Information über die Prüfung einer Förderung von RISE-Maßnahmen im Friedrich-Ebert-Gymnasium in der Gebietskulisse des RISE-Fördergebiets Harburger Innenstadt / Eißendorf-Ost
Letzte Beratung: 15.09.2021 Regionalausschuss Harburg Ö 2.2
Das Friedrich-Ebert-Gymnasium (FEG) (vordem Realgymnasium) ist seit 1929/30 in einem dreiteiligen Backstein-Komplex untergebracht. Die dreiteilige Anlage besteht aus einem von zwei Flügelbauten flankierten Mittelbau der Friedrich-Ebert-Halle (FEH), die einerseits als Schul-Aula dient und andererseits als Stadthalle für öffentliche Konzerte und andere Veranstaltungen genutzt wird und über 1100 Plätze verfügt. Die Gebäude stehen seit 1973 unter Denkmalschutz.
Das FEG hat einen idealtypischen Einzugsbereich für die Sekundarstufe I von 5 km im Radius, für die Sekundarstufe II einen Radius von 7,5 km (Grundlage der Fahrgelderstattung). Bezogen auf das Schuljahr 2017/2018 des Regionalen Bildungsatlas besuchten das FEG in der Sekundarstufe I (hier als Bezugsgröße zu den geplanten Angeboten als größte Gruppe mit 636 Schülerinnen und Schüler gewählt) aus den statistischen Gebieten des Fördergebiets insgesamt 112 Schülerinnen und Schüler, das entspricht einem Anteil von rd. 18% . Im Verhältnis zu den Indikatoren des Sozialmonitorings gesetzt, ist dieser Anteil positiv zu bewerten. Derzeit wird die Erweiterung von 4 auf 5,5 Zügen geplant durch einen Zubau "Hamburger Klassenhaus". Damit ist eine erhöhte Bedarfsdeckung auch für die Kinder aus dem Fördergebiet möglich. Der Zubau entsteht nicht auf der mit diesem Projekt neu beplanten Fläche, der Standort ist neben der Sporthalle vorgesehen. Damit verbunden ist jedoch ein Verlust an Bewegungsfläche auf dem Grundstück und der Erhöhung der nutzenden Schülerschaft.
Das Schulgebäude wurde in den letzten Jahren saniert und renoviert. Barrierfrei erschlossen ist nur die alte Schulaula.
Die Freiflächen sind Aufenthaltsort für die derzeitigen rd. 800 Schülerinnen und Schüler - nach der Entstehung des Hamburger Klassenhauses werden es rd. 1100 sein - in den Pausennutzungszeiten; sie sind auch geöffnet für den Stadtteil. Zugleich dienen die Flächen als Parkraum bei den vielfältigen Veranstaltungen der Schule, des Sports und der FEH.
Die Schule schließt direkt an den Sportplatz Alter Postweg an, der über eine gemeinsame Erschließung erreicht wird. Die gute Kooperation besteht seit Jahren und drückt sich auch über die gegenseitige Nutzung der Flächen aus. Der Sportplatz Alter Postweg wird mit dem Investitionspakt Sportstätten zur Modernisierung des Umkleidehauses gefördert und liegt innerhalb der Fördergebietsgrenze, die zwischen den beiden Grundstücken verläuft. Das Grundstück der FEG liegt außerhalb der Fördergebietsgrenze.
Zum Zeitpunkt der Zwischenbilanzierung gab es im Rahmen der TÖB-Beteiligung keinen Hinweis auf einen Förderbedarf der Schule. Dies mag auch daran liegen, dass im Rahmen der geplanten Sanierung der Schulhofflächen eine weitere Aufwertung / Nutzungsvielfalt für die Schülerinnen und Schüler, Kinder und Jugendlichen aus den angrenzenden Stadträumen aufgezeigt wurde und das identitätsstiftende Entree zur FEH einschloss. Hierzu liegt ein Entwurf aus dem Frühjahr 2020 vor, der nicht im Rahmen des Vermieter-Mieter-Modells mit den dort vereinbarten Pauschalen zur Umsetzung kommt.
Aktuell ist eine Erneuerung / Instandsetzung von Teilflächen des Schulhofs - Innenhof, Nord-schulhof, Lehrerparkplatz auf der Ostseite mit Zuwegung - durch GMH vorgesehen. Die Maßnahmen erstrecken sich auch auf die Instandsetzung bzw. Erneuerung von Sielen und Tragschichten, die kostenintensiv sind und für die Öffentlichkeit weitgehend unsichtbar bleiben. Als vorgezogene Maßnahme wurden bereits die Überdachung der Fahrradabstellanlage und eine Bügelerneuerung durchgeführt.
In Anlehnung an das städtische Ziel der Oberflächenentsiegelung werden drei Regenwasser-rigolen eingebaut, die durch das RISA-Programm gefördert werden. Zusätzlich erfolgt der Ersatz von Asphaltflächen durch Kleinpflaster.
Elternvertreter haben sich daraufhin an das Stadtteilbüro der Harburger Innenstadt gewandt und um Unterstützung gebeten, da die von der aktuellen Planung nicht berücksichtigten Flä-chen erhebliche Abnutzung aufweisen und sie nicht mehr zeitgemäß sind. Die Berücksichti-gung von Parkplätzen für Großveranstaltungen in der Friedrich-Ebert-Halle, die Anlieferung mittels Kleinlaster sowie Feuerwehrzufahrten und Aufstellflächen limitieren die Möglichkeiten der Gestaltung der Außenanlagen und machen eine qualitätsvolle Aufwertung gerade dieser Bereiche umso wichtiger. Zumal genau diese Bereiche multifunktional auch für die kulturellen Outdoor-Veranstaltung genutzt werden sollen.
