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Einschulungsuntersuchungen 2021 Kleine Anfrage v. 08.09.2021

Anfrage gem. § 24 BezVG (Kleine Anfrage)

Sachverhalt

 

Für manche Kinder, nicht nur aus sozial belasteten Familien, ist die Einschulungsuntersuchung eine erste, aus gesundheitlichen Gründen aber auch eine oft letzte Chance, sich entwickelnde Gesundheitsstörungen körperlicher, aber auch mentaler Art zu erkennen und entsprechend bedarfsgerecht therapeutisch auf eine Verbesserung der Situation hinzuwirken. Beispielsweise ist der Zahnzustand in dieser Zeit in der Wechselgebiss-Phase: Um Schäden an den gerade oder in den nächsten Monaten und Jahren kommenden Zähnen zu vermeiden, muss eine möglicherweise für das Kind ungesund laufende Entwicklung erfasst und auch gestoppt werden. Ein weiterer Aspekt sind Haltungsschäden und Schwierigkeiten in der Balance-Wahrung, die ihrerseits zu unerwünschten Auswirkungen auf das Wachstum von Knochen und Muskulatur haben, aber auch zu vermehrter Verunfallung führen können. Die Einschulungsuntersuchung findet insofern zu einem Zeitpunkt statt, der einen ganz entscheidenden Einfluss auf die aktuelle und vor allem auch zukünftige gesundheitliche und mentale Entwicklung und auch Leistungsfähigkeit und Leistungsfreude des Kindes haben können: Kinder, die nicht gut hören, sehen oder mitspielen können, sind nicht selten Mobbing ausgesetzt. Oft ist ihnen und auch den Eltern die Ursache für solche Ausgrenzungen gar nicht bekannt. Insofern tragen Einschulungsuntersuchungen erheblich dazu bei, Kinder mit Entwicklungsförderungsbedarf zu erkennen, sie zu einer Verbesserung der Ausgangslage zu befähigen und auch durch eigenes Verständnis für mögliche biologische Einschränkungen mehr Selbstbewusstsein für eine souveräne Integration in das Klassen- und Freundegefüge zu vermitteln. Kurz: Einschulungsuntersuchungen tragen erheblich zur Verbesserung der Chancen für körperliche und seelische gesunde Entwicklung von Kindern bei. Insbesondere durch die erheblichen psychischen und auch körperlichen Belastungen in der Pandemiephase (beispielsweise: zu wenig Bewegung) stellt sich ein sogar noch höherer Bedarf nach einer fundierten Schuleingangsuntersuchung als ohnehin schon.

 

 

Vor diesem Hintergrund fragen wir die Verwaltung im Bezirk Wandsbek:

 

  1. Wieviele Einschüler gab es zum Schuljahresbeginn Sommer 2021 im Bezirk Wandsbek?

 

  1. Wieviele dieser Einschüler wurden durch eine Einschulungsuntersuchung untersucht

 

  1. ärztlich

 

  1. zahnärztlich?

 

  1. Wie stellen sich diese Zahlen nach Stadtteilen aufgelistet dar?

 

  1. Was sind die Gründe für die Differenz der Anzahl des Einschulungsuntersuchungsbedarfes und der tatsächlichen Anzahl an Einschulungsuntersuchungen?

 

  1. Durch welcherart qualifizierte Mitarbeiter/innen fanden die Einschulungsuntersuchungen statt
    1. Ärztliche Einschulungsuntersuchungen?
    2. Zahnärztliche Einschulungsuntersuchungen?

 

 

  1. Wie stellt sich die personelle Situation in dem Bereich des Gesundheitsamtes dar, das für die Einschulungsuntersuchungen federführend ist?

 

  1. Welche Lösungen hat die Verwaltung für diese bereits seit über einem Jahr bekannte Entwicklung der nicht ausreichenden Anzahl an Schuleingangsuntersuchungen entwickelt?

 

Ergänzungsfragen dazu:

  1. Ist die Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten überlegt worden, hat es eine solche Zusammenarbeit zum Ausgleich der vom Gesundheitsamt nicht geleisteten Schuleingangsuntersuchungen gegeben?

 

  1. Wenn es keine Zusammenarbeit gab, warum nicht – und wenn ja, woran ist die Zusammenarbeit gescheitert?

 

  1. Werden die gewonnen Erkenntnisse im Sinne der Publik Health-Prozesse ausgewertet – und an wen werden die gewonnen Erkenntnisse übermittelt, um Maßnahmen in der Verhaltens- oder Verhältnisprävention anregen oder dafür Lösungskonzepte zu entwickeln und umzusetzen?

 

  1. Welche Erkenntnisse hat das Gesundheitsamt aus den tatsächlich erfolgten Einschulungsuntersuchungen gewonnen zum Gesundheitszustand der Kinder

 

-          hinsichtlich der körperlichen Gesundheit (ohne Zahnstatus) der Wandsbeker Einschüler Sommer 2021, im Vergleich zu den Ergebnissen aus den Einschulungsuntersuchungen vor der Pandemie-Zeit?

 

-          hinsichtlich der zahnmedizinischen Gesundheit der Wandsbeker Einschüler Sommer 2021, im Vergleich zu den Ergebnissen aus den Einschulungsuntersuchungen vor der Pandemie-Zeit?

 

-          hinsichtlich der mentalen Belastung der Kinder?

 

-          hinsichtlich solcher Anzeichen, die auf Vernachlässigung oder Missbrauch (mental, körperlich) schließen lassen könnten?

 

 

  1. Wie kommuniziert das Gesundheitsamt das Ergebnis der Untersuchung, aber auch möglichen therapeutischen Bedarf, an die Eltern/Erziehungsberechtigten der entsprechenden Kinder? Und erhalten Eltern im Falle eines als sinnvoll oder notwendig erachteten therapeutischen Eingreifens zur Verbesserung der gesundheitlichen Entwicklung des Kindes seitens des Gesundheitsamtes entsprechende Empfehlungen, wohin sie sich wenden können, bei wirtschaftlich schwachen Familien beispielsweise auch Hinweise auf kostenfreie Angebote im Bereich Kinder-Sport?

 

  1. Welche Vorgehensweise ist seitens des Gesundheitsamtes oder kooperierender Behörden üblich, wenn bei einem Kind a) Vernachlässigung und/oder b) Misshandlung festgestellt wird?
     

 

 

 

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