21-1824.01

Stellungnahme zum gemeinsamer Antrag der Fraktionen FDP, SPD, Grüne, CDU und DIE LINKE betr.: Testen und Impfen an Harburger Schulen

Antwort/Stellungnahme gem. § 27 BezVG

Letzte Beratung: 07.02.2022 Ausschuss für Soziales, Integration, Gesundheit und Inklusion Ö 4

Sachverhalt

An Harburger Schulen wurden bereits die ersten Corona-Impfungen und kostenfreien Testungen durchgeführt. Leider haben sich bisher nur wenige Schüler:innen, die zum Kreis derjenigen gehören, bei denen eine Impfempfehlung vorliegt, entschlossen, eine Impfung vorzunehmen. Außerdem soll es Probleme bei der Organisation von Zweitimpfungen geben, da Schulen nicht regelmäßig und wiederkehrend Impftermine anbieten. 

Eltern und Schüler:innen sollte daher in den Schulen ein wesentlich verbessertes Beratungsangebot und ein regelmäßiges wöchentliches Impfangebot gemacht werden. Die Zahlen der freiwillig Geimpften sollten unverzüglich, durch ein besseres Angebot, gesteigert werden. Bald ist es wieder zu kalt, um regelmäßig die Klassenräume stark zu lüften und das Ansteckungsrisiko steigt dadurch wieder. Ausgerechnet dann, wenn das Immunsystem sowieso durch die kalte Jahreszeit geschwächt ist. 

Petitum/Beschluss


Die Verwaltung wird aufgefordert, zeitnah im Ausschuss für Soziales, Integration, Gesundheit und Inklusion über die Impfsituation im Bezirk zu berichten, einschließlich Menge, Lokalisation und Angebot der Impfzentren, Impfzahlen sowie weitere vorhandene Beratungsangebote. Auch soll auf vorhandene Impfangebote an den Schulen im Bezirk eingegangen werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bezirksversammlung Harburg   10.01.2022

Der Vorsitzende

 

 

 

Die Behörde für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration (Sozialbehörde) nimmt unter Beteiligung der Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB) zu dem zu dem gemeinsamen Antrag SPD/FDP/CDU/DIE LINKE Drs. 21-1824 wie folgt Stellung:

 

 

Corona-Schutzimpfungen finden in Hamburg in erster Linie im Bereich der niedergelassenen Ärzteschaft, der Betriebsmediziner sowie ergänzend an vielen weiteren Orten in Hamburg statt. Neben den mobilen Impfangeboten, welche auch zukünftig weiter an verschiedenen Standorten der ganzen Stadt aktiv sind, können Impfungen in den Impfzentren mit und ohne Termin durchgeführt werden. Eine entsprechende Übersicht über die aktuellen Impfangebote ist unter folgendem Link einsehbar: 145 Impftermine der Freien und Hansestadt Hamburg - hamburg.de

 

Entsprechende Impfangebote werden auch in Harburg unterbreitet. Bisher wird in der Asklepios Klinik Harburg sowie im Phoenix-Center zu regelmäßigen Zeiten geimpft. Der Standort Phoenix-Center wird ab dem 10. Januar 2021 durch größere Räumlichkeiten in den Harburger Arcarden ersetzt. Zudem wird es im Bürger- und Gemeinschaftszentrum (BGZ) beim Bahnhof Neugraben wöchentliche Angebote für eine Corona-Impfung geben. Die Impfkapazitäten in Harburg wurden somit sowohl für termingebundene als auch für offenen Impfaktionen auf die gesamte Woche erstreckt, an die Bedarfe angepasst und regional ausgewogener verteilt. Insgesamt sind hier wöchentlich über 3.000 Impfungen möglich.

 

Darüber hinaus finden regelmäßig mobile Impfaktionen in Zusammenarbeit mit Sportvereinen, Kirchengemeinden, Bürgerhäusern und vergleichbaren Einrichtungen auch in Harburg statt.