Die Investitionen für das Außengelände des FEG sollen (insbesondere im Innenhof) auch einer künstlerische Belebung bzw. Stärkung des gesamten Geländes sowie seiner Umgebung dienen. Ziel ist es - quasi als Ergänzung zu den Veranstaltungsformaten im Innern der FEH - hier Open-Air-Kultur im Sinne von Nachbarschafts- bzw. Stadtteilkulturangeboten zu etablieren. Durch die Zugangsmöglichkeit zum FEG und der FEH sind Restriktionen für Outdoor-Angebote minimiert - so kann bei z.B. Regen sehr schnell reagiert und Equipment im Gebäude gesichert werden. Bisher fehlt es im Fördergebiet und seinen angrenzenden Stadt-räumen, trotz zahlreicher Ideen verschiedener Akteure, an bedarfsdeckender Infrastruktur. Das Fördergebiet hat einen Bedarf an Orten, an denen Veranstaltungen gerade auch mit interkulturellem Charakter stattfinden können. Die Überdachung der Freiluftbühne im Harburger Stadtpark (Vorgang 83060) hat bereits entscheidend zur Zielerreichung beigetragen. In der multifunktional zu nutzenden Außenfläche der Schule könnte nun ein weiterer Ort entstehen.
Die Corona-Pandemie hat vielfach erfolgreiche Formate in gemütlicher Atmosphäre entstehen lassen, die auch in Zukunft fortgeführt bzw. an diesem Ort etabliert werden sollen. Dazu gehören bspw. kleinere Konzerne mit einem oder wenigen Musikerinnen und Musiker in den Abendstunden, Kleine-Bühne- oder Open-Stage-Abende sowie Lesungen, Poetry-Slams, Open-Air-Kinos, Stand-Up-Formate (Comedy), die Raum für niedrigschwellige Begegnungs-möglichkeiten bieten. Der für 2022 und 2023 anstehende bezirkliche Runde Tisch Kulturpolitik ist eine gute Gelegenheit, passende Formate für die neue Infrastruktur zu entwickeln und Akteure für die konkrete Umsetzung zu gewinnen, ähnlich wie es in der Vergangenheit für die Freilichtbühne (Etablierung einer wiederkehrenden Veranstaltungsreihe unter der Überschrift "Sommer im Park") gelungen ist.
Die genannten vielfältigen "kleinen" Open-Air-Formate haben sich in den letzten Monaten sehr bewährt und - trotz Abstandsgebot - zu einem besseren Kennenlernen bzw. einer intensiveren Auseinandersetzung und einem neuen Erleben der Menschen in der unmittelbaren Nachbarschaft beigetragen. Das FEG ist ein Begegnungsort mit viel Potenzial für den Stadt-teil. In der besonderen Atmosphäre der FEH bzw. des FEG und seiner Umgebung sollen hier daher vielfältige niedrigschwellige, offene künstlerische und kulturelle Angebote geschaffen werden. Diese folgen dem Ziel des Harburger Leitbildes "Zusammenleben in Vielfalt" und den Bemühungen, niedrigschwellige Orte und Gelegenheiten der Begegnung zu schaffen. Das Außengelände des FEG soll dabei die Möglichkeit bieten, die Menschen des Stadtteils einzuladen, Kunst und Kultur zu erleben und sich bestenfalls selbst mit anderen an deren Erschaffung zu beteiligen.
Die konkreten Bedarfe wurden mit Vertretern und Vertreterinnen der Fraktionen der BV, der Schule, der GMH, der Musikgemeinde, der Elternschaft und der Schülervertretung im Mai 2021 im FEH-Beirat erörtert und wurden in einem Planungsentwurf zusammengefasst.
Die Zielsetzungen des IEK können mit diesem Projekt weiter befördert werden:
Durch Ermöglichung von Outdoor-Kulturangeboten in den neu geschaffenen Außenflächen wird ein Beitrag zur Erreichung des Teilziels Belebung in den Abendstunden geleistet. Durch die Aufwertung der Außenanlagen des Friedrich-Ebert-Gymnasiums werden zusätzliche attraktive wohnortnahe Freiräume geschaffen, da eine Zugänglichkeit des Außengeländes auch außerhalb des Schulbetriebes gewährleistet werden soll. Die innerstädtische Wohnfunktion wird somit gestärkt.
Das umliegende Umfeld des FEG sowie der FEH besteht vor allem aus Mehrfamilienhäusern. Durch die Aufwertung der Außenräume des Friedrich-Ebert-Gymnasiums werden die wohnortnahen Spiel- und Erholungsbereiche für Bewohnerinnen und Bewohner in Eißendorf-Ost erweitert und deren Aufenthaltsqualität verbessert. Die Maßnahme leistet damit einen Beitrag zu Teil-Zielerreichung "Verbesserung der Wohnqualität in Eißendorf-Ost".
Auch in den Handlungsfeldern Grün- und Freiflächen, Wohnumfeld und öffentlicher Raum sowie Sport und Freizeit kann zur Zielerreichung des Handlungsfeldziels "Steigerung der Attraktivität und Aufenthaltsqualität öffentlicher Plätze für Bewohnerinnen und Bewohner sowie Zentrumsbesucherinnen und Zentrumsbesucher" beigetragen werden.
