Auf welchem Umsetzungsstand befindet sich der Beschluss, Bäume in Wandsbek mit der Quote 1 zu 1,5 nach zu pflanzen? Kleine Anfrage vom 13.05.2020
Bäume bringen eine Reihe an positiven Effekten auf die Umwelt, das Klima und letztlich für die Lebensqualität aller Bürgerinnen und Bürger mit sich. Sie absorbieren u.a. Abgase, sorgen durch Wasserspeicherung und Beschattung für den Erhalt und die Verbesserung des städtischen Mikroklimas und produzieren Sauerstoff. Dies allein schon zeigt, dass jeder einzelne Baum für die Lebensqualität und das Stadtklima von überaus großer Bedeutung ist.
Allein im Jahr 2019 wurden unter Rot-Grün jedoch 783 Bäume in Wandsbeker Grünanlagen und an Straßen gefällt. Nachgepflanzt wurden dagegen nur 602 Bäume, woraus sich eine deutlich negative Differenz von gefällten Bäumen im Bereich des Stadtgrüns (Straßenbäume und Bäume in Grünanlagen) ergibt.
Die Bezirksversammlung Wandsbek hat sich Anfang 2020 für eine zukünftige Nachpflanzquote von min. 1 zu 1,5 bei Straßenbäumen ausgesprochen, welche vorrangig ortsnah erfolgen soll. Dabei soll u.a. geprüft werden, ob bezirkliche Mittel der Klima- oder Naturschutzmittel (z.B. Ersatzzahlungen) sowie auch Mittel der Behörde für Umwelt und Energie (z.B. aus der Naturcent-Regelung) genutzt werden können.
Vor diesem Hintergrund fragen wir die Verwaltung:
Das Bezirksamt Wandsbek antwortet wie folgt: 25.05.2020
Bezirksamt Wandsbek:
Vor dem Beschluss wurden zwischen 250 und 300 Straßenbäume pro Jahr nachgepflanzt. Jetzt ist die Ausschreibung und Vergabe von 700 Straßenbäumen in Vorbereitung. Somit hat sich die Anzahl der Nachpflanzungen mehr als verdoppelt. Die Pflanzung ist für die Pflanzsaison Winter 2020/2021 geplant.
Die Ausarbeitung der Leistungsbeschreibung über die Vergabe des Gutachtens zur Identifizierung zusätzlicher Straßenbaumstandorte ist abgeschlossen. Die Angebotseinholung steht nun unmittelbar bevor.
Bezirksamt Wandsbek:
Es sind 1.148 Standorte in der Prüfung.
Bezirksamt Wandsbek:
Die in der letzten Fällsaison (Herbst 2019 bis Winter 2020) gefällten Straßenbäume werden in der Regel in der nächsten Pflanzsaison (Herbst 2020 bis Frühjahr 2021) ersetzt. Grundsätzlich müssen die Standorte zuerst noch einmal geprüft werden, ob sie weiterhin geeignet sind und z.B. den heutigen Anforderungen an Baumstandorte entsprechen. Danach wird der Standorte dann ggf. aufgearbeitet, bevor eine Neupflanzung erfolgen kann.
Zur Vorbereitung der Ausschreibung und Vergabe der Straßenbaumpflanzung befinden sich die Standorte aktuell in der Prüfung.
Bezirksamt Wandsbek:
Seit Anfang dieses Jahres sind 372 Fällungen (Stand 20.05.2020) vorgenommen worden. Eine datumsgenaue Angabe ab dem gefassten Beschluss ist leider nicht möglich, da die Erfassung im Baumkataster über die Jahreszahl erfolgt.
Bezirksamt Wandsbek:
Keiner. Die Ausschreibung und Vergabe der Pflanzung ist in Vorbereitung. Siehe Antwort zu Punkt 3.
Bezirksamt Wandsbek:
Die in der letzten Fällsaison gefällten Straßenbäume werden in der nächsten Pflanzsaison ersetzt. Ausschreibung und Vergabe befinden sich in der Vorbereitung. Genaue Standorte können zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht genannt werden.
Bezirksamt Wandsbek:
Der aktuelle Kostenansatz für eine Straßenbaumpflanzung beträgt 1.375 €.
Bezirksamt Wandsbek:
Gemäß Ansatz im Arbeitsprogramm Stadtgrün 2020 belaufen sich die Personalkosten für die Planung, Ausschreibung und Umsetzung im Mittel auf ca. 335,- € pro Baum. Dieses ist jedoch immer abhängig von vielfältigen Rahmenbedingungen, wie der Gesamtanzahl der zu pflanzenden Bäume, den Einzelstandorten, den vielfältigen Standortbedingungen, den Vertragspartnern, etc.
Bezirksamt Wandsbek:
Die Baumpflanzungen werden aus dem Budget der Einnahmen Ersatzzahlungen privater Fällanträge finanziert.
Bezirksamt Wandsbek:
Ja, es werden die Einnahmen aus Ersatzzahlungen privater Fällanträge verwendet.
Bezirksamt Wandsbek:
Hier können keine verlässlichen Zahlen genannt werden, neben den unter Frage 7 genannten Herstellungskosten kommen zusätzliche jährliche Unterhaltungskosten, wie Pflegeschnitte, zusätzliche Wässerungen nach Ende der Fertigstellungspflege, etc. hinzu. Diese sind abhängig von den unterschiedlichen Baumarten. Grundsätzlich kann von durchschnittlich 1.375 € pro Baum multipliziert mit der aktuellen Menge an Nachpflanzungen als Herstellungskosten ausgegangen werden.
Bezirksamt Wandsbek:
Nein, es wird mindestens eine Fachingenieurin bzw. ein Fachingenieur benötigt. Bei einer fortlaufenden Erhöhung der Straßenbaumstandorte durch neue Straßenbaumpflanzungen ist zu beachten, dass mittelfristig auch zusätzlich eine Straßenbaumkontrolleurin bzw. ein Straßenbaumkontrolleur für die Unterhaltung erforderlich ist.