Gem. Antrag der GRÜNE- und SPD-Fraktion betr. Klimaanpassungskonzept für den Bezirk Harburg
Klimaanpassungsmaßnahmen entfalten ihre Wirkung direkt auf lokaler Ebene, weshalb gezieltes Engagement vor Ort in den Bezirken von zentraler Bedeutung für die Gesamtentwicklung einer klimaresilienten Stadt ist.
In Hamburg planen alle sieben Bezirksämter die Erstellung eines eigenen Klimaanpassungskonzeptes. Die Bezirke nutzen die stadtweiten Erkenntnisse zu den Auswirkungen des Klimawandels in Hamburg sowie die Zielsetzungen, Vorgaben und inhaltlichen Schwerpunkte der gesamtstädtischen Strategie als Basis für die spezifische Ausgestaltung auf lokaler Ebene. Für die Finanzierung werden sowohl Mittel vom Bund wie auch aus dem Aktionsprogramm Klimaanpassung der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) genutzt. Der Bezirk Nord beispielsweise ermittelt bereits mit Hilfe eines externen Gutachterteams, Risiken für den eigenen Bezirk. Dabei richtet sich der Fokus besonders auf gefährdete Gruppen wie Kinder, Senior:innen und Menschen mit geringem Einkommen.
Im Juni 2025 wurde im Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Verbraucherschutz das Integrierte Klimaanpassungskonzept für den Bezirk Harburg angekündigt.
Der Bezirk Harburg ist geprägt von Vielfalt. Das Motto des zu erstellenden Bezirksentwicklungskonzeptes Harburg2050+ bringt das gut zum Ausdruck: von Fischbek bis Gut Moor, von Cranz bis Rönneburg.
Im Projekt „Mehr Erreichen. Mit Beteiligung.“ wurde untersucht, wie möglichst viele unterschiedliche Bevölkerungsgruppen für Beteiligungsformate gewonnen werden können. Forschungsdaten zeigen, dass Teile gesellschaftlicher Gruppen bislang weniger in das Gemeinwesen eingebunden sind.[1]
Partizipation gelingt, wenn auch Menschen außerhalb des „üblichen Teilnehmerkreises“ einbezogen werden. Sie bringen wertvolle Perspektiven ein, bleiben aber oft ausgeschlossen. Hierfür braucht es gezielte Ansprache. So kann es beispielsweise sinnvoll sein, klassische Beteiligungsangebote durch Formate zu ergänzen, die speziell auf die Bedürfnisse und Lebensrealitäten konkreter Zielgruppen abgestimmt sind.[2]
Ziel ist es, demokratische Teilhabe zu stärken und das Vertrauen von Bürger:innen in bezirkliche Gestaltungsprozesse zu fördern. Bereits durchgeführte bzw. angekündigte Verfahren wie die Beteiligung von Kindern (z.B. Neugestaltung Spiel- und Aktionsband Schwarzenberg-Park) und Jugendlichen sowie nach dem Zufallsprinzip eingeladenen Bürger:innen[3] stellen einen großen Mehrwert dar. Wir begrüßen und unterstützen diese Formate ausdrücklich.
Die Bezirksversammlung begrüßt die Entwicklung eines bezirklichen Klimaanpassungskonzeptes und bittet die Bezirksverwaltung,
1. in einer Projektphase zur Bestandsaufnahme bereits vorliegende Informationen zu berücksichtigen. Dazu gehören u.a.
1) Daten der Beteiligungsplattform beteilige.me (DIPAS), die im ersten Anwendungsfall „Abpflastern“ Daten zur Flächenentsiegelung erhebt.[1][2]
2) Erkenntnisse aus erfolgten bzw. bestehenden Beteiligungsformaten wie das Symposium Harburger Innenstadt und RISE-Stadtteilbeiräte, die konkrete Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel vorschlagen.[3]
2. Bei der Durchführung von Beteiligungsformaten auf eine umfangreiche Beteiligung im Sinne verschiedener Betroffenheitsgruppen zu achten bzw. hierfür geeignete Formate anzubieten.
3. den Prozess der Entwicklung des Konzepts öffentlich transparent zu machen, z.B. wie die Beiträge der Beteiligten ins Konzept einfließen und welche Maßnahmen daraus abgeleitet werden.
[1]Arbeitsbuch-Mehr-Erreichen-_-November-2023.pdf
[2]Wenn ein Drittel fehlt. Acht Tipps für kommunale Beteiligung, die mehr Menschen erreicht
[3]Bezirksentwicklungskonzept Harburg 2050+ - hamburg.de
[4]beteilige.me – eine digitale Plattform für zivilgesellschaftliches Engagement - Connected Urban Twins
[5]Beitragskarte | Abpflastern – von Grau zu Grün: Gemeinsam entsiegeln wir unsere Stadt!
[6]20250130_Protokoll-RISE-Stadtteilbeirat-Binnenhafenbegleitgruppe.pdf