Damit greifen diese Angebote die Planungen und Zielsetzungen zur Aufwertung des Schwarzenbergparks auf, in dem freizeitrelevante, kulturhistorische, raumstrukturelle und gestalteri-sche Zielsetzungen zur Aktivierung der Parkanlage konzeptionell entwickelt wurden. Hier werden auch Freizeit- und Erholungsflächen im Park reaktiviert werden sowie qualitätsvolle Sport- und Bewegungsmöglichkeiten entstehen, und damit wird eine Grünanlage mit hoher Aufenthaltsqualität und Begegnungsmöglichkeit für alle Anwohnerinnen und Anwohner aller Altersgruppen aus dem Fördergebiet entstehen. Die Umgestaltung des Schulhofs des FEG hat den Schwerpunkt in den spezifischen Angeboten für künftig rund 1.100 Schülerinnen und Schüler, Kindern und Jugendlichen (mit ihren Familien) aus dem angrenzenden Eißendorf. Der zusätzliche Bedarf an vielfältigen Bewegungsangeboten (hier insbesondere für jüngere Kinder mit z.B. Kletterangebot und mobilen Fußballtoren) wurde eindrucksvoll von der Schülervertretung in die Abstimmung eingebracht und durch die Schule bestätigt. Weiterhin wird die zielgruppenübergreifende Erhöhung kultureller Nutzungen im Outdoor-Bereich ermöglicht, die eng verbunden mit der FEH ist.
Der stetig wachsenden Bedeutung qualitätvoller öffentlich nutzbarer Räumen wird mit den jeweiligen konzeptionellen Schwerpunkten und angesprochenen Zielgruppen Rechnung getragen, sie greifen ineinander und verzahnen sich in einem verdichteten urbanen Raum. Eine Förderung in der Gebietskulisse wird daher angestrebt.
Friedrich-Ebert-Halle (FEH)
Seit fast 400 Jahren lernen junge Menschen an der Schule, dem zweitältesten Gymnasium Hamburgs, das inzwischen mehrfach umgezogen ist. Als "Stadtkrone" Harburgs geplant, bot das Gebäude über Jahrzehnte zwei Schulen Platz, mit dem Innenhof und der Friedrich-Ebert-Halle im Zentrum. Am FEG wird nicht nur die Tradition der klassischen Musik gepflegt, sondern auch aktuelle Pop-Musik, Jazz und Filmmusik gesungen und gespielt. Mit dem Kammermusikprojekt bietet die Schule ihren fortgeschrittenen Schülerinnen und Schülern besondere Herausforderungen.
Die Friedrich-Ebert-Halle zeichnet sich über die schulische Nutzung durch ihre bedeutende und mehr als 90 Jahre bestehende kulturelle Funktion mit Vernetzung in den Stadtteil als so-genannte "Stadtteilhalle" aus. Jährlich finden hier zahlreiche außerschulische Veranstaltungen statt. Für das Jahr 2022 sind bereits 107 außerschulische Termine (Konzerte unterschiedlicher Genres, Ballett, Musicals und/oder Theater, Podcast-Projekte, Jugendweihen, Zapfen-streich, Fotoprojekte, Regionale Bildungskonferenzen) angemeldet. Aber auch die schulischen Termine haben häufig einen Bezug zum umliegenden Sozialraum. So sind die zurzeit ca. 45 angemeldeten schulischen Veranstaltungen Tage der Offenen Tür, Sommer- und Weihnachtskonzerte, Musicals, MINT-Kongress, Tag des offenen Denkmals sowie bunte Abende, die nicht allein der schuleigenen Öffentlichkeit vorbehalten sind.
Die große Anzahl an außerschulischen Veranstaltungen wie die Vielzahl unterschiedlicher Veranstaltungsformate, die bereits jetzt für das Folgejahr angemeldet sind, sowie die große Anzahl an Nutzungsanfragen insgesamt zeigen, wie hoch der Bedarf an diesen Angeboten im Stadtteil und den umliegenden Sozialräumen ist. Außerdem gibt es im weiteren Umfeld keine vergleichbare Örtlichkeit, weder in Größe noch in der Qualität der Anbindung an das Verkehrsnetz (Straße und ÖPNV) noch in der Anbindung an ein so dichtes und vitales Wohnumfeld oder in seiner akustischen Qualität. Die wenigen Orte, die öffentliche Veranstaltungen im weiteren Umfeld ermöglichen (bspw. Fischhalle im Binnenhafen oder Hörsäle der TUHH) sind aufgrund ihrer Größe (Fischhalle maximal 100 Personen) oder ihrer baulichen Beschaffenheit für die meisten Veranstaltungsformate der FEH nicht geeignet. Das Bürgerhaus Har-burg ("Kulturzentrum Rieckhof") hat eine vergleichbare Anzahl an Plätzen (1.000 Stehplätze), ist aber für eine Vielzahl der in der FEH stattfindenden Veranstaltungen ungeeignet. Die FEH spielt daher als hochwertiger Veranstaltungsort mit einer ausreichenden Besucherkapazität für den Bezirk Harburg insgesamt eine wichtige Rolle, da es an vergleichbaren Örtlichkeiten im Bezirk insgesamt fehlt.
Zugleich ist eine behutsame Weiterentwicklung der Angebote in Zukunft angezeigt. Die in einer über 90-jährigen Tradition stehenden und fest in Harburg verankerte Musikgemeinde sowie andere etablierte Akteure erreichen derzeit ein hohes Durchschnittsalter bei den Nutzenden. Sie sind gezwungen, neue Zielgruppen an sich zu binden, von denen es im direkten Wohnumfeld reichlich gibt. Hierzu bedarf es jedoch auch einer Weiterentwicklung der FEH (langfristige Attraktivitätssteigerung, Modernisierung der Ausstattung und Multifunktionalität - innen und außen -) selbst, um auch in Zukunft zielgruppenadäquate Veranstaltungsformate beherbergen zu können und somit weiterhin bzw. noch mehr als bisher offen für Angebote zu sein, die direkt in die umliegenden Sozialräume wirken können und somit die ursprüngliche Funktion der FEH als "Stadthalle" zeitgemäß zu bewahren.
