21-2265

Gemeinsamer Antrag SPD - GRÜNE betr. Elektrobusse im Bezirk Harburg

Gemeinsamer Antrag

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
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15.09.2022
28.06.2022
Sachverhalt


 

Elektromobilität ist gerade für den ÖPNV kein neues Thema. Bereits 1902 fuhr die erste elektrische Straßenbahn in Harburg. Zwischen 1949 und 1958 pendelten die einzigen O-Busse (Oberleitungs-Busse) Hamburgs zwischen Bostelbek, Eißendorf, Bahnhof Harburg und Fleestedt, z.T. als Doppeldecker. Zwischen Februar 1953 und August 1954 wurde der gesamte Stadtverkehr in Harburg elektrisch betrieben. Es endete mit dem Ausbau der Bremer Straße als die dortige Straßenbahn eingestellt wurde. Die elektrische Ära wurde in Harburg zwischen 1971 (Ende der Straßenbahn) und 1983 (Eröffnung der S-Bahn) unterbrochen.

 

In Hamburg bestellt seit 2020 die HHA nur noch Elektrobusse. Bis Anfang der 2030er Jahre soll die gesamte HOCHBAHN-Flotte auf emissionsfreie Antriebe umgestellt sein. Das ist sehr zu begrüßen, weil u.a. dadurch auch die Lärm- und Luftemissionen entlang der Buslinien deutlich reduziert werden.

 

Der neue HHA-Betriebshof an der Hannoverschen Straße kann für Elektrobusse nachgerüstet werden. Falls dafür noch größere Umbauten (ggf. mit Änderung vom Bebauungsplan) erfolgen müssen, könnte der Zeitplan eng werden. Falls noch weitere Zwischenladestationen (z. B. am Bahnhof Harburg oder Haltestelle Strucksbarg) erforderlich sein sollten, müssten auch dafür die Voraussetzungen rechtzeitig geschaffen werden.

 

Mit der Wasserstoffinitiative gibt es eine weitere Option, wie der ÖPNV emissionsfrei angetrieben werden könnte. Hier stellt sich die Frage, ob dies im Bezirk Harburg in erfolgen sollte. Falls ja, schließt sich die Frage an, ob dies zu Verzögerungen bei der Umsetzung führen würde. Ein entsprechender Bericht im Ausschuss für Mobilität und Inneres könnte für Klarheit sorgen, was und wann im Bezirk Harburg geschaffen werden soll.

Petitum/Beschluss


 

Die Bezirksversammlung begrüßt und unterstützt die Bestrebungen, den Harburger Busverkehr künftig mit emissionslosen Antriebsarten durchzuführen. Dies sollte so schnell wie möglich und deutlich vor dem Jahr 2030 geschehen, um dem Ziel einer CO2-Reduktion im Verkehrssektor näher zu kommen. Als relativ abgeschlossenes Verkehrsgebiet und Innovationsstandort (u.a. TU HH und Wasserstoff-Cluster) bietet sich der Bezirk Harburg geradezu an. Hierzu soll ein aktueller Sachstand gegeben werden.

 

Die Bezirksverwaltung bzw. das vorsitzende Mitglied der Bezirksversammlung wird gebeten, dass im Ausschuss für Mobilität und Inneres ein Bericht zum aktuellen Sachstand bezüglich der Umstellung auf emissionslose Busse im Bezirk Harburg gegeben wird. Dabei ist besonders einzugehen auf die noch zu errichtende Infrastruktur (Strom oder Wasserstoff), ggf. erforderliche Planungsvorleistungen (sind Änderungen in Bebauungsplänen für neue Ladestationen notwendig?), ggf. Ausbau der Netze (Strom oder Wasserstoff), vorgesehene Fahrzeugbeschaffung sowie den gegenwärtig geplanten Zeitplan.