Antrag FDP betr. Verzicht auf den Einstieg vorn
Seit knapp drei Jahren gilt im Bezirk Harburg bei der Nutzung der Busse der Einstieg vorn. Ziel der Maßnahme war es, die Anzahl der Schwarzfahrer zu reduzieren. Nach Beendigung der Pilotphase 2012 in den Bezirken Harburg und Bergedorf, haben die Verkehrsbetriebe das Fazit gezogen, dass die Anzahl der Schwarzfahrer reduziert, sowie der Verkauf von Einzelfahrscheinen und Abonnementkarten gesteigert werden konnte. Alle weiteren Erfahrungen mit dem Einstieg vorn haben die Verkehrsbetriebe ebenfalls als positiv gewertet. Dem steht die Wahrnehmung der Fahrgäste gegenüber. So kommt es, insbesondere an stark frequentierten Haltestellen, durch den Einstieg vorn zu massiven Staus beim Einsteigen. Die geforderte Sichtkontrolle der Busfahrerinnen und Busfahrer findet zum Teil nicht mehr statt oder kann auf Grund der hohen Anzahl von zusteigenden Fahrgästen nicht geleistet werden. So kommt es zum Beispiel an der Haltestelle Harburg Rathaus stadtauswärts, durch die beengten Verhältnisse im öffentlichen Raum, zu langen Warteschlangen beim Einstieg. Die Nutzung aller Türen, würde zu einer schnellen Auflösung selbiger führen und die Fahrgäste gleichmäßig im Bus verteilen.
Die Abfahrt der wartenden Busse würde dadurch beschleunigt und Verspätungen reduziert werden. Gleichzeitig steigt der Komfort für die Fahrgäste. Auch nach drei Jahren Praxis beim Einstieg vorn, bleiben viele Fahrgäste im vorderen Teil stehen und müssen zunächst von Fahrgästen oder dem Personal dazu animiert werden durch zu rücken, damit weitere Fahrgäste mitgenommen werden können. Fahrgäste die Gepäck mit sich führen oder körperliche Beeinträchtigungen haben, stellt dies täglich vor große Herausforderungen. Die vom HVV festgestellte Akzeptanz der Fahrgäste, sowie der Busfahrerinnen und Busfahrer für den Einstieg vorn, kann in der täglichen Praxis nicht bestätigt werden.
Vor diesem Hintergrund möge die Bezirksversammlung beschließen:
Der Vorsitzende der Bezirksversammlung wird aufgefordert sich gegenüber der zuständigen Fachbehörde und der Verkehrsbetriebe dafür einzusetzen, dass
- Im Rahmen eins Pilotprojekts vom 01.05.2014 bis 01.05.2015 auf den Einstieg vorn, an den hoch frequentierten Haltestellen Harburg Rathaus und Harburg verzichtet wird.
- Während der Dauer des Pilotprojekts zu ermitteln wie sich die Fahrkartenverkäufe an den genannten Haltestellen entwickeln.
- In diesem Zeitraum eine Fahrgastbefragung im Bezirk Harburg durchgeführt wird mit der gezielten Frage nach den Erfahrungen mit dem Einstieg vorn.
- Der Harburger Bezirksversammlung die Ergebnisse nach Ablauf des Pilotprojektes vorzustellen.
Carsten Schuster
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