Fabriciusstraße - Straßenplanung und -neubau Eingabe
Folgende Eingabe liegt der Gerschäftsstelle vor:
Hallo,
zu der Umgestaltung der Fabriciusstraße habe ich folgende Bemerkungen:
Theoretisch finde ich die Maßnahmen gut - in der Praxis funktionieren sie nicht. Besonders die Barrierefreiheit (Bordsteinabsenkung im Einmündungsbereich) hat eine fatale Wirkung: die wird nicht nur von den geplanten Verkehrsteilnehmern genutzt, sondern von allen, da die Möglichkeit besteht einfach auf den Fußweg raufzufahren.
A) Radfahrer
B) Fußgänger
C) Parkplätze
zu A:
1.) positiv ist, dass wenige Autos auf dem Radweg parken - außer den all'wärtigen Postwagen (die haben inzwischen gelernt, in der "3. Reihe" zu parken).
2.) negativ ist, dass ungefähr die Hälfte der Radfahrer den Fußweg in alle Richtungen benutzen - besonders im Bereich zwischen Richeystraße und Seebekring (Edeka) vor der Ladenzeile. Anscheinend Anlieger, die sowieso den Fußweg benutzen, zu einen Laden fahren oder eine Abkürzung nehmen wollen. Unglücklich ist da auch die Lage der Fußgängerampel - wie soll ein Radfahrer links in den Seebekring abbiegen - auf dem Radfahrweg anhalten und über zwei Fahrstreifen fahren, links auf dem Fahrstreifen einordnen oder eben die Ampel benutzen und dann auf dem Fußweg weiterfahren. Da wäre eine Ampelanlage am Seebekring besser. Einen Beinaheunfall habe ich als Fußgänger gesehen: an der Einmündung Richeystraße habe ich einem Autofahrer Vorfahrt gewährt, er rollte wieder an und im gleichen Moment fuhr eine Geisterradlerin recht schnell über den Fußweg vor das Auto - selbst ich habe sie vorher nicht gesehen: da stehen zwei Verteilerkästen.
zu B:
Einmal mussten wir einer gefallen Rentnerin wieder auf die Beine helfen, die wohl nicht die Steigung nach der Bordsteinabsenkung erwartet hatte. Und nach Plan sollen die Fußwege zwei Meter breit sein - da stehen aber einige Parkschilder mittenmang (Otto). Hier auch Radfahrer - mit & ohne Berechtigung, mit & ohne BreitspurAnhänger.
zu C:
1.) Nicht nur, dass in diesem Bereich die Hälfte der Parkplätze entfallen ist (legale und illegale), dass eine Nachverdichtung im Wohnbestand erfolgte (Genossenschaft der Eisenbahner(?)), sondern dass (auch) mit den Share-Wagen eine Erhöhung des KFZ-Bestandes erfolgte - hat man bewusst in Kauf genommen, dass die Anwohner zum Parken in die Seitenstraßen verdrängt werden, und dort vor den Einfahrten, im Einmündungsbereich und auf den Fußwegen parken. Nun wird wohl täglich einmal kontrolliert - das hilft nur gegen Langzeitparker. Und wenn nicht abgeschleppt wird, ist die Behinderung beseitigt?
2.) Als Gefahr sehe ich die Schrägparkplätze. Rückwärts ausparken geht nur im Blindflug, da muss noch nicht einmal ein Sprinter daneben stehen: irgendwann wird ein Radfahrer erwischt. Einige davon fahren wohl deshalb bewusst auf dem Fußweg - dazu kommt noch der Parkverkehr auf dem Radweg (warten, bis ein Platz frei wird). Und dann die Lastwagen. Diese Parkplätze haben wohl eine Länge von 4,25 m. Irgendwie passt ein 7 m langer Wagen da nicht drauf: so ist es praktisch, vorne 1 m auf dem Fußweg zu stehen (hier ist der "Bordstein" vielleicht 5 cm hoch) und hinten 1 m auf dem Radfahrweg.
3.) Ganz eigenartig ist es auf Höhe #179. Da es auf der Straße keine Parkplätze gibt, aber eine schöne Auffahrt für die Radfahrer, wird diese von Autofahrern benutzt, um auf dem Fußweg zu parken. Bis zu vier Wagen habe ich gesehen; und ich musste wiederholt auf den Radweg ausweichen, um zu Fuß an dem Laden vorbeizukommen. Mir ist unerfindlich, wie man ein 10-m-Stück-Radfahrweg bauen kann. Na ja, jetzt dient der eben als An- und Abfahrt auf den Fußweg. Vielleicht ist das eine optische Täuschung: Fahrbahnverengung? (s. A., Bild 1). Gerne parken sie auch in Höhe Bushaltestelle Buschrosenweg (beim Briefkasten), weil da eine Auffahrt ist - mehrfach wurde da Müll abgeladen.
4.) Einfahrt Seebekring stehen sie auch gern, obwohl da absolutes Halteverbot gilt: sozusagen als "Lieferengpass" für die Anlieferung zum Edekamarkt (s. A., Bild 2). Da kann man schnell Pakete abgeben, abholen.
5.) Wegen der Verdrängung des "ruhenden" Verkehrs in die Seitenstraßen empfiehlt es sich, diese als Einbahnstraßen umzuwidmen - außer den Hellbrookkamp (Buslinie).
Also: Die guten Absichten verkehren sich in gefährliche Fallen: Bordsteinabsenkungen, schräge Parkplätze. Da keiner will, an jeder Ecke einen Cop stehen zu haben, müssen eben die Punkte zurückgebaut werden.
Soweit, sogut
ps bevor ich vergesse zu erzählen: Ich finde es seit 20 Jahren lächerlich und absurd, in der Richeystraße monatlich die Straßenreinigung durchfahren zu sehen - das funktioniert tatsächlich im wörtlichen Sinne: an Reinigung ist bei dem Zugeparke gar nicht zu denken ...