Große Anfrage CDU betr. Sanierungsgebiet Phoenix-Viertel - Bestandsaufnahme vor Beendigung der Sanierungsphase
der Abgeordneten Martin Hoschützky, Helga Stöver (CDU) und Fraktion
Das Phoenix-Viertel ist seit 2005 als Sanierungsgebiet förmlich eingerichtet. Es liegt in unmittelbarer Innenstadtnähe von Harburg ist rund 25 Hektar groß, zählt knapp 5.000 Einwohner sowie etwa 135 Gewerbebetriebe.
Das Phoenixviertel ist als Arbeiterviertel bekannt und hat seinen Ursprung in der Gründerzeit. Im Laufe des Zweiten Weltkrieges wurden viele Häuser im Phoenix-Viertel zerstört. Aufgrund des so entstandenen Wohnungsmangels wurde in den 1950er Jahren von staatlicher Seite viel in den Wohnungsbau investiert, u.a. wurde der „öffentlich geförderte Wohnungsbau“ eingeführt. Diese Wohnraumbewirtschaftung war für das Phoenix-Viertel jedoch problematisch, weil viele Wohnungen nur an sozial schwache Familien, oft auch mit vielen Kindern, vermietet wurden.
Hinzu kam, dass viele alte Häuser, die nicht zerstört waren, nach dem Krieg nicht renoviert wurden und verfielen, was wiederum sozial schwächere Familien anzog, da die Mieten dementsprechend niedrig waren. Zeitgleich verschwanden die kleinen Handwerksbetriebe und Geschäfte im Viertel und das typische Bild des Phoenix-Viertels, das durch „Tante-Emma-Läden“ geprägt war, veränderte sich weiter. Das Viertel wurde immer mehr zum sozialen Brennpunkt Harburgs mit einer hohen Kriminalitäts- und Arbeitslosenrate. Ende der 90er Jahre häuften sich die negativen Schlagzeilen.
Folgerichtig nahmen die Hausbesitzer und Bewohner des Phoenixviertels „ihre Sache“ selbst mit der Verwaltung in die Hand und es wurde ein Sanierungsgebiet eingerichtet, dass die Steigerung der Wohn- und Lebensqualität im gründerzeitlichen Quartier als zentrales Ziel hatte. Hierzu zählen u.a. die Unterbindung von Doppel- und Mehrfachbelegung von Wohnraum und die Verbesserung der Sauberkeit des Quartiers. Weiter ist die Verbesserung des Wohnungsstandards, die nachhaltige Modernisierung und die Sicherstellung preiswerten Wohnraums ebenso wie die Aufwertung und Ergänzung der Angebote im sozialen, kulturellen und Freizeitbereich Ziel der Quartierssanierung. Die gebietstypische Mischung mit Kleingewerbe soll dabei erhalten bleiben ebenso wie die öffentlichen Grün- und Freiflächen.
2015 läuft die Phase der Sanierung aus, Zeit um Bilanz zu ziehen und Perspektiven auf zu zeigen.
Die Verwaltung wird gebeten, folgende Fragen zu beantworten:
Wie schätzt die Verwaltung die Umsetzung der Zielvorgaben des Sanierungsbeirates ein?
Welche Maßnahmen wurden speziell ergriffen?
Wie erfolgreich waren die Maßnahmen in dieser Zeit in der Zusammenarbeit mit den Bewohnern, Geschäftsleuten, Schulen, Kindereinrichtungen, etc.
Gibt es besonders erfolgreiche Maßnahmen und bauliche Veränderungen für die Zielsetzung des Sanierungsgebietes?
Welche Maßnahmen wurden ergriffen, um die Doppel- und Mehrfachvermietungen im Quartier zu reduzieren bzw. zu verhindern?
Gibt es besonders erwähnenswerte Maßnahmen, wie z. B. die überaus überzogenen und überhöhten Mieten durch Doppel- bzw. Mehrfachvermietung zu kontrollieren und zu verhindern?
Wie hoch war die Quote 2008, wie hoch ist sie aktuell?
Welche Maßnahmen wurden ergriffen, um die Sauberkeit im Quartier zu kontrollieren und zu verbessern?
Gibt es erfolgreiche Entwicklungen in diesem Fall?
Hamburg, 9. Januar 2014
Ralf-Dieter Fischer Martin Hoschützky Helga Stöver
Fraktionsvorsitzender
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