21-6842

Aktueller Planungsstand zum Hochwasserschutz am Rückhaltebecken Sasel (zu Drsn. 20-4833.1, 20-5863.1, 20-7571)

Mitteilungsvorlage Bezirksamt

Letzte Beratung: 25.04.2023 Ausschuss für Klima, Umwelt und Verbraucherschutz Ö 6.1

Sachverhalt

 

Die Verwaltung entwickelt derzeit verschiedene Maßnahmen für die Verbesserung des Hochwasserschutzes an der Berner Au. Als erstes Projekt informieren wird die Bezirks­versammlung mit den als Anlage beifügten Darstellungen über die Planung von einem Naturnahen Rückhaltesystem am Rückhaltebecken Sasel (östlich Meiendorfer Mühlenweg).

 

Die Planung sieht vor, das Rückhaltebecken Sasel mittels Bodenabtrag um die als „Überflutungsflächen Ost und Süd“ bezeichneten Retentionsräume zu erweitern. Hierin wird das Hochwasser aus dem Oberlauf der Berner Au gezielt eingestaut und verzögert an das Rückhaltebecken abge­geben. Damit dies funktioniert wird die Berner Au künftig durch diese Überflutungs­flächen geführt und am Ende der Fläche Süd gedrosselt. Eine Sohlschwelle anstelle des alten hölzernen Sohlabsturzes im bisherigen Zulauf der Berner Au lenkt das Wasser in Richtung der Überflutungsflächen. Der entstehende Altarm der Berner Au steht als zusätzlicher Retentionsraum zur Verfügung.

 

Eine weitere als „Ersatzaue“ bezeichnete Retentionsfläche dient der Volumenerweiterung im Rückhaltebecken und wird bei Hochwasser von dort eingestaut. Zusätzlich wird die Aufnah­me­­kapazität des Rückhaltebeckens durch einen Neubau des Ablaufbauwerks erhöht. Bis zu einer Einstauhöhe von Normalhöhennull (NHN)+26,35 m wird das Wasser über das Drossel­gerinne mit Schlitz (Schlitzkanal) geführt und geregelt an den Unterlauf abgegeben. Erst ab der genannten Einstauhöhe wird es erforderlich Wasser über einen zusätzlichen Hoch­wasser­­­kanal als Notüberlauf abzugeben, da sonst der Rückstau in die in das Rückhaltebecken mündenden Regenwassersiele zu groß wird.

 

Im Zusammenhang mit der Baumaßnahme sollen der zu kleine Durchlass unter dem Wanderweg zum Saseler Kamp erneuert, der Weg dort dammartig erhöht sowie Sedimente im Ein- und Auslaufbereich des Rückhaltebeckens entnommen werden. Der bisher als Trampelpfad ausgebildete Weg am Ostrand des Rückhaltebeckens wird über die „Ersatzaue“ als Bohlensteg geführt.

 

Insgesamt wird mit der Maßnahme ein Rückhaltevolumen (Retentionsvolumen) von 53.000 m³ erzeugt, das ist ein Plus von 31.000 m³ gegenüber dem Bestand. Bei der Überprüfung der Planung am hydraulischen Modell zur Berner Au des LSBG hat sich die Planung als besonders wirksam dadurch gezeigt, dass der Teilstrom aus dem Oberlauf der Berner Au zeitlich vom  Wasserzulauf aus den Regensielen entkoppelt wird. Die Wirksam­keits­analyse zeigt, dass im Modell nach Umsetzung der Maßnahmen zukünftig 45 Häuser weniger durch Überschwemmung gefährdet sein werden als in den Grenzen des mit Verordnung vom 5.12.2017 ausgewiesenen Überschwemmungsgebietes Berner Au.

 

Die Maßnahmenplanung wurde der „Bürgerinitiative gegen das Überschwemmungsgebiet Berner Au“ beim 5. Runden Tisch am 23.03.2023 vorgestellt und hat dort Anerkennung gefunden.

 

Nach derzeitigem Stand soll der Baubeginn im Vierten Quartal 2023 liegen.

 

Petitum/Beschluss

 

Der Ausschuss wird um Kenntnisnahme gebeten.

 

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