Bei der Nutzung muss sensibel zwischen Wirtschaftlichkeit einerseits und sozialen und kultu-rellen Anforderungen anderseits abgewogen werden. In der Halle finden regelmäßig Tonauf-nahmen und Konzerte bedeutender Künstlerinnen und Künstler der Popular- und Klassikmusik Klassikmusik bzw. namenhafter Studios (wie der Deutschen Grammophon) sowie Auftritte regionaler (Laien-)Künstlerinnen und Künstler statt. Bisher mussten Veranstaltungsformate, die bei einer festen Bestuhlung nicht durchführbar sind, abgesagt werden. Der Bedarf an multifunktionaler Raumnutzung besteht, er kann derzeit jedoch nicht gedeckt werden.
Seit 2014 (seit 2012 in Planung) existiert ergänzend zum Centermanagement für die Halle (durch die Gebäudemanagement Hamburg GmbH, GMH) ein Friedrich-Ebert-Hallen-Beirat, der das Centermanagement zu der Nutzung der Halle berät, wobei sich das CM an den Vor-schlägen des Beirats orientiert. Der Beirat setzt sich zusammen aus:
" Schulleitung Friedrich-Ebert-Gymnasium
" Eine Vertretung GMH
" Eine Vertretung Bezirksamt
" Eine Vertretung jeder politischen Fraktion der BV Harburg
" Eine Vertretung Musikgemeinde Harburg e.V. (einer der Hauptnutzer der Halle, existiert
ebenfalls seit 90 Jahren).
" Für Zweifelsfälle gibt es einen Arbeitsausschuss (bestehend aus Schulleitung, GMH und
Bezirksvertretung).
Durch Ermöglichung von niedrigschwelligen Kulturangeboten wird ebenfalls ein Beitrag zur Erreichung des Teilziels "Belebung in den Abendstunden" geleistet. Dies geht einher mit einer bedarfsgerechten Angebotsausweitung, die auch der sozialen Teilhabe der Familien aus den angrenzenden Stadträumen dient.
Folgende Bereiche können durch eine Förderung zusätzlich aufgewertet werden:
Schulhof Nord
Akzentuierung befestigter Flächen durch Kleinpflaster (Beton) vor der Pausenhalle, für ein Labyrinth und ein Schachbrett. Erweiterung der Vegetationsflächen und Entsiegelung. Aktualisierung der Hofbeleuchtung. Erneuerung Sitzbänke. Streetballständer. Einbau eines Sitzpodestes ("Chill-Fläche") für die SchülerInnen mit Graniteinfassung und Fallschutzgummi.
Innenhof Westlicher Teil
Erneuerung befestigter Flächen durch Kleinpflaster (Beton). Erweiterung und Erneuerung der Vegetationsflächen und Entsiegelung. Erneuerung Fahrradständer. Einbau von Sitzpodesten ("Chill-Flächen") für die SchülerInnen mit Graniteinfassung und Fallschutzgummi. Erneuerung Hofbeleuchtung.
Innenhof Östlicher Teil
Erneuerung befestigter Flächen durch Kleinpflaster (Beton). Erweiterung und Erneuerung der Regetationsflächen und Entsiegelung. Erneuerung Fahrradständer. Einbau von Sitzpodesten ("Chill-Flächen") für die SchülerInnen mit Graniteinfassung und Fallschutzgummi. Erneuerung Hofbeleuchtung.
Innenhof nördlicher Teil (Eingang Ebert-Halle)
Erneuerung befestigter Flächen durch Kleinpflaster (Beton). Treppe Instandsetzen. Erneuerung der Vegetationsflächen. Erneuerung Hofbeleuchtung.
Vorplatz Einfahrt Alter Postweg Erneuerung befestigter Flächen durch Kleinpflaster (Beton). Aktualisierung der Vegetationsflächen.
Die FEH selbst weist ebenfalls erheblichen Modernisierungsbedarf auf. Die Bestuhlung (1116 Stühle) ist nicht mehr zu erhalten, da bereits Ersatzteile / Reparaturen nur noch extrem auf-wendig einzelangefertigt werden müssen. Teilbeschaffungen sind nicht sinnvoll, da Testreihen (ca. 12 Prototypen) schalltechnisch untersucht werden müssen, um die ausgesprochen gute Klangqualität der FEH zu erhalten. Der Bodenbelag wäre bei einer Neubestuhlung ebenfalls zu erneuern.
Der Anlass des Austauschs der abgängigen Bestuhlung bietet den Vorteil, künftig wieder den ursprünglichen Zustand herzustellen, in dem alle Stühle im Parkett (derzeit bis auf die ersten 10 Reihen festverankert) wieder ausbaubar sind, um den Saal multifunktional nutzen zu können. So wären noch aufwändigere Ton- oder Filmmusikaufnahmeproduktionen mit mehr Platzbedarf genauso möglich wie Bälle regionaler professioneller oder Laientanzgruppen, "Rollstuhldiskos", Abschlussbälle lokaler (Tanz-)Schulen oder Mitmachkonzerte/-Tanzaufführungen, die erfordern, dass sich das Publikum bewegen und nicht zur zuschauen kann. Auch wären Konzerte mit stehendem Publikum möglich. Die Nutzungsmöglichkeiten würden sich durch diese Maßnahme deutlich erhöhen und es ergäben sich viele Beteiligungsmöglichkeiten der Bevölkerung aus dem Stadtteil/RISE-Gebiet, da sich viele Vereine Auftrittsmöglichkeiten wünschen, die bisher in der Halle aufgrund der nicht veränderbaren Struktur häufig nicht umsetzen lassen.
Die Kosten der Maßnahmen werden derzeit mit 620.000 € für die Modernisierung der FEH veranschlagt. Die Prüfung ist noch nicht abgeschlossen.
Für die Außenanlagen werden 2.802.300 € inkl. der Sielerneuerung und dem Einbau von Re-giolen veranschlagt. Die Prüfung ist noch nicht abgeschlossen
Bewertung/Erörterung:
Der Regionalausschuss Harburg wird nach Abschluss der Prüfung durch die zuständige Fachbehörde über die Entscheidung informiert
Petitum:
Der Regionalausschuss Harburg wird um Kenntnisnahme gebeten.
