Antrag Fraktion Die Linke betr.: Kostenlose Menstruationsartikel in öffentlichen Einrichtungen im Bezirk Harburg
Letzte Beratung: 04.11.2025 Bezirksversammlung Harburg Ö 7.42
Periodenartikel stellen Monat für Monat eine finanzielle Belastung für über 50% der Menschen in Deutschland dar. Immer wieder kommt es vor, dass Mädchen, Frauen und weitere Betroffene sich diese nicht leisten können, obwohl sie für viele notwendig sind, um ihren Alltag selbstbestimmt bestreiten zu können.
Das Thema Menstruation wird in unserer Gesellschaft immer wiederals Tabu gesehen. Gerade für junge Mädchen und Frauen*, die über keine bis wenige eigene finanzielle Mittel verfügen, stellt es eine umso größere Herausforderung dar, ihren Bedarf an Periodenartikel zu decken.
Im Alltag kann es leicht vorkommen, von der Periode überrascht zu werden oder keine Periodenartikel mehr dabei zu haben. Aus diesen Gründen muss es selbstverständlich sein, dass Periodenprodukte an öffentlichen Orten kostenlos zur Verfügung stehen.
In Hamburg läuft seit 2024 ein Pilotprojekt mit kostenlosen Menstruationsartikeln an einigen Schulen. In anderen Städten wird das Thema schon breiter angegangen. Der Bezirk Lichtenberg in Berlin stellt zum Beispiel in Bürger*innenämtern und weiteren öffentlichen Gebäuden Spender mit kostenlosen Produktenbereit. In Bremen gab es ähnliche Testprojekte, die eine sehr gute Annahme gezeigt habenund auch, dass die laufenden Kosten für die Verwaltungen überschaubar sind.
Es gibt inzwischen Firmen, die Automaten oder Spender für Binden und Tampons anbieten, diese regelmäßig auffüllen und auch passende Aufklärungsmaterialien bereitstellen. Beispiele sind „Periodically“ oder „The Female Company".
Die Bezirksversammlung Harburg möge beschließen:
1. Das Bezirksamt prüft, an welchen öffentlichen Orten im Bezirk Harburg Spender für kostenlose Menstruationsartikel aufgestellt werden können. Geeignet wären zum Beispiel Kundenzentren, Bürger*innenämter, Bücherhallen, Jugend- und Familienzentren, Sporthallen oder Stadtteil- und Kulturzentren. Bei der Prüfung werden Erfahrungen und erfolge aus anderen Städten berücksichtigt.
2. Dabei soll auch geprüft werden:
a) wie die Aufstellung und Befüllung organisiert werden kann.
b) welche einmaligen Kosten und welche laufenden Kosten entstehen.
c) wie mögliche Schäden oder Vandalismus vermieden werden können.
d) wie begleitende Angebote zur Aufklärung ausgestaltet werden können.
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