Auf einer Informationsveranstaltung der BASFI und des Trägers fördern & wohnen in der St.-Pankratius-Kirche von Neuenfelde am 3. November 2015 wurde deutlich, dass die Bürgerinnen und Bürger des Ortes ihre neuen Mitbürger willkommen heißen werden. Ein Großteil der anwesenden Bürgerinnen und Bürger begrüßte die Unterbringung von Geflüchteten in Neuenfelde, hält allerdings den Standort auf einem schmalen Streifen des Parkplatzes der Pella-Sietas-Werft für ungeeignet.
Die von den Bürgerinnen und Bürgern eingebrachten Einwände und Veränderungsvorschläge sind aus unserer Sicht sinnvoll und nicht von der Hand zu weisen.
Die Einwände waren im Einzelnen:
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Der Standort der Unterkunft mit 462 Plätzen ist viel zu weit vom gewachsenen Ortskern entfernt. Die gewünschte Begegnung und das zu wünschende konfliktfreie Zusammenleben, stellt sowohl die ursprüngliche Bevölkerung, als auch die Neubürgerinnen und Neubürger somit vor erhebliche Schwierigkeiten.
- Der Fußweg zum nächstgelegenen Supermarkt beträgt mehr als zweieinhalb Kilometer. Da der Umweg über den Neuen Fährweg genommen werden muss.
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Es gibt keinen direkten Fuß- und Rettungsweg von der Unterkunft in den Ort. Die Erreichbarkeit der Unterkunft ist lediglich über den Neuenfelder Hauptdeich geplant. Hier müsse nachgebessert werden und sowohl eine Anbindung für Fußgänger und Rettungskräfte an den Neuenfelder Fährdeich eingerichtet werden.
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Die Busanbindung vor der Unterkunft (Linie 150) führt die Geflüchteten nach Finkenwerder, direkt nach Neuenfelde gelangen sie nur zu Fuß. Durch die Erhöhung der Anwohnerzahl wäre allerdings auch die von der Bevölkerung, seit langem geforderte Busverbindung nach Neu Wulmstorf, erneut zu prüfen.
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Die engen Grundstücksgrenzen auf dem Parkplatz schränken die Möglichkeiten zur Aufstellung der Modulbauten stark ein. Größere Familien können sich durch die Aufstellrichtung der Container nur über einen Flur begegnen. Der schmale Schnitt des Grundstückes lässt es leider nicht zu, von einem Modul zum anderen zu gelangen.
- Die geplante Unterkunft liegt im Falle einer starken Sturmflut im Überflutungsgebiet.
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In Neuenfelde gibt es nach Aussagen der Anwohner deutlich besser geeignete Grundstücke, sogar Häuser die bereits der Stadt gehören, stehen ungenutzt im Ort. Genannt wurden die Grundstücke an der Hasselwerder Straße und ein bislang nicht als Baugebiet ausgewiesenes Grundstück am Nincoper Deich.
Die Ankündigung des Behördenvertreters und des Mitarbeiters des Landesbetriebs fördern & wohnen die Vorschläge zumindest in Teilen mitzunehmen und zu überdenken, lassen hoffen, dass auf die Bedenken der Bürgerinnen und Bürger eingegangen wird.
Dennoch sollte sich die Bezirksversammlung im Sinne der Bürgerinnen und Bürger Neuenfeldes und auch der Neubürgerinnen und Neubürger für ein Überdenken der Planungen einsetzen.