22-2625

Dauerhafte unzumutbare Liefersituation bei der ALDI-Filiale im Schreyerring Eingabe

Eingabe

Letzte Beratung: 01.12.2025 Hauptausschuss Ö 4.7

Sachverhalt

Die folgende Eingabe liegt der Geschäftsstelle der Bezirksversammlung Wandsbek vor:

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich möchte auf eine seit Monaten bestehende und dem Polizeikommissariat 36 (PK 36) bekannte Problematik im Zusammenhang mit den nächtlichen Lieferungen der ALDI-Filiale im Schreyerring aufmerksam machen.

Die aktuelle Verkehrssituation im Bereich der Lieferzufahrt führt regelmäßig zu erheblichen Behinderungen, Lärmbelästigungen, Umweltbelastungen und Sicherheitsrisiken. Sie beeinträchtigt sowohl Anwohnerinnen und Anwohner als auch den Lieferverkehr selbst und stellt eine dauerhafte Belastung für das gesamte Wohnumfeld dar.

1. Wiederkehrende Verkehrsbehinderungen und Sicherheitsrisiken

Immer wieder wird die Zufahrt zur ALDI-Filiale durch falsch parkende Fahrzeuge blockiert. Dies zwingt die Lieferfahrzeuge dazu, über längere Zeit im öffentlichen Verkehrsraum zu warten – teilweise mit laufendem Motor.

Ein Beispiel hierfür ereignete sich am 27.10.2025:

  • Beginn der Situation gegen 20:45 Uhr
  • Einmaliges Hupen, anschließend dauerhaft laufender Motor des Lkw
  • Fahrzeuge mussten über den Gehweg ausweichen, um vorbeizukommen
  • Der falsch parkende Wagen wurde erst zwischen 22:30 und 23:00 Uhr abgeschleppt
  • Erst danach war eine Lieferung des ALDI-Lkw möglich

Dieser Vorfall steht beispielhaft für ein wiederkehrendes Problem, das ich mit Fotos und Videoaufnahmen dokumentiert habe (siehe Anlagen).

2. Belastung für Polizei, Fahrer und Betrieb

Das PK 36 bestätigte, dass diese Problematik seit Monaten bekannt ist. Immer wieder mussten Polizeieinsätze erfolgen, um Abschleppdienste zu rufen oder Falschparker zu dokumentieren. In manchen Fällen konnte der Fahrzeughalter telefonisch erreicht werden, häufig musste die Polizei jedoch vor Ort tätig werden – was wertvolle Einsatzressourcen bindet.

Auch für die Lkw-Fahrer und das Unternehmen ALDI ist die Situation äußerst belastend.
In einzelnen Fällen musste die Ware wieder mitgenommen werden, da aufgrund der langen Wartezeiten und der gesetzlich vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten keine Entladung mehr möglich war.
Zudem kommt es regelmäßig zu nicht erlaubten Überstunden, weil die Fahrer gezwungen sind, weit über ihre planmäßige Arbeitszeit hinaus zu warten. Dies stellt eine unzumutbare und arbeitsrechtlich bedenkliche Belastung dar, die durch die mangelhafte Verkehrsregelung vor Ort verursacht wird.

3. Einschränkungen für Rettungsfahrzeuge

Während der blockierten Zufahrt können Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge mehrere anliegende Wohnhäuser nicht erreichen.
Ein Einsatz im Notfall – etwa bei einem Brand oder medizinischen Zwischenfall – wäre in diesen Zeiträumen nicht möglich oder massiv verzögert.
Diese Situation gefährdet unmittelbar die öffentliche Sicherheit und ist aus Sicht des Bevölkerungsschutzes nicht akzeptabel.

4. Umwelt- und Lärmbelastung

Die anhaltenden Wartezeiten führen zu erheblichen Umwelt- und Lärmemissionen:

  • Liefer-Lkw müssen während der Wartezeit häufig den Motor laufen lassen, um Strom für Kühlung oder Hydraulik bereitzustellen.
  • Dadurch entstehen erhöhte Abgas-, CO- und Feinstaubemissionen sowie unnötiger Kraftstoffverbrauch.
  • Der Dauerbetrieb verursacht erhebliche Lärmbelastung in den Abend- und Nachtstunden, was insbesondere für Anwohnerinnen und Anwohner in den umliegenden Wohnhäusern störend ist.

Diese Zustände stehen im klaren Widerspruch zu den Zielen der Stadt Hamburg im Bereich Klimaschutz, Energieeffizienz und Lärmminderung.

5. Fehlende Wirkung bestehender Maßnahmen

Zwar ist an der betroffenen Stelle eine Sperrfläche auf der Fahrbahn markiert, diese zeigt jedoch keinerlei Wirkung.
Sie wird regelmäßig als Parkfläche missbraucht, wodurch Lieferungen behindert und gefährliche Situationen provoziert werden.
Die aktuelle Markierung ist somit faktisch wirkungslos und wird von vielen Verkehrsteilnehmenden ignoriert.

6. Erforderliche Maßnahmen

Ich fordere die Bezirksversammlung Wandsbek auf, gegenüber den zuständigen Fachämtern und der Stadt Hamburg darauf hinzuwirken, dass dauerhaft wirksame bauliche und ordnungsrechtliche Maßnahmen umgesetzt werden.

Konkret rege ich an,

  • die Installation eines absenkbaren Pollers oder einer vergleichbaren physischen Sperre zu prüfen,
    die ausschließlich durch berechtigte Lieferfahrzeuge (z. B. ALDI) geöffnet werden kann,
  • und parallel eine regelmäßige Kontrolle und konsequente Ahndung von Falschparkern sicherzustellen.

Nur durch eine bauliche Lösung in Verbindung mit konsequenter Überwachung kann die Situation nachhaltig verbessert werden.
Scheinlösungen wie Lieferzonen oder angepasste Lieferzeiten haben sich in der Vergangenheit als wirkungslos erwiesen, da sie weder kontrolliert noch beachtet werden.

7. Schlussbemerkung

Die aktuelle Liefersituation am Schreyerring ist für alle Beteiligten unzumutbar:

  • für Anwohnerinnen und Anwohner wegen Lärm, Abgasen und Gefahrensituationen,
  • für die Fahrer und das Unternehmen wegen Wartezeiten, Überstunden und rechtlichen Risiken,
  • und für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste wegen blockierter Zufahrten.

Ich bitte die Bezirksversammlung daher eindringlich, die Lage vor Ort zu prüfen und die Verwaltung anzuweisen, eine nachhaltige und wirksame Lösung zu erarbeiten, die die Interessen von Anwohnern, Lieferverkehr und öffentlicher Sicherheit gleichermaßen berücksichtigt.

Für Rückfragen oder zur Einsicht des Videomaterials stehe ich gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Bera­tungs­reihen­folge
Datum/Gremium
TOP
01.12.2025
Ö 4.7
Lokalisation Beta
Schreyerring

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