Eingabe zum Thema Verkehrssituation Jüthornstr./Hammer Str. Eingabe
Letzte Beratung: 28.10.2020 Regionalausschuss Kerngebiet Wandsbek Ö 4.1
Folgende Eingabe liegt der Geschäftsstelle vor:
Sehr geehrte Mitglieder der Bezirksversammlung,
gerne möchte ich Sie auf die für Radfahrer und Fußgänger sehr unbefriedigende Verkehrssituation im Bereich Jüthornstraße und Hammer Straße (neue Unterführung) aufmerksam machen und die Versammlung bitten, sich des Themas anzunehmen.
Hintergrund: Erst letztes Jahr wurde die Unterführung der Bahnstrecke an der Hammer Straße fertiggestellt, was grundsätzlich als großer Fortschritt für die Verbindung der Strecke vom Horner-Kreisel zur Wandsbeker Chaussee zu begrüßen ist. Leider wurde jedoch nicht an Lärmschutz für die Fußgänger und Radfahrer gedacht, die die Unterführung nehmen und dabei sehr direkt (nur durch Höhenunterschied) neben den Autos und den vielen Lastwagen gehen bzw. fahren. Gerade für sensible Kindergehöre ist die Lärmbelastung, der durch die Mauern Unterführung noch einmal erheblich gesteigert wird, enorm. Hier würde ich anregen, eine Dezibel-Messung durchzuführen und ggf. bauliche Nachbesserung in Form von Lärmschutzwänden zu veranlassen.
Weiterhin möchte ich Sie auf den Gefahrenbereich auf der Ecke Jüthornstraße/Hammer Straße aufmerksam machen. Die von der Autobahn kommenden und auf die Jüthornstraße abbiegenden Autos fahren teilweise sehr schnell und unaufmerksam bzw. erwarten wahrscheinlich keine Fußgänger. Ich habe selbst zwei Kinder und war oft (!) in der Situation, dass ich bzw. wir als Familie nicht gesehen wurden und ich die Kinder stoppen musste, damit sie nicht überfahren werden. Diese Situation ereignet sich natürlich besonders oft im Herbst/Winter, aber auch zu helleren Jahreszeiten.
Einen Hinweis auf die Situation hatte ich bereits am Mittwoch, 9. Januar 2019 13:35 an die Wegeaufsicht Wandsbek gegeben. Von (Abteilungsleitung Prävention und Verkehr, Polizei Hamburg – Polizeikommissariat 37) erhielt ich dann auch eine Antwort, die mich allerdings nicht zufriedenstellte (s. Mail-Anhang). Ich hatte die Angelegenheit dann zunächst ruhen lassen, um die Situation weiter zu beobachten. Allerdings habe ich in den darauf folgenden Monaten weiterhin diverse Male festgestellt, dass die von angesprochene ausbleibende Häufung von Unfällen an der Stelle ausschließlich auf das umsichtige Verhalten der Fußgänger zurückzuführen ist. Aus meiner Sicht ist es jedoch nur eine Frage der Zeit, bis ein Kind an dieser Stelle von einem Auto/LKW erfasst wird und ich frage mich, weshalb es nicht möglich sein soll, bereits bei der Hammer Str. Hinweisschilder zu montieren und ggf. auch eine Tempo 30-Zone einzurichten, die dann am besten auch die Jüthornstraße umfassen sollte.
Zu guter Letzt möchte ich noch auf den Radweg in der Jüthornstraße zu sprechen kommen, der erheblich sanierungsbedürftig ist und den Ansprüchen an eine fahrradfreundliche Stadt in keinster Weise gerecht wird. Hier möchte ich anfragen, ob Sanierungsmaßnahmen geplant sind.
Für die Anwohner des Gebiets um die Jüthornstraße ist von einer modernen Verkehrsplanung, die auch auf Radfahrer und Fußgänger sowie insbesondere Kinder Rücksicht nimmt, leider noch wenig zu spüren. Wie Sie meiner Eingabe entnehmen können, wäre die Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung der Situation durchaus machbar.
