Bau einer Einrichtung für minderjährige Eltern und ihrer Kinder - Görlitzer Straße Eingabe
Letzte Beratung: 08.10.2025 Unterausschuss für Bauangelegenheiten des Regionalausschusses Kerngebiet Wandsbek Ö 2.1
Folgende Eingabe ist am 10.09.2025 in der Sitzung des Regionalausschusses Kerngebiet Wandsbek mündlich vorgetragen und anschließend schriftlich eingereicht worden. Der Regionalausschuss hat das Anliegen als Eingabe angenommen und zur weiteren Behandlung an den Unterausschuss für Bauangelegenheiten überwiesen.
„Sehr geehrte Damen und Herren,
wie gewünscht, erhalten Sie hiermit eine Zusammenfassung der Inhalte meines Redebeitrags als Sprecher der Interessengruppe Görlitzer Str., zu dem geplanten Bauvorhaben des LEB in der Görlitzer Str. 19.
1. Sozialer Brennpunkt: Jenfeld ist bereits ein sozialer Brennpunkt, und die Görlitzer Straße hat in den letzten Jahren zunehmend unter Verkehr und Belastungen gelitten. Ein weiteres sozial orientiertes Projekt wird die Situation in unserer Straße/dem Viertel weiter verschärfen.
2. Vorhandene Einrichtungen: In unmittelbarer Nähe, in der Görlitzer Str. 10, befindet sich die Arche, die täglich ca. 200 Kinder aus sozial benachteiligten Familien als Anlaufstelle mit Mittagessen, Abendessen, Betreuung, Unterstützung und Nachhilfe versorgt. Dies führt bereits zu einer hohen Frequentierung und Lärmbelästigung in unserer Straße. Zudem gibt es auf dem Nebengrundstück, in der Görlitzer Str. 17, die ARCHE Kita Hamburg-Jenfeld, die durch ihr Kinderbetreuungsangebot ebenfalls für erhebliche Geräuschbelastung und ein stark erhöhtes Verkehrsaufkommen sorgt.
3. Kritische Standortwahl: Es erscheint uns zynisch, ein Mutter-Vater-Kind-Heim in einem bereits belasteten sozialen Umfeld wie Jenfeld zu errichten, in dem die Bewohnerinnen und Bewohner ohnehin mit vielen Herausforderungen konfrontiert sind. Die Integration und Unterstützung von Müttern undKindern in schwierigen Lebenslagen sollte in einem stabileren und geschützteren Umfeld erfolgen.
4. Verkehrsbelastung: Ein Mutter-Vater-Kind-Heim wird zu einer weiteren Zunahme des Verkehrs in unserer Straße führen, welcher durch Veränderungen in der Parksituation im Viertel (Bezahlparkplätze /Jenfeld Center) und die zunehmende Bebauung der Görlitzer Str. mit Mehrfamilienhäusern, in den letzten 10 Jahren in einem inakzeptablen Maße zugenommen hat, was die Lebensqualität der Anwohnerinnen und Anwohner erheblich beeinträchtigt.
5. Gegen die geplanten Baumaßnahmen wurden die Anwohnenden erst im Sommer 2024 informiert und von verschiedenen AnwohnerInnen und EigentümerInnen der anliegenden Häuser und der Nachbarschaft Einwände, Einsprüche und Widersprüche vorgebracht - teils ohne über Bestätigung des Erhalts hinausgehende Reaktion der Bau-Behörde Wandsbek.
6. Baugenehmigung: Nachdem nun scheinbar die Baugenehmigung am 16.06.2025 erteilt wurde, versäumte es die Behörde die betreffenden AnwohnerInnen und Nachbarn rechtzeitig über die getroffene Entscheidung zu informieren. Erst als eine Eigentümerin eines Nachbargebäudes am 28.08.2025 bei der Baubehörde eigenständig nach dem Stand fragte, wurde ihr mitgeteilt, dass die Genehmigung bereits am 16.06. erteilt wurde. Am gleichen Tag wurde betreffender Eigentümerin die Baugenehmigung schriftlich per E-Mail geschickt. Alle anderen Parteien, wurden dann sukzessive informiert. Wir gewinnen den Eindruck, dass hier Fakten geschaffen werden sollen und die Einbeziehung der BürgerInnen, sowie das Rücksichtsgebot ignoriert werden.
7. Wir fragen uns, ob dieses Vorgehen auf die in dem Schreiben vom 12.06.2024 zurückgehende Bitte des GF LEB an den zuständigen Bezirksamtsleiter in Wandsbek zurückgeht, die Realisierung des Bauvorhabens nach ALLEN Kräften zu unterstützen.
8. Ursprünglicher Standort "Hohe Lied 67" - Es mutet als zynisch an, eine bestehende Einrichtung, welche seit über 20 Jahren in einer geschützten Umgebung auf einem 4400 m² Grundstück, mit alten Bäumen und parkähnlichem Garten, 24 Plätze für junge Mütter und Väter mit Ihren Kindern bietet, aufgrund angeblicher baulicher Mängel zu schließen. Der geplante Neubau einer solchen Einrichtung in einem sozialen Brennpunkt wie Jenfeld, auf nur noch 1200 m² und geplanten 10Plätzen, ist weder für die AnwohnerInnen in der Görlitzer Str. und der direkten Nachbarschaft, noch für die KlientInnen oder die MitarbeiterInnen der Einrichtung "Hohe Lied 67" eine zielführende Lösung, sondern vermittelt eher den Eindruck, dass soziale Auswahlkriterien und das Rücksichtsgebot, keinen Einfluss bei der Entscheidungsfindung des LEB und der Baubehörde Wandsbek gespielt haben und das Bauvorhaben unter Allen Umständen durchgedrückt werden soll.
9. Bürger-Info-Temin: Der uns auf Nachfrage Anfang September bekanntgegebene Termin für eine Information der betroffenen AnwohnerInnen und Nachbarn, terminiert für das Frühjahr 2026, unterstreicht diesen Eindruck nur noch.
Wir bitten um Ihre Unterstützung und bedanken uns an dieser Stelle für die Möglichkeit unser Anliegen vor der Bezirksversammlung vorzutragen, sowie die angekündigte Weitergabe an den Kinderhilfeausschuss, sowie den Bau-Unterausschuss.
Mit freundlichen Grüßen
Interessengruppe Görlitzer Str.“
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