Antrag SPD zu 22-1116 betr. Poller am Ehestorfer Weg - Wie geht es gemeinsam besser weiter?
Letzte Beratung: 04.11.2025 Bezirksversammlung Harburg Ö 44.1
Pünktlich mit dem Beginn der Sommerferien 2024 gab es für die Anwohner und Anlieger des Ehestorfer Wegs gegenüber der Elisabeth-Lange-Schule eine Überraschung: Es wurden auf dem kombinierten Fuß- und Radweg eine große Zahl Poller aufgestellt.
Das Bild der Poller ging viral, über diese neue Sehenswürdigkeit in Eißendorf wurde bundesweit berichtet, vermittelte das Bild der über 80 Pollern den Eindruck eines Schildbürgerstreichs.
Worüber sich die Anwohner und Anlieger in der Sache einig waren und sind: So, wie es war, ging es nicht weiter. Grund für den Einsatz der Poller waren wiederholte Gefährdungen durch Elterntaxis, die zu Schulbeginn und zu Schulende auf den Gehweg fuhren und die Auffahrten der Häuser als Wendeschleife nutzten, ohne Rücksicht aber auf Radfahrer oder Fußgänger zu nehmen. Es gab eine eindeutige Beschwerdelage bei der Polizei, der Cop4U der Elisabeth-Lange-Schule hatte die Bring- und Abholsituation mehrfach als kritisch bewertet. Gespräche mit den Autofahrern zeigten keine langfristigen positiven Veränderungen.
Die Poller sollten verhindern, dass Autofahrer diese Wendeschleifen zu nutzen. Das hat funktioniert. Der Stadtteilpolizist berichtet von einer verbesserten Situation.
Leider ergeben sich durch diese Vielzahl an Pollern aber auch andere Probleme. Die Winterdienste der Anwohner können nicht arbeiten. Die Wegführung macht es jetzt vor allem Radfahrern mit Anhängern, z.B. mit Kindern, schwer, da die Breite nicht an allen Stellen eine sichere Fahrt ermöglicht. Diese weichen dann auf den Gehweg aus. Außerdem berichten Anwohner, dass Autofahrer nun Mülltonnen verrücken oder Tore zu den Grundstücken öffneten, um zu parken.
Der Schulleiter der Elisabeth-Lange-Schule zeigte sich in Interviews enttäuscht, da auch er nicht informiert oder beteiligt worden war. Auch die Schülerinnen und Schüler und die Elternschaft waren weder informiert noch beteiligt worden.
Hinzu kommt, dass Fuß- und Fahrradweg an diesem Abschnitt in einem schlechten Zustand sind. Aufgrund der alten Bäume kann kein gerader Radweg geführt werden. Wurzeln und defekte Bodenbeläge stören gemeinsam mit der engen Führung des Radweges die Nutzung. Einzelne Bäume wurden in den vergangenen Jahren gefällt, aber nicht nachgepflanzt.
Die Reinigung des Weges ist offensichtlich durch die Poller erheblich erschwert, da nun in unmittelbarer Nähe der Poller viel neues Pflanzenwachstum zu verzeichnen ist, dass nicht entfernt wird. Die Poller sind nicht beleuchtet und besitzen keine Reflektoren und können daher in der dunklen Jahreszeit aufgrund ihrer nicht gleichmäßigen Aufstellung zu Unfällen führen.
Alles in allem ist die Situation verbesserungswürdig, für Anwohner, Anlieger, Schüler-, Eltern- und Lehrerschaft und andere Nutzer dieses Abschnitts.
Der Abschnitt des Ehestorfer Wegs zwischen Weusthoffstraße und Schattengang soll neu bewertet und die Gestaltung optimiert werden.
Grundlage könnte eine gemeinsame Bewertung durch den zuständigen Wegewart, die Polizei, MR und andere zuständige Stellen sein. Zu berücksichtigen wären dabei unter anderem der Zustand der Bodenbeläge, die Wegführung, die Bring- und Abholsituation an der Schule, die Reduktion und optimierte Positionierung von Pollern, eine eventuelle Verbreiterung des Grünstreifens, sodass es Autos nicht mehr möglich ist den Fuß- und Radweg als Wendeschleife zu nutzen bei gleichzeitiger Begradigung der Wegführung und einen Zugang für Dienstleister sicherzustellen (Winterdienste, Wegreinigung).
Die Bezirksverwaltung wird außerdem gebeten, einen Termin mit allen beteiligten und betroffenen Akteuren (Anwohner, Anlieger, Elternrat, Schülerrat, Schulleitung) zu vereinbaren. Ziel sollte es sein, die fehlende Beteiligung nachzuholen, die Bedürfnisse der verschiedenen Gruppen zu eruieren und gemeinsam praktikable Lösungen zu erarbeiten.
Die erarbeiteten Vorschläge sollen dann im Regionalausschuss Harburg vorgestellt werden.
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