Für die Bearbeitung meiner Anfrage bedanke ich mich ausdrücklich und sehe einer Rückmeldung entgegen.
Mit Dank für Ihre Arbeit und freundlichen Grüßen
Erste Briefmail an Polizei:
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
hiermit möchte ich einen Hinweis auf den Bereich Ecke Jüthornstr./Hammer Str. geben:
Bei Dunkelheit (im Herbst und Winter somit zu den beruflichen Stoßzeiten) besteht hier erhebliche Gefahr, als Fußgänger beim Überqueren der Jüthornstr. an der Ampel von einem aus der Hammer Str. rechts abbiegenden Fahrzeug erfasst zu werden. Hier fahren besonders viele LKW und Transporter, die die überquerenden Fußgänger offensichtlich nicht erkennen, aber auch PKW biegen an dieser Stelle oftmals ab, ohne die Fußgänger gesehen zu haben.
Schon für Erwachsene ist dies eine besondere Gefahrenstelle, für Kinder (die hier auch ihren Schulweg haben), ist die Stelle aber besonders gefährlich.
Ein weiterer, etwas weniger gefährlicher aber dennoch vorhandener, Risikobereich in dem Bereich ist zudem die Ausfahrt aus dem Rebeccaweg auf die Jüthornstr. Hier kommen Autos oft raus, ohne Passanten sehen zu können, da von beiden Seiten Hecken die Sicht versperren. Ein Spiegel würde hier einfache Abhilfe schaffen.
Für eine Rückmeldung über die Bearbeitung des Hinweises wäre ich dankbar.
Mit freundlichen Grüßen
Antwort Polizei an Petenten:
Sehr geehrter !
Ihr Anliegen ist zur weiteren Bearbeitung zuständigkeitshalber an mich weiter geleitet worden. Vielen Dank für die darin enthaltenen Hinweise. Leider ließ die Antwort etwas auf sich warten, da wir als zuständige Straßenverkehrsbehörde den Bereich auf Basis Ihres Anliegens zum wiederholten Mal einer genaueren Betrachtung unterzogen haben.
Tatsächlich, das kann ich vorweg nehmen, hat sich aufgrund der jüngsten Erkenntnisse an unserer Grundeinschätzung nichts geändert.
Bei der Hammer Straße handelt es sich um eine Hauptverkehrsstraße mit stadtteilverbindender Funktion. Daraus ergibt sich unweigerlich eine hohe Verkehrsbelastung. Dies gilt, in etwas verminderter Form auch für die Jüthornstraße, die als ausgeschilderte Umleitungsstrecke fungiert und ebenfalls stadtteilverbindende Funktion besitzt. Auch hier ist die Verkehrsbelastung – mit einigen Abstrichen im Vergleich zur Hammer Straße – als relativ hoch zu bezeichnen.
Gleichwohl kann ich Ihnen sagen, dass diesem Umstand eine Unfallbelastung gegenüber steht, die als eher gering zu bezeichnen ist und ausschließlich auf individuelle Fehler von Kraftfahrzeugführern zurück zu führen ist.
Im Detail heißt dies, dass sich in den letzten drei Jahren kein einziger polizeilich bekannter Verkehrsunfall ereignet hat, bei dem ein Fußgänger (auch Schulkind) oder Radfahrer beteiligt war, geschweige denn verletzt wurde. Zusammenfassend kann ich Ihnen sagen, dass an dem von Ihnen subjektiv als gefährlich eingeschätzten Bereich objektiv nicht mehr schädigende Ereignisse/ Verkehrsunfälle stattfinden, als in vergleichbaren Bereichen, was u.a. auf das umsichtige Verhalten der Fußgänger, aber auch auf eine geeignete Verkehrsführung und Beschilderung zurück zu führen ist.
