Gemeinsamer Antrag SPD - GRÜNE betr. Moorstraße als Kommunaltrasse erneut prüfen
Die Moorstraße ist aktuell eine der am stärksten mit Schadstoffen belasteten Straße Harburgs. Sie stellt ein erhebliches Hindernis für den Fußgängerverkehr zwischen dem Phoenix-Center und der Seevepassage – und damit zur Lüneburger Straße dar. Es ist auch nach wie vor geplant, die Veloroute 11 durch die Moorstraße zu führen. Wenn es beim gegenwärtigen baulichen Zustand der Moorstraße bleiben sollte, würde dies die Fällung fast aller Straßenbäume bedeuten.
Bereits mit der Drucksache 20-3715 hatte die Bezirksversammlung angeregt, die Moorstraße für den motorisierten Individualverkehr zu sperren und nur noch den Umweltverbund zuzulassen, wobei der Busverkehr nur noch einspurig in Richtung Bahnhof geführt wird, da der stadteinwärts fahrende Busverkehr in der Moorstraße nicht über eine Haltestelle verfügt und daher über die Goldschmidtstraße geführt werden könnten.
Die damals zuständige Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI) hatte in der Stellungnahme diesen Vorschlage abgelehnt. Die BWVI wies darauf hin, dass die Moorstraße Teil des Hauptverkehrsnetzes sei und eine wichtige Funktion erfülle. Sie vertrat die Auffassung, dass Verkehre zum Harburger Bahnhof sowie aus und in die Innenstadt nicht verlagert werden könnten und die Straße auch für den ÖPNV benötigt würde.
Diese Auffassung war schon seinerzeit nicht zutreffend. Der Anliegerverkehr zum Harburger Bahnhof wird nicht über die Moorstraße, sondern die Hannoversche Straße abgewickelt und für die Erreichbarkeit der Wilstorfer Straße und der Harburger Innenstadt wäre es nur nötig, die Einmündung der Goldschmidtstraße in den Harburger Ring baulich zu verändern und die Möglichkeit zu schaffen, das etwa 100 m lange Teilstück des Harburger Rings zwischen Goldschmidtstraße und Wilstorfer Straße in beide Richtung befahrbar zu machen.
Der Umbau des Harburger ZOB bietet eine erneute Möglichkeit darüber nachzudenken, die Moorstraße in der seinerzeit schon vorgschlagenen Weise umzubauen und auschließlich als Kommunaltrasse zu nutzen. Die Busse aus dem Harburger Osten, die stadteinwärts fahren, benötigen keine Durchfahrt durch die Moorstraße, da es dort keine Bushaltestelle in diese Fahrtrichtung gibt und die Busse schon aufgrund der neuen Mittelinsel nicht zwingend dort links abbiegen müssten, sondern durch die Goldschmidtstraße den Harburger Ring ebenfalls erreichen können.
Zugleich könnte der ohnedies enge Straßenraum in der Moorstraße neu aufgeteilt werden, um Platz für die Veloroute und eine höhere Aufenthaltsqualität zu schaffen.
1. Die Bezirksverwaltung wird gebeten zu prüfen, mit welchen Maßnahmen ein Umbau der Moorstraße zur einspurigen Kommunaltrasse durch Herausnahme des motorisierten Individualverkehrs und der stadteinwärts fahrenden Buslinien möglich wäre, wie der motorisierte Individualverkehr und der stadteinwärts fahrende Busverkehr mit Verlegung der Bushaltestelle Harburger Ring stattdessen gelenkt werden kann und welche Möglichkeiten es zur Umgestaltung Straßenraums u.a. zugunsten der Veloroute 11 verschafft.
2. Der Bezirksamtsleiter und der Vorsitzende der Bezirksversammlung werden gebeten, sich gegenüber der Behörde für Verkehr und Mobliitätswende (BVM) dafür einzusetzen, dass der entsprechende Umbau der Moorstraße und die nötigen Veränderungen in den Bereichen der Goldschmidtstraße, des Harburger Rings und der Wilstorfer Straße hinsichtlich seiner Auswirkungen auf den Verkehrsfluss mit einer entsprechenden Verkehrsstudie geprüft wird, die auch weitere Alternativen zur Verkehrsführung aufzeigen kann.
In der Antwort zu Drs. 20-3715 wurde die Moorstraße noch als eine Teilstrecke im Netz der Hauptverkehrsstraßen benannt. Sofern dies noch der Fall ist, soll sie aus dem Netz der Hauptverkehrsstraßen entlassen werden.
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