermeile Volksdorf Eingaben

Eingabe

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
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30.09.2021
13.09.2021
Sachverhalt

 

Der Geschäftsstelle liegen insgesamt 9 Eingaben zu diesem Thema vor. Hierbei wurde eine Eingabe postalisch zugestellt. Diese enthällt eine Unterschriftenliste von 8 Gewerbetreibenden. Über die beigefügte, exemplarisch ausgewählte Eingabe hinaus werden folgende Kritikpunkte aus dem Kreis der Gewerbetreibenden des von der geplanten Veränderung betroffenen Bereichs vorgebracht:

 

-          Nach der pandemiebedingten schwierigen Phase des vergangenen Jahres würden die Geschäfte gerade wieder anlaufen. Die Reserven seien aufgebraucht. Es sei folglich nicht die Zeit für Experimente, die eine Veränderung im Einkaufsverhalten der Kundschaft zur Folge haben könnten. 

-          Ein Ausbau der Radwege sollte allen weiteren Schritten vorausgelagert sein. Nur so könne Volksdorf zu einer Fahrradzone und Flaniermeile werden. Als besonders ausbaufähig werden der Volksdorfer Weg und der Saseler Weg benannt.

-          Der Ortskern eigne sich nicht für eine Flaniermeile. Angesiedelt seien nahezu ausschließlich Geschäfte des täglichen Bedarfs. Der Fußgängerbereich „Weiße Rose“ biete aus diesem Grund bereits ausreichend Platz zum Flanieren.

-          Befürchtet werden zudem der Verlust von Arbeitsplätzen aufgrund von Umsatzeinbußen und ein Rückgang der Einnahmen durch die Gewerbesteuer.

-          Die Außenplätze der Gastronomie seien ohnehin nicht zu erweitern, da sich die noch vorhandenen Plätze im Privatbesitz befänden.

-          Es haben zudem Befragungen der Kundschaft zu der geplanten Flaniermeile stattgefunden. Dabei konnte eine überwiegende Ablehnung dieser verzeichnet werden. Die Mehrheit der Befragten sei auf die bestehenden Parkplätze angewiesen.

-          Durch die Veloroute 6 entfalle zudem ohnehin ein wichtiger Parkraum, was die Parksituation im Umland zusätzlich verschlechtere.

-          Verschiedene Eingaben kritisieren zudem die Beauftragung der Firma TOLLERORT und die daraus hervorgegangenen Kosten. Darüber hinaus wird auf ein vermutetes Verwandtschaftsverhältnis aus der Firma hingewiesen.

-          Betreiber von Arztpraxen und Physiotherapiepraxen würden darauf hin weisen, dass ausreichend Parkplätze im öffentlichen Raum für die Patientinnen und Patienten äußerst wichtig sein.

-          Der Volksdorfer Ortskern lebe auch von den Kundinnen und Kunden aus den angrenzenden Walddörfern und anderen Stadtteilen.

-          Mieterinnen und Mieter sowie Eigentümer würden darauf hin weisen, dass auch in

Zukunft private Parkflächen und Tiefgaragen gut erreichbar sein müssen und entsprechender Verkehr durch den Volksdorfer Ortskern fahren werden.

-          Durch die Schließung des Standortes der Deutschen Post fehle schon jetzt ein wichtiger

Anziehungspunkt und Nahversorger im Volksdorfer Ortskern.

 

Exemplarische Eingabe:

 

Hiermit beantrage ich,

 

das Testprojekt "Flaniermeile Volksdorf" im April 2022 nicht durchzuführen und sämtlichen Planungen dazu einzustellen.

 

Begründung:

 

Die Flaniermeile Volksdorf verletzt die Volksdorfer Gewerbetreibenden in ihren Rechten und wird zu massiven Umsatzverlusten führen.

 

Das Projekt ignoriert die Tatsache, dass in unmittelbarer Nähe kein ausreichender Ersatzparkraum geschaffen werden kann. Ein Großteil der Volksdorfer Kunden sind ältere Menschen, die auf ihr Auto angewiesen sind. Die Parkhäuser erfüllen ihren Zweck nicht. Niemand fährt ins Parkhaus um kurz bei unseren zahlreichen Bäckern am zB. Sonntag Morgen Brötchen zu holen.

 

Alle Gewerbetreibenden profitieren auf der anderen Seite von den täglichen Einkäufe beim Frischemarkt und Budni. Fallen diese Einkäufe wegen, weil die Wege zum Auto zu weit sind mit schweren Einkaufstaschen, dann werden auch keine spontanen Einkäufe in den anderen Geschäften des Dorfes getätigt. Deswegen werden Umsätze in andere Stadteile wandern, allen voran das AEZ.

 

Das werden Ihnen auch die anderen Gewerbetreibenden im Dorf bestätigen, die noch nie von Ihnen befragt worden sind. Die Infoveranstaltungen finden immer zu Ladenöffnungszeiten statt und waren schlecht kommuniziert. Die Interessen der Ladeninhaber wurden dort auch nicht angemessen berücksichtigt.

 

Ich appelliere nachdrücklich an die Bezirksversammlung: Wenn Sie die jetzt gute Infrastruktur des Dorfes zerstören, machen sie vielleicht auf lange Sicht das Dorf kaputt. Dann braucht man dort auch nicht mehr zu flanieren. Wir haben schon zwei Leerstände. Die Fa. Douglas hat das Dorf verlassen, ein Glück hat jemand anderes das Geschäft übernommen. Die Post ist weg. Im Gespräch ist auch, dass zwei Banken bald weggehen. Niemand möchte in Volksdorf an leeren Geschäften flanieren.

 

Und die Idee von mehr Außengastronomieflächen durch die Flaniermeile für  die jetzigen Gastronomen trifft nur auf zwei Läden zu. Haben sie diese gefragt, ob die das überhaupt möchten?  Diese stoßen meines Wissens bereits jetzt an ihre personellen Grenzen.

 

Viele Grüße,

 

Anhänge

keine Anlage/n