Stellungnahme zum Antrag SPD betr. Notfallversorgung südlich der Elbe verstärken
Seit 2017 wird im Bezirk Harburg die Notfallversorgung durch die Asklepios Klinik Harburg gewährleistet, da die Behörde für die Zentralisierung der Notfallversorgung entschieden hat und somit die Helios Klinik Maria Hilf nur für die Akut-Versorgung von Kindern und gynäkologischer Notfälle zur Verfügung steht. Südlich der Elbe gibt es noch das Krankenhaus Groß-Sand welches über eine Notaufnahme verfügt.
Aktuell und nach 5-jähriger Unruhe in Krankenhaus Groß-Sand steht endlich eine Entscheidung fest. Die Notaufnahme wird am den 15. Juli 2025 schließen. Dort will die Behörde eine Stadtteilklinik einrichten, was eine gute Entscheidung und zu begrüßen ist. Eine vollumfängliche Notfallversorgung wird jedoch an diesem Standort nicht geben sein können. Auch wenn die Notaufnahme im Krankenhaus Groß-Sand den letzten Jahren nicht wesentlich für die Notfallversorgung in Hamburg beigetragen hat, ist dies perspektivisch sicherlich keine positive Entwicklung, insbesondere da der Bezirk Harburg ein deutlich wachsender Bezirk ist. Mit der Realisierung aller Neubaugebiete im Bezirk wird auch der Bedarf an medizinischer Versorgung insgesamt wachsen und das betrifft auch die Notfallversorgung im Krankenhaus.
Die Helios Mariahilf Klinik wurde im Jahr 2015 neu gebaut und war initial für die gesamte Notfallversorgung eingerichtet. Das Krankenhaus verfügte über Intensivstation und auch über ein Herzkatheterlabor, sodass viele Notfälle vor Ort suffizient behandelt werden konnten.
Die Verwaltung wird gebeten die Behörde für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration (Sozialbehörde) und Helios Klinik Mariahilf zu bitten, zu prüfen, ob die Notfallversorgung in Mariahilf wieder aufgebaut werden kann, um die Notfallversorgung südlich der Elbe zu stärken.
BEZIRKSVERSAMMLUNG HARBURG
DER VORSITZENDE
29.Juli 2025
Die Behörde für Gesundheit, Soziales und Integration (Sozialbehörde) nimmt wie folgt Stellung:
Mit der geplanten Umwandlung des Krankenhauses Groß-Sand in eine „Stadtteilklinik“soll ein wichtiger Schritt für eine zukunftsfähige und wohnortnahe Gesundheitsversorgung im Hamburger Süden unternommen werden. Diese Entwicklung unterstützt die Zielrichtung der bundesweiten Krankenhausreform (KHVVG), für eine bedarfsgerechte, qualitätsgesicherte und koordinierte Versorgung.
Die bisherigen Notfalltransporte der Hamburger Feuerwehr zum Standort Groß-Sand lagen im Jahr 2024 mit 3.424 Fällen auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Zum Vergleich: Die umliegenden Krankenhäuser verzeichneten ein deutlich höheres Aufkommen (AK Harburg: 19.880 Fälle, AK St. Georg: 19.610, Kath. Marienkrankenhaus: 11.917). Die Klinik Mariahilf nimmt gemäß den bundesweiten Regelungen (G-BA) an der Basisnotfallversorgung Kinder teil und ist zusätzlich für die Versorgung gynäkologischer Notfälle zuständig. Eine Teilnahme an der umfassenden Notfallversorgung würde erfordern, weitere Fachabteilungen am Standort vorzuhalten, die dort nicht vorgehalten werden, sondern mit dem Krankenhausstrukturfonds I am AK Harburg konzentriert wurden. Im Übrigen siehe zu Rettungswagenfahrten auch Drucksachen 23/915.
Die vorhandenen Kapazitäten der umliegenden Krankenhäuser reichen grundsätzlich aus, um Notfällezu versorgen.
Der Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung koordiniert unter der Rufnummer 116 117 die ärztliche Notfallversorgung. Bei schwerwiegenden, insbesondere lebens-bedrohlichen Situationen wird weiterhin die Versorgung durch den Hamburger Rettungsdienst koordiniert und bedarfsgerecht sichergestellt.
Im Übrigen wird über die Zuordnung von Leistungsgruppen im Rahmen der laufenden Krankenhausplanung entschieden.
Für weitergehende Informationen siehe zudem Drucksachen 23/491 „Bedeutung des Krankenhauses Groß-Sand für Wilhelmsburg, Hamburg und das Umland“ sowie auf Drucksache 23/565.
gez. Böhm f.d.R. Hille
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