 

Sämtliche dieser Impfgelegenheiten stehen auch Kindern und Jugendlichen der Altersgruppe von 12-17 Jahren offen, insoweit diese von mindestens einer sorgeberechtigten Person begleitet werden.

 

Die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) über die Impfung von allen Kindern und Jugendlichen im Alter von 12-17 Jahren wurde am 19.08.2021 veröffentlicht. Seitdem konnten Kinder und Jugendlichen bei den offenen und termingebundenen Impfaktionen im gesamten Stadtgebiet geimpft werden. Den Start der offenen Impfaktionen in Harburg bildeten die Impfungen im Jobcenter Süderelbe im Juli 2021. Seitdem wurden kontinuierlich mobile Impfaktionen in Harburg angeboten. Zusätzlich wurden Impfungen an Harburger Schulen durchgeführt, u.a. starteten die Impfungen an Hamburger Schulen im Rahmen einer Pilotversuchs in Harburg. Seit August 2020 haben 14 Harburger Schulen Impfangebote durch mobile Teams der Sozialbehörde erhalten. Hierbei wurden stets mindestens zwei Termine vergeben, sodass die Schülerinnen und Schüler auch ihre zweite Impfung in der Schule erhalten konnten. So konnten bis heute insgesamt knapp 1.600 Erst- und Zweitimpfungen an den Harburger Schulen durchgeführt werden. An weiteren Schulstandorten gab es Kooperationen mit niedergelassenen Arztpraxen zur Durchführung von Impfaktionen.

 

Das Robert Koch-Institut weist für diese Altersgruppe in Hamburg aktuell (Stand 6. Januar 2022.) eine Impfquote von 60,8 % für die einmalige Impfung und 56,1 % für den vollständigen Impfschutz aus.

 

Kinderärzte und auch einige Krankenhäuser bieten als Außenstellen des Impfzentrums Impfungen für Kinder - auch unabhängig von Vorerkrankungen - an, siehe https://www.hamburg.de/faq-schutzimpfungen/. Zusätzlich bietet Hamburg auch Impfaktionen an den weiterführenden Schulen für die 12- bis 18-Jährigen Schülerinnen und Schüler an.

 

 

 

Für die Impfung von Kindern und Jugendlichen gelten folgende Grundsätze:
 

  • Die Impfung ist freiwillig. Eine Impfung wird keine Voraussetzung für den Schulbesuch sein.
     
  • Verwendet wird ausschließlich der Impfstoff Comirnaty von BioNTech/Pfizer.
     
  • Erziehungsberechtigte/Eltern und betroffene Jugendliche entscheiden gemeinsam, ob die Impfung für Sie in Betracht kommt und sollten sich im Vorfeld möglichst ausführlich informieren. Alle erforderlichen Informationen gibt es in diversen Fremdsprachen im Online-Angebot des Robert Koch-Instituts, siehe https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/Materialien/COVID-19-Aufklaerungsbogen-Tab.html. Im Impfzentrum wird ein ärztliches Aufklärungsgespräch angeboten werden. Die grundsätzliche Entscheidung für die Corona-Schutzimpfung sollten interessierte Schülerinnen und Schüler mit den Sorgeberechtigten gemeinsam im Vorwege treffen.
     
  • Sorgeberechtigte Personen müssen in die Impfung einwilligen. Zum Impftermin muss zudem mindestens eine sorgeberechtigte Person die Begleitung sicherstellen. Ohne eine solche Begleitung kann keine Impfung Minderjähriger erfolgen.

 

Die Impfangebote wurden durch die Schulen bei den Eltern und Schülerinnen und Schülern bekannt gemacht werden z. B. durch Internetauftritt auf der Schulhomepage, Elternanschreiben, Verbreitung durch Klassenlehrkräfte etc.

