20-1062

Antrag Die Linke betr. Harburg für alle! Zukunft sichern - Integration durch zuverlässige Schulbildung

Antrag

Sachverhalt

Die Beschulung geflüchteter Kinder und Jugendlicher zählt zu den fraglos herausforderndsten und wichtigsten Aufgaben für das hamburgische Bildungssystem. Die gegenwärtig veranschlagte Zahl von 5.000 schulpflichtigen Flüchtlingen für Hamburg wird absehbar weiter anwachsen. Harburg zählt zu den Bezirken, in denen sehr viele Kinder aus Flüchtlingsfamilien zur Schule gehen und gehen werden. Das Recht auf eine gute Bildung und Ausbildung gilt ohne Abstriche auch für alle von ihnen.

 

Speziell die Erstbeschulung in den IVK (Internationale Vorbereitungsklassen) und Basisklassen muss deshalb so gut wie irgend möglich ausgestattet werden, denn sie legt den Grundstein für den Weg aller schul- beziehungsweise ausbildungspflichtigen Flüchtlinge in eine selbstbestimmte und erfolgreiche Zukunft in unserem Land.

 

Gerade in diesem Zeitabschnitt des Ankommens in eine fremde Sprache, Lebenswelt und Schulstruktur braucht es die größte Unterstützung. Hier jedoch erweisen sich die gegenwärtigen Strukturen und Mechanismen zumeist als weithin unzureichend ausgestattet, schlecht koordiniert und tendenziell überlastet. Aus schulischen und sozialpädagogischen Kreisen, aber auch aus vielen ehrenamtlichen Initiativen wie aus der Elternschaft heraus gibt es seit Längerem Kritik an den herrschenden Defiziten: Überforderung, Desinformation, Organisationsprobleme, Minderausstattung, zu wenig sprachliche und kulturelle Begleitung des Unterrichts und Fehlplanungen machen den Lehrkräften in IVK und Basisklassen mehr und mehr zu schaffen.

 

Selbstverständlich existieren durchaus Standorte in Harburg, an denen die Beschulung von Geflüchteten besser funktioniert als an anderen. Jedoch muss es nun dringend gelingen, an jeder Schule unseres Bezirks und in der Stadt umgehend bestmögliche und vergleichbar gute Umstände für den Unterricht in IVK und Basisklassen herzustellen.

 

Die bereits in der Vergangenheit diskutierten und kürzlich vorgestellten Planungen zur „Harburger Schulrotation“ verschärfen diese aktuelle Situation zusätzlich. Denn infolge dieser Planungen sollen, beginnend mit dem kommenden Schuljahr, im Harburger Innenstadtbereich deutlich weniger Unterrichtsräume zur Verfügung stehen. Das heißt, Schulen und Klassen müssen zusammenrücken, wodurch die Qualität des Lernens insgesamt nicht besser werden kann.

 

Vor diesem Hintergrund stellen sich zahlreiche Fragen zur Realisierung dieses Vorhabens sowie zu dadurch zu befürchtenden Nachteilen und Problemen für die Schullandschaft in Harburg. Der vorliegende Antrag soll helfen Transparenz hinsichtlich der direkten Bedarfe der Beschulung von geflüchteten Kindern und Jugendlichen in unseren Regeleinrichtungen und deren Berücksichtigung und deren genereller Vereinbarkeit mit der geplanten Schulrotation im Bezirk zu schaffen.

 

 

 

Petitum/Beschluss

Die Verwaltung wird gebeten einen Vertreter der Schulbehörde und einen Vertreter der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft zur aktuellen Berichterstattung über die Schulsituation für geflüchtete Kinder und Jugendliche in Harburg in eine der nächsten Sitzungen den Ausschuss für Soziales, Bildung und Integration einzuladen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Jörn Lohmann, André Lenthe, Kadriye Baksi, Sven Peters und Sabahattin Aras

 

 

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