Hinsichtlich des Rebeccawegs muss ich Sie leider darüber informieren, dass wir als Polizei keinen Einfluss auf die Gestaltung privater Hecken haben, so lange diese nicht den öffentlichen Raum überwuchern. An derartigen Örtlichkeiten ergibt sich immer die Verpflichtung sowohl für den Autofahrer als auch für den kreuzenden Fußgänger bzw. Radfahrer, auf den jeweils anderen zu achten und ggf. Rücksicht zu nehmen sowie auf das (vermeintliche) Recht des Vorranges zu verzichten. Fahrzeugführer haben sich zudem grundsätzlich in den unübersichtlichen Bereich hinein zu tasten. Auch hier liegt uns keine Unfalllage vor, die zu anderen als den bereits vorgenommenen Maßnahmen Anlass gäbe, so dass wir davon ausgehen, dass sich alle Verkehrsteilnehmer dort angemessen regelkonform verhalten.
Zu guter Letzt kann ich Ihnen mitteilen, dass sowohl die Hammer Straße als auch die Jüthornstraße regelmäßig bei Geschwindigkeitsmessungen bedacht werden. Auch hier zeigen sich keine Auffälligkeiten.
Mir ist bewusst, dass Sie meine Antwort nicht zufrieden stellen wird. Seien Sie jedoch gewiss, dass wir die Anliegen unserer Bürger ernst nehmen und uns vielfach andere Rahmenbedingungen wünschen würden.
2. Schreiben Petent an Polizei:
Sehr geehrte ,
zunächst möchte ich mich für Ihre ausführliche Antwort bedanken, auch wenn ich natürlich mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein kann. Aber ich verstehe natürlich, dass Ihre Einschätzungen an die von Ihnen erwähnten Rahmenbedingungen geknüpft sind und dass letztere derzeit kein Handeln zulassen.
Was den Rebeccaweg angeht, so ist es nachvollziehbar, dass die Gestaltung und der Rückschnitt der Hecken natürlich den Eigentümern obliegt. Dennoch hätte ich es für vertretbar gehalten, dort einen Spiegel anzubringen, um mögliche Gefahren für passierende Fußgänger zu minimieren.
Der Hinweis auf die ausschließlich durch Kraftfahrer verursachten Unfälle im Bereich Jüthornstraße/Hammer-Straße ist insofern interessant, als dass gerade auf die Schuld der Fußgänger hinwies, die für schwere Unfälle verantwortlich seien. Diese Aussagen lösten bei mir tatsächlich Verärgerung aus, insbesondere wenn ich dann vor Augen habe, dass wahrscheinlich in dem in Rede stehenden Straßenbereich Unfälle mit Fußgängern und Radfahrern wohl auch aufgrund des umsichtigen Verhaltens von Fußgängern und Radfahrer ausgeblieben sind. Diese Rückmeldung würde ich mir dann gerne auch an wünschen, der sich die Straßenkreuzung gerne bei einbrechender Dunkelheit zu Berufsverkehrszeiten ansehen kann. Als Vater einer vierjährigen Tochter bleiben meine Sorgen jedenfalls bestehen.
Ich hoffe, dass es nicht erst eines ersten (mglw. zu vermeidenden) Verkehrsopfers benötigt, um ein Handeln der zuständigen Stellen zu erzeugen, auch wenn es leider so scheint, dass genau dies der Maßstab für eine Intervention wäre.
Wie gesagt: Ihre Antwort weiß ich zu schätzen und auch die zwischen den Zeilen herauszulesende Kritik an den vorgegebenen Rahmenbedingungen ist mir nicht entgangen. Dennoch wollte ich Ihnen meine Gedanken zu meiner Anfrage mitteilen und hoffe inständig, dass es in diesem Straßenbereich auch künftig ohne schwere Unfälle mit Personenschäden zugehen wird. Eventuell wird auch die Unterführung für Entspannung sorgen.
Mit freundlichen Grüßen
keine Anlage/n
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