Dr. Jobmann
Sachverhalt:
Das Friedrich-Ebert-Gymnasium (FEG) (vordem Realgymnasium) ist seit 1929/30 in einem dreiteiligen Backstein-Komplex untergebracht. Die dreiteilige Anlage besteht aus einem von zwei Flügelbauten flankierten Mittelbau der Friedrich-Ebert-Halle (FEH), die einerseits als Schul-Aula dient und andererseits als Stadthalle für öffentliche Konzerte und andere Veranstaltungen genutzt wird und über 1100 Plätze verfügt. Die Gebäude stehen seit 1973 unter Denkmalschutz.
Das FEG hat einen idealtypischen Einzugsbereich für die Sekundarstufe I von 5 km im Radius, für die Sekundarstufe II einen Radius von 7,5 km (Grundlage der Fahrgelderstattung). Bezogen auf das Schuljahr 2017/2018 des Regionalen Bildungsatlas besuchten das FEG in der Sekundarstufe I (hier als Bezugsgröße zu den geplanten Angeboten als größte Gruppe mit 636 Schülerinnen und Schüler gewählt) aus den statistischen Gebieten des Fördergebiets insgesamt 112 Schülerinnen und Schüler, das entspricht einem Anteil von rd. 18% . Im Verhältnis zu den Indikatoren des Sozialmonitorings gesetzt, ist dieser Anteil positiv zu bewerten. Derzeit wird die Erweiterung von 4 auf 5,5 Zügen geplant durch einen Zubau "Hamburger Klassenhaus". Damit ist eine erhöhte Bedarfsdeckung auch für die Kinder aus dem Fördergebiet möglich. Der Zubau entsteht nicht auf der mit diesem Projekt neu beplanten Fläche, der Standort ist neben der Sporthalle vorgesehen. Damit verbunden ist jedoch ein Verlust an Bewegungsfläche auf dem Grundstück und der Erhöhung der nutzenden Schülerschaft.
Das Schulgebäude wurde in den letzten Jahren saniert und renoviert. Barrierfrei erschlossen ist nur die alte Schulaula.
Die Freiflächen sind Aufenthaltsort für die derzeitigen rd. 800 Schülerinnen und Schüler - nach der Entstehung des Hamburger Klassenhauses werden es rd. 1100 sein - in den Pausennutzungszeiten; sie sind auch geöffnet für den Stadtteil. Zugleich dienen die Flächen als Parkraum bei den vielfältigen Veranstaltungen der Schule, des Sports und der FEH.
Die Schule schließt direkt an den Sportplatz Alter Postweg an, der über eine gemeinsame Erschließung erreicht wird. Die gute Kooperation besteht seit Jahren und drückt sich auch über die gegenseitige Nutzung der Flächen aus. Der Sportplatz Alter Postweg wird mit dem Investitionspakt Sportstätten zur Modernisierung des Umkleidehauses gefördert und liegt innerhalb der Fördergebietsgrenze, die zwischen den beiden Grundstücken verläuft. Das Grundstück der FEG liegt außerhalb der Fördergebietsgrenze.
Zum Zeitpunkt der Zwischenbilanzierung gab es im Rahmen der TÖB-Beteiligung keinen Hinweis auf einen Förderbedarf der Schule. Dies mag auch daran liegen, dass im Rahmen der geplanten Sanierung der Schulhofflächen eine weitere Aufwertung / Nutzungsvielfalt für die Schülerinnen und Schüler, Kinder und Jugendlichen aus den angrenzenden Stadträumen aufgezeigt wurde und das identitätsstiftende Entree zur FEH einschloss. Hierzu liegt ein Entwurf aus dem Frühjahr 2020 vor, der nicht im Rahmen des Vermieter-Mieter-Modells mit den dort vereinbarten Pauschalen zur Umsetzung kommt.
Aktuell ist eine Erneuerung / Instandsetzung von Teilflächen des Schulhofs - Innenhof, Nord-schulhof, Lehrerparkplatz auf der Ostseite mit Zuwegung - durch GMH vorgesehen. Die Maßnahmen erstrecken sich auch auf die Instandsetzung bzw. Erneuerung von Sielen und Tragschichten, die kostenintensiv sind und für die Öffentlichkeit weitgehend unsichtbar bleiben. Als vorgezogene Maßnahme wurden bereits die Überdachung der Fahrradabstellanlage und eine Bügelerneuerung durchgeführt.
In Anlehnung an das städtische Ziel der Oberflächenentsiegelung werden drei Regenwasser-rigolen eingebaut, die durch das RISA-Programm gefördert werden. Zusätzlich erfolgt der Ersatz von Asphaltflächen durch Kleinpflaster.
Elternvertreter haben sich daraufhin an das Stadtteilbüro der Harburger Innenstadt gewandt und um Unterstützung gebeten, da die von der aktuellen Planung nicht berücksichtigten Flä-chen erhebliche Abnutzung aufweisen und sie nicht mehr zeitgemäß sind. Die Berücksichti-gung von Parkplätzen für Großveranstaltungen in der Friedrich-Ebert-Halle, die Anlieferung mittels Kleinlaster sowie Feuerwehrzufahrten und Aufstellflächen limitieren die Möglichkeiten der Gestaltung der Außenanlagen und machen eine qualitätsvolle Aufwertung gerade dieser Bereiche umso wichtiger. Zumal genau diese Bereiche multifunktional auch für die kulturellen Outdoor-Veranstaltung genutzt werden sollen.
