20-0643

Antrag Neue Liberale betr. Die persönliche Gästekarte: Kultur und Sport für Flüchtlinge leichter zugänglich machen

Antrag

Sachverhalt

Der Bezirk Harburg wird in den nächsten Monaten und Jahren für viele Flüchtlinge zu einem neuen Zuhause werden.

Mit den „Lokalen Partnerschaften“ wird derzeit beispielsweise ein Projekt begonnen, welches einen lobenswerten Aufschlag zu gelungener Integrationsförderung machen will.

Kultur und Sport sollen hierbei keine elitären Freizeitvergnügen sein, sondern allen Gästen der ZEA und den Folgeunterbringungen möglichst unbürokratisch, spontan, niedrigschwellig und kostengünstig zugänglich sein.

Und dies ohne die üblichen Hürden, wie z.B. eine Meldebescheinigung, ein Personalausweis, Bargeld, eine regelmäßige Mitgliedschaft, ein Dauerauftrag vom Bankkonto, ein Internetanschluss.

Die Auseinandersetzung mit Kultur, Museen, Literatur, Kunst und Sport trägt zur persönlichen Entfaltung des Menschen und zur Integration in unsere Gesellschaft bei, denn menschliches Urteilen gründet sich nicht nur auf rationale Erkenntnisse, sondern auch auf sinnliche Wahrnehmungen, auf Geschichts- und Sprachkenntnissen und kulturellem und sportlichem Miteinander.

Hier liegen die Grundlagen und Wege für die Verständigung untereinander und miteinander.

 

Um diesem Ziel rasch und unbürokratisch näher zu kommen, wünschen wir uns für den Bezirk Harburg eine Art „persönlicher Gästekarte“, mit der die Flüchtlinge unmittelbaren und unbeschränkten Zugang zu allen sich freiwillig beteiligenden Einrichtungen erhalten.

Diese könnten exemplarisch Volkshochschulen, Museen, Bücherhallen, Schwimmbäder, Musikschulen, Chöre, Mal- und Kochschulen, Sportvereine, Theater, Konzerte etc. sein.

 

Alle Einrichtungen, die sich an dem Projekt „Gästekarte“ beteiligen, sollten ein bedarfsorientiertes Angebot und Kontingent an Karten oder Plätzen für Flüchtlinge vorhalten.

Sie könnten, sofern gewünscht, den von ihnen zu beziffernden und zu belegenden finanziellen Ausfall ggf. im Wege eines Antrages aus dem Unterstützungsfond der „Lokalen Partnerschaften“ erstattet bekommen.

 

Zusätzlich zu der Gästekarte könnte es einen einfachen mehrsprachigen Stadtplan geben, der die sich beteiligenden Einrichtungen mit den entsprechenden öffentlichen Verkehrsmitteln und den Öffnungszeiten piktogrammartig darstellt.

 

 

Petitum/Beschluss

Die Bezirksversammlung Harburg möge beschließen:

 

Der Vorsitzende der Bezirksversammlung und die Bezirksverwaltung werden gebeten, im Rahmen ihrer Zuständigkeiten zu prüfen bzw. prüfen zu lassen, ob und inwieweit Flüchtlingen ein entsprechend besserer, niedrigschwelliger und unbürokratischer Zugang zu sportlichen

und kulturellen Einrichtungen und Freizeiteinrichtungen wie beispielsweise Sportvereinen, Museen, Theatern, Ausstellungen ermöglichst werden kann.

 

Hierbei sollen auch geprüft werden, ob und inwieweit das Projekt einer solchen „persönlichen Gästekarte“ in Betracht kommen kann, wie es praktisch umgesetzt werden kann, welche Einrichtungen sich daran beteiligen würden und ob und inwieweit im Rahmen des Projekts „Lokale Partnerschaften“ eine entsprechende Förderung möglich ist.

 

Über Ergebnisse und Zwischenergebnisse ist im zuständigen Ausschuss zu berichten.

 

Harburg, 09.04.2015

 

Kay Wolkau

Fraktionsvorsitzender