Hebammenversorgung in Wandsbek flächendeckend sicherstellen Debattenantrag der SPD-Fraktion, der Fraktion Die Grünen und der FDP-Fraktion, angemeldet zur Debatte von der SPD-Fraktion
Letzte Beratung: 20.02.2025 Bezirksversammlung Wandsbek Ö 4.5
Wandsbek ist nicht nur der Einwohnerreichste Bezirk Hamburgs, sondern verzeichnet jährlich auch den größten Neugeborenen Zuwachs in Hamburg. So gab das Statistikamt Nord für das Jahr 2023 3999 Geburten in Wandsbek an. Rahlstedt war dabei mit 962 Geburten der Geburtenstärkste Stadtteil in Wandsbek, gefolgt von den Stadtteilen im Süd-Westen des Bezirks mit insgesamt 2223 Geburten (Hamburger Stadtteil-Profil Berichtsjahr 2023,S.105-140).
Die Hebammenversorgung im Hamburger Bezirk Wandsbek zeigt deutliche regionale Unterschiede. Laut dem Faktenblatt der Gesundheitsberichterstattung Hamburg aus dem Jahr 2018 variieren der Anteil der nachgeburtlichen Betreuung durch Hebammen zwischen den Stadtteilen erheblich. Lag die Betreuungsquote im Norden Wandsbeks zwischen 52-100%, lag sie im Westen, Süden und Osten Wandsbeks zwischen 29-38%.
Hebammen spielen eine essenzielle Rolle in der Betreuung von Schwangeren, Gebärenden, Wöchnerinnen und Neugeborenen. Sie bieten mit ihrem fundierten Wissen zu den Themen wie Schwangerschaftsbeschwerden, Ernährung, Geburtsvorbereitung und Stillen, nicht nur medizinische Unterstützung, sondern geben auch emotionale und psychologische Begleitung in einerder prägendsten Phasen des Lebens.
Ein erfolgreiches Modell zur Verbesserung der Hebammenversorgung wurde im Bezirk Harburg initiiert. Dort entstand das Geburtshaus "Hebammenzentrum Harburg", das umfassende Leistungen rund um Schwangerschaft, Geburt und Elternzeit anbietet. Getragen wird es vom Verein
"Gesunder Start e.V.", der sich für den Erhalt des Hebammenhandwerks und der außerklinischen Geburtshilfe einsetzt.
Um die Hebammenversorgung in Wandsbek zu verbessern, könnten ähnliche Projekte initiiert werden. Die Einrichtung eines Hebammenzentrums nach dem Vorbild der "Hebammenzentrum Harburg" könnte die Betreuungssituation in den unterversorgten Stadtteilen im Süd-Westen Wandsbeks deutlich verbessern.
1. Bedarfsermittlung: Die zuständige Fachbehörde wird gebeten, eine aktualisierte Liste mit allen aktiven Hebammen zu erstellen, sowie eine detaillierte Analyse der aktuellen Hebammenversorgung in den einzelnen Stadtteilen des Bezirks durchzuführen, um unterversorgte Gebiete zu identifizieren und diesedem Ausschuss für Soziales mitzuteilen.
2. Referentenvortrag: Das Bezirksamt Wandsbek wird gebeten, einen Referentenvortag des Pilotprojekts „Hebammenzentrum Harburg“ für einen der nächsten Ausschüsse für Soziales zu organisieren.
3. Förderung der Vernetzung: Die Fachbehörde und die Verwaltung werden gebeten, die Vernetzung zwischen Hebammen, medizinischen Einrichtungen und sozialen Diensten insbesondere im Bezirk Wandsbek zu stärken, um eine ganzheitliche Betreuung von Schwangeren und jungen Familien zu gewährleisten.
4. Einrichtung eines Hebammenzentrums: In Zusammenarbeit mit dem Hamburger Hebammenverband und lokalen Hebammen soll die Möglichkeit geprüft werden, ein Hebammenzentrum im Bezirk Wandsbek zu etablieren, nach dem Vorbild der "Hebammenzentrum Harburg", das umfassende Leistungen rund um Schwangerschaft, Geburt und Elternzeit anbietet.
5. Öffentlichkeitsarbeit: Die Fachbehörde wird gebeten eine Informationskampagnen zu initiieren, um werdende Eltern über die verfügbaren Hebammenleistungen und Unterstützungsangebote zu informieren und so die Inanspruchnahme zu erhöhen.
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