Die Investitionen für das Außengelände des FEG sollen (insbesondere im Innenhof) auch einer künstlerische Belebung bzw. Stärkung des gesamten Geländes sowie seiner Umgebung dienen. Ziel ist es - quasi als Ergänzung zu den Veranstaltungsformaten im Innern der FEH - hier Open-Air-Kultur im Sinne von Nachbarschafts- bzw. Stadtteilkulturangeboten zu etablieren. Durch die Zugangsmöglichkeit zum FEG und der FEH sind Restriktionen für Outdoor-Angebote minimiert - so kann bei z.B. Regen sehr schnell reagiert und Equipment im Gebäude gesichert werden. Bisher fehlt es im Fördergebiet und seinen angrenzenden Stadt-räumen, trotz zahlreicher Ideen verschiedener Akteure, an bedarfsdeckender Infrastruktur. Das Fördergebiet hat einen Bedarf an Orten, an denen Veranstaltungen gerade auch mit interkulturellem Charakter stattfinden können. Die Überdachung der Freiluftbühne im Harburger Stadtpark (Vorgang 83060) hat bereits entscheidend zur Zielerreichung beigetragen. In der multifunktional zu nutzenden Außenfläche der Schule könnte nun ein weiterer Ort entstehen.
Die Corona-Pandemie hat vielfach erfolgreiche Formate in gemütlicher Atmosphäre entstehen lassen, die auch in Zukunft fortgeführt bzw. an diesem Ort etabliert werden sollen. Dazu gehören bspw. kleinere Konzerne mit einem oder wenigen Musikerinnen und Musiker in den Abendstunden, Kleine-Bühne- oder Open-Stage-Abende sowie Lesungen, Poetry-Slams, Open-Air-Kinos, Stand-Up-Formate (Comedy), die Raum für niedrigschwellige Begegnungs-möglichkeiten bieten. Der für 2022 und 2023 anstehende bezirkliche Runde Tisch Kulturpolitik ist eine gute Gelegenheit, passende Formate für die neue Infrastruktur zu entwickeln und Akteure für die konkrete Umsetzung zu gewinnen, ähnlich wie es in der Vergangenheit für die Freilichtbühne (Etablierung einer wiederkehrenden Veranstaltungsreihe unter der Überschrift "Sommer im Park") gelungen ist.
Die genannten vielfältigen "kleinen" Open-Air-Formate haben sich in den letzten Monaten sehr bewährt und - trotz Abstandsgebot - zu einem besseren Kennenlernen bzw. einer intensiveren Auseinandersetzung und einem neuen Erleben der Menschen in der unmittelbaren Nachbarschaft beigetragen. Das FEG ist ein Begegnungsort mit viel Potenzial für den Stadt-teil. In der besonderen Atmosphäre der FEH bzw. des FEG und seiner Umgebung sollen hier daher vielfältige niedrigschwellige, offene künstlerische und kulturelle Angebote geschaffen werden. Diese folgen dem Ziel des Harburger Leitbildes "Zusammenleben in Vielfalt" und den Bemühungen, niedrigschwellige Orte und Gelegenheiten der Begegnung zu schaffen. Das Außengelände des FEG soll dabei die Möglichkeit bieten, die Menschen des Stadtteils einzuladen, Kunst und Kultur zu erleben und sich bestenfalls selbst mit anderen an deren Erschaffung zu beteiligen.
Die konkreten Bedarfe wurden mit Vertretern und Vertreterinnen der Fraktionen der BV, der Schule, der GMH, der Musikgemeinde, der Elternschaft und der Schülervertretung im Mai 2021 im FEH-Beirat erörtert und wurden in einem Planungsentwurf zusammengefasst.
Die Zielsetzungen des IEK können mit diesem Projekt weiter befördert werden:
Durch Ermöglichung von Outdoor-Kulturangeboten in den neu geschaffenen Außenflächen wird ein Beitrag zur Erreichung des Teilziels Belebung in den Abendstunden geleistet. Durch die Aufwertung der Außenanlagen des Friedrich-Ebert-Gymnasiums werden zusätzliche attraktive wohnortnahe Freiräume geschaffen, da eine Zugänglichkeit des Außengeländes auch außerhalb des Schulbetriebes gewährleistet werden soll. Die innerstädtische Wohnfunktion wird somit gestärkt.
Das umliegende Umfeld des FEG sowie der FEH besteht vor allem aus Mehrfamilienhäusern. Durch die Aufwertung der Außenräume des Friedrich-Ebert-Gymnasiums werden die wohnortnahen Spiel- und Erholungsbereiche für Bewohnerinnen und Bewohner in Eißendorf-Ost erweitert und deren Aufenthaltsqualität verbessert. Die Maßnahme leistet damit einen Beitrag zu Teil-Zielerreichung "Verbesserung der Wohnqualität in Eißendorf-Ost".
Auch in den Handlungsfeldern Grün- und Freiflächen, Wohnumfeld und öffentlicher Raum sowie Sport und Freizeit kann zur Zielerreichung des Handlungsfeldziels "Steigerung der Attraktivität und Aufenthaltsqualität öffentlicher Plätze für Bewohnerinnen und Bewohner sowie Zentrumsbesucherinnen und Zentrumsbesucher" beigetragen werden.
Damit greifen diese Angebote die Planungen und Zielsetzungen zur Aufwertung des Schwarzenbergparks auf, in dem freizeitrelevante, kulturhistorische, raumstrukturelle und gestalteri-sche Zielsetzungen zur Aktivierung der Parkanlage konzeptionell entwickelt wurden. Hier werden auch Freizeit- und Erholungsflächen im Park reaktiviert werden sowie qualitätsvolle Sport- und Bewegungsmöglichkeiten entstehen, und damit wird eine Grünanlage mit hoher Aufenthaltsqualität und Begegnungsmöglichkeit für alle Anwohnerinnen und Anwohner aller Altersgruppen aus dem Fördergebiet entstehen. Die Umgestaltung des Schulhofs des FEG hat den Schwerpunkt in den spezifischen Angeboten für künftig rund 1.100 Schülerinnen und Schüler, Kindern und Jugendlichen (mit ihren Familien) aus dem angrenzenden Eißendorf. Der zusätzliche Bedarf an vielfältigen Bewegungsangeboten (hier insbesondere für jüngere Kinder mit z.B. Kletterangebot und mobilen Fußballtoren) wurde eindrucksvoll von der Schülervertretung in die Abstimmung eingebracht und durch die Schule bestätigt. Weiterhin wird die zielgruppenübergreifende Erhöhung kultureller Nutzungen im Outdoor-Bereich ermöglicht, die eng verbunden mit der FEH ist.
