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Antrag Neue Liberale betr. "Bettelampeln" abschaffen - keine Benachteiligung mehr von Fußgängern und Radfahrern insbesondere an Kreuzungen

Antrag

Sachverhalt

 

Antrag der Abgeordneten Kay Wolkau, Isabel Wiest, Barbara Lewy

 

Viele Ampeln schalten nur auf vorherige Anforderung per Knopfdruck auf „grün“ um. Die Wartezeiten für Fußgänger sind dabei teilweise erheblich. So wartet man beispielsweise an der Fußgängerampel Buxtehuder Straße Höhe Grumbrechtstraße / ehemaliger Baumarkt Bahr nach Betätigen des Anforderungstasters oftmals eine Minute und länger bis grünes Licht erscheint. Eine solche Ampel ist schlicht fußgängerunfreundlich. Oft kommt hinzu, dass trotz Drückens des Signalknopfes die Technik nicht sofort funktioniert und dies zu spät bemerkt wird.

 

Besonders ausgeprägt ist die Problematik an Kreuzungen. Am Harburger Finanzamtsknoten zum Beispiel sind die Wartezeiten für Fußgänger und Radfahrer teilweise unzumutbar und zugleich vermeidbar.

 

So hatte der ehemalige CDU-Senat hatte vor über 10 Jahren in sehr kurzer Zeit etwa 130 Bettelampeln an Kreuzungen in Gesamthamburg installiert. Diese „Lichtsignalanlagen mit Anforderungstaster“  sorgen dafür, dass Fußgänger und Radfahrer an Kreuzungen nicht mehr gleichzeitig mit dem parallelfahrenden Autoverkehr „Grün“ erhalten.

 

Für Fußgänger oder Radfahrer gibt es an den Kreuzungen nur „Grün“, wenn vorher der Anforderungstaster betätigt wird. Wer während der Grünphase für den parallelfahrenden Autoverkehr auf den Taster drückt, erhält auch kein „Grün“, sondern muss bis zur nächsten Grünphase warten.

 

Für einen minimalen Zeitgewinn des Autoverkehrs muss der nicht motorisierte Verkehr an Kreuzungen mindestens einen Ampelumlauf lang warten. Das ist nicht nur ein Ärgernis, sondern macht insbesondere das Radfahren als Alternative zum Auto für kurze Strecken unattraktiver.

 

Wer Fußgänger und Radfahrer wie Verkehrsteilnehmer zweiter Klasse behandelt, ist weit entfernt von einer „Demokratisierung im Straßenraum“, die der Erste Bürgermeister im Rahmen der „Stadtwerkstatt Hamburg“ bereits 2012 eingefordert hat.