Die Schule stellt die Räumlichkeiten für die Impfung zur Verfügung. Hierzu zählen ggf. ein Wartebereich, Impfraum/Impfkabinen (Anzahl richtet sich nach der Anzahl der zur Verfügung stehenden Ärzte), ein Bereich für die Administration, ein Notfallraum und ein Ruhebereich.

Das Mobile Impfteam stellt den Impfstoff sowie das dafür benötigte Material zur Verfügung, erledigt die Dokumentation, übernimmt die Aufklärungsgespräche und stellt die medizinische Versorgung im Falle einer akuten Impfreaktion sicher.

 

Zahlreiche Schulen in allen Hamburger Bezirken haben ihrer Schulgemeinschaft bereits ein solches Angebot gemacht. 

Im Bezirk Harburg wurde an den folgenden 14 Schulen eine Impfaktion mit Unterstützung der mobilen Impfteams durchgeführt:

 

Schulname

Schulform

Art des Impfangebots

Alexander-von-Humboldt-Gymnasium

Gymnasien

Mobiles Impfteam, gemeinsam mit der Lessing-Stadtteilschule und dem Immanuel-Kant-Gymnasium

Elisabeth-Lange-Schule

Stadtteilschulen

Mobiles Impfteam, gemeinsam mit dem Heisenberg-Gymnasium

Friedrich-Ebert-Gymnasium

Gymnasien

Mobiles Impfteam

Goethe-Schule-Harburg

Stadtteilschulen

Mobiles Impfteam

Gymnasium Süderelbe

Gymnasien

Mobiles Impfteam

Heisenberg-Gymnasium

Gymnasien

Mobiles Impfteam

Immanuel-Kant-Gymnasium

Gymnasien

Mobiles Impfteam, gemeinsam mit der Lessing-Stadtteilschule und dem Alexander-von-Humboldt-Gymnasium

Lessing-Stadtteilschule

Stadtteilschulen

Mobiles Impfteam, gemeinsam mit dem Immanuel-Kant-Gymnasium und Alexander-von-Humboldt-Gymnasium

ReBBZ Harburg

ReBBZ

Mobiles Impfteam

ReBBZ Süderelbe

ReBBZ

Mobiles Impfteam

Schule Elfenwiese

Sonderschulen

Mobiles Impfteam

Schule Maretstraße

Stadtteilschulen

Mobiles Impfteam

Schule Nymphenweg

Sonderschulen

Mobiles Impfteam

Stadtteilschule Süderelbe

Stadtteilschulen

Mobiles Impfteam

 

Lediglich an der Stadtteilschule Fischbek-Falkenberg wurde keine Impfaktion mit dem mobilen Impfteam organisiert, da hier mit der Asklepios-Klinik-Harburg kooperiert wurde.

An den ReBBZ und speziellen Sonderschulen wird noch ein Zweittermin mit einem mobilen Impfteam stattfinden. Die Impfaktionen an den übrigen Schulstandorten sind bereits abgeschlossen.

 

Im letzten halben Jahr war das Infomobil zu 15 Einsätzen in Harburg an verschiedenen Standorten unterwegs. Mehrsprachige Teams von MiMi (Projekt „Mit Migranten für Migranten“) bieten die Möglichkeit des Austauschs über Fragen und Sorgen im Kontext Pandemie und informieren über die Impfungen. Durch das multikulturelle Team konnten in Albanisch, Arabisch, Azerbaidzanisch, Bulgarisch, Dari, Deutsch, Edo, Englisch, Farsi, Französisch, Hausa, Hindi, Kurmanci, Polnisch, Portugiesisch, Punjabi, Rumänisch, Russisch, Serbokroatisch, Somali, Sorani, Spanisch, Tschetschenisch, Türkisch, Tygrina, Twi und Urdu beraten, Fragen beantwortet und über Ängste gesprochen werden. Die detaillierte Übersicht zu den Terminen und Standorten ist dem Anhang zu entnehmen.

 

 

 

gez. Heimath

 

f.d.R.

Wyzinski

 

 

 

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