Der stetig wachsenden Bedeutung qualitätvoller öffentlich nutzbarer Räumen wird mit den jeweiligen konzeptionellen Schwerpunkten und angesprochenen Zielgruppen Rechnung getragen, sie greifen ineinander und verzahnen sich in einem verdichteten urbanen Raum. Eine Förderung in der Gebietskulisse wird daher angestrebt.
Friedrich-Ebert-Halle (FEH)
Seit fast 400 Jahren lernen junge Menschen an der Schule, dem zweitältesten Gymnasium Hamburgs, das inzwischen mehrfach umgezogen ist. Als "Stadtkrone" Harburgs geplant, bot das Gebäude über Jahrzehnte zwei Schulen Platz, mit dem Innenhof und der Friedrich-Ebert-Halle im Zentrum. Am FEG wird nicht nur die Tradition der klassischen Musik gepflegt, sondern auch aktuelle Pop-Musik, Jazz und Filmmusik gesungen und gespielt. Mit dem Kammermusikprojekt bietet die Schule ihren fortgeschrittenen Schülerinnen und Schülern besondere Herausforderungen.
Die Friedrich-Ebert-Halle zeichnet sich über die schulische Nutzung durch ihre bedeutende und mehr als 90 Jahre bestehende kulturelle Funktion mit Vernetzung in den Stadtteil als so-genannte "Stadtteilhalle" aus. Jährlich finden hier zahlreiche außerschulische Veranstaltungen statt. Für das Jahr 2022 sind bereits 107 außerschulische Termine (Konzerte unterschiedlicher Genres, Ballett, Musicals und/oder Theater, Podcast-Projekte, Jugendweihen, Zapfen-streich, Fotoprojekte, Regionale Bildungskonferenzen) angemeldet. Aber auch die schulischen Termine haben häufig einen Bezug zum umliegenden Sozialraum. So sind die zurzeit ca. 45 angemeldeten schulischen Veranstaltungen Tage der Offenen Tür, Sommer- und Weihnachtskonzerte, Musicals, MINT-Kongress, Tag des offenen Denkmals sowie bunte Abende, die nicht allein der schuleigenen Öffentlichkeit vorbehalten sind.
Die große Anzahl an außerschulischen Veranstaltungen wie die Vielzahl unterschiedlicher Veranstaltungsformate, die bereits jetzt für das Folgejahr angemeldet sind, sowie die große Anzahl an Nutzungsanfragen insgesamt zeigen, wie hoch der Bedarf an diesen Angeboten im Stadtteil und den umliegenden Sozialräumen ist. Außerdem gibt es im weiteren Umfeld keine vergleichbare Örtlichkeit, weder in Größe noch in der Qualität der Anbindung an das Verkehrsnetz (Straße und ÖPNV) noch in der Anbindung an ein so dichtes und vitales Wohnumfeld oder in seiner akustischen Qualität. Die wenigen Orte, die öffentliche Veranstaltungen im weiteren Umfeld ermöglichen (bspw. Fischhalle im Binnenhafen oder Hörsäle der TUHH) sind aufgrund ihrer Größe (Fischhalle maximal 100 Personen) oder ihrer baulichen Beschaffenheit für die meisten Veranstaltungsformate der FEH nicht geeignet. Das Bürgerhaus Har-burg ("Kulturzentrum Rieckhof") hat eine vergleichbare Anzahl an Plätzen (1.000 Stehplätze), ist aber für eine Vielzahl der in der FEH stattfindenden Veranstaltungen ungeeignet. Die FEH spielt daher als hochwertiger Veranstaltungsort mit einer ausreichenden Besucherkapazität für den Bezirk Harburg insgesamt eine wichtige Rolle, da es an vergleichbaren Örtlichkeiten im Bezirk insgesamt fehlt.
Zugleich ist eine behutsame Weiterentwicklung der Angebote in Zukunft angezeigt. Die in einer über 90-jährigen Tradition stehenden und fest in Harburg verankerte Musikgemeinde sowie andere etablierte Akteure erreichen derzeit ein hohes Durchschnittsalter bei den Nutzenden. Sie sind gezwungen, neue Zielgruppen an sich zu binden, von denen es im direkten Wohnumfeld reichlich gibt. Hierzu bedarf es jedoch auch einer Weiterentwicklung der FEH (langfristige Attraktivitätssteigerung, Modernisierung der Ausstattung und Multifunktionalität - innen und außen -) selbst, um auch in Zukunft zielgruppenadäquate Veranstaltungsformate beherbergen zu können und somit weiterhin bzw. noch mehr als bisher offen für Angebote zu sein, die direkt in die umliegenden Sozialräume wirken können und somit die ursprüngliche Funktion der FEH als "Stadthalle" zeitgemäß zu bewahren.
Bei der Nutzung muss sensibel zwischen Wirtschaftlichkeit einerseits und sozialen und kultu-rellen Anforderungen anderseits abgewogen werden. In der Halle finden regelmäßig Tonauf-nahmen und Konzerte bedeutender Künstlerinnen und Künstler der Popular- und Klassikmusik Klassikmusik bzw. namenhafter Studios (wie der Deutschen Grammophon) sowie Auftritte regionaler (Laien-)Künstlerinnen und Künstler statt. Bisher mussten Veranstaltungsformate, die bei einer festen Bestuhlung nicht durchführbar sind, abgesagt werden. Der Bedarf an multifunktionaler Raumnutzung besteht, er kann derzeit jedoch nicht gedeckt werden.
Seit 2014 (seit 2012 in Planung) existiert ergänzend zum Centermanagement für die Halle (durch die Gebäudemanagement Hamburg GmbH, GMH) ein Friedrich-Ebert-Hallen-Beirat, der das Centermanagement zu der Nutzung der Halle berät, wobei sich das CM an den Vor-schlägen des Beirats orientiert. Der Beirat setzt sich zusammen aus:
" Schulleitung Friedrich-Ebert-Gymnasium
" Eine Vertretung GMH
" Eine Vertretung Bezirksamt
" Eine Vertretung jeder politischen Fraktion der BV Harburg
" Eine Vertretung Musikgemeinde Harburg e.V. (einer der Hauptnutzer der Halle, existiert
ebenfalls seit 90 Jahren).
" Für Zweifelsfälle gibt es einen Arbeitsausschuss (bestehend aus Schulleitung, GMH und
Bezirksvertretung).
Durch Ermöglichung von niedrigschwelligen Kulturangeboten wird ebenfalls ein Beitrag zur Erreichung des Teilziels "Belebung in den Abendstunden" geleistet. Dies geht einher mit einer bedarfsgerechten Angebotsausweitung, die auch der sozialen Teilhabe der Familien aus den angrenzenden Stadträumen dient.
Folgende Bereiche können durch eine Förderung zusätzlich aufgewertet werden:
Schulhof Nord
Akzentuierung befestigter Flächen durch Kleinpflaster (Beton) vor der Pausenhalle, für ein Labyrinth und ein Schachbrett. Erweiterung der Vegetationsflächen und Entsiegelung. Aktualisierung der Hofbeleuchtung. Erneuerung Sitzbänke. Streetballständer. Einbau eines Sitzpodestes ("Chill-Fläche") für die SchülerInnen mit Graniteinfassung und Fallschutzgummi.
Innenhof Westlicher Teil
Erneuerung befestigter Flächen durch Kleinpflaster (Beton). Erweiterung und Erneuerung der Vegetationsflächen und Entsiegelung. Erneuerung Fahrradständer. Einbau von Sitzpodesten ("Chill-Flächen") für die SchülerInnen mit Graniteinfassung und Fallschutzgummi. Erneuerung Hofbeleuchtung.
Innenhof Östlicher Teil
Erneuerung befestigter Flächen durch Kleinpflaster (Beton). Erweiterung und Erneuerung der Regetationsflächen und Entsiegelung. Erneuerung Fahrradständer. Einbau von Sitzpodesten ("Chill-Flächen") für die SchülerInnen mit Graniteinfassung und Fallschutzgummi. Erneuerung Hofbeleuchtung.
Innenhof nördlicher Teil (Eingang Ebert-Halle)
Erneuerung befestigter Flächen durch Kleinpflaster (Beton). Treppe Instandsetzen. Erneuerung der Vegetationsflächen. Erneuerung Hofbeleuchtung.
Vorplatz Einfahrt Alter Postweg Erneuerung befestigter Flächen durch Kleinpflaster (Beton). Aktualisierung der Vegetationsflächen.
Die FEH selbst weist ebenfalls erheblichen Modernisierungsbedarf auf. Die Bestuhlung (1116 Stühle) ist nicht mehr zu erhalten, da bereits Ersatzteile / Reparaturen nur noch extrem auf-wendig einzelangefertigt werden müssen. Teilbeschaffungen sind nicht sinnvoll, da Testreihen (ca. 12 Prototypen) schalltechnisch untersucht werden müssen, um die ausgesprochen gute Klangqualität der FEH zu erhalten. Der Bodenbelag wäre bei einer Neubestuhlung ebenfalls zu erneuern.
Der Anlass des Austauschs der abgängigen Bestuhlung bietet den Vorteil, künftig wieder den ursprünglichen Zustand herzustellen, in dem alle Stühle im Parkett (derzeit bis auf die ersten 10 Reihen festverankert) wieder ausbaubar sind, um den Saal multifunktional nutzen zu können. So wären noch aufwändigere Ton- oder Filmmusikaufnahmeproduktionen mit mehr Platzbedarf genauso möglich wie Bälle regionaler professioneller oder Laientanzgruppen, "Rollstuhldiskos", Abschlussbälle lokaler (Tanz-)Schulen oder Mitmachkonzerte/-Tanzaufführungen, die erfordern, dass sich das Publikum bewegen und nicht zur zuschauen kann. Auch wären Konzerte mit stehendem Publikum möglich. Die Nutzungsmöglichkeiten würden sich durch diese Maßnahme deutlich erhöhen und es ergäben sich viele Beteiligungsmöglichkeiten der Bevölkerung aus dem Stadtteil/RISE-Gebiet, da sich viele Vereine Auftrittsmöglichkeiten wünschen, die bisher in der Halle aufgrund der nicht veränderbaren Struktur häufig nicht umsetzen lassen.
Die Kosten der Maßnahmen werden derzeit mit 620.000 € für die Modernisierung der FEH veranschlagt. Die Prüfung ist noch nicht abgeschlossen.
Für die Außenanlagen werden 2.802.300 € inkl. der Sielerneuerung und dem Einbau von Re-giolen veranschlagt. Die Prüfung ist noch nicht abgeschlossen
Bewertung/Erörterung:
Der Regionalausschuss Harburg wird nach Abschluss der Prüfung durch die zuständige Fachbehörde über die Entscheidung informiert
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Der Regionalausschuss Harburg wird um Kenntnisnahme gebeten.
Dr. Jobmann
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