Antrag DIE LINKE betr.: Harburg für alle! - Straße im Bezirk nach Heino Jaeger benennen!
Letzte Beratung: 28.06.2022 Bezirksversammlung Harburg Ö 16
Er ist eine der großen Künstlerpersönlichkeiten aus Harburg: Heino Jaeger, der 1938 hier geboren wurde und leider schon 1997 starb. Jaegers Werk ist vielseitig: Bekannt war er zu Lebzeiten vor allem für seine satirischen Stegreiferzählungen, bei denen er in die Rolle einer skurrilen, „aus dem Leben gegriffenen“ Person schlüpfte und stundenlang in ihrer spezifischen Sprech- und Denkweise schwadronieren konnte. Damit war er auch im Hörfunk präsent. Bekannt war ebenfalls seine Hörfunkreihe „Fragen Sie Doktor Jaeger“, bei der er sowohl in die Rolle des psychologischen Ratgebers als auch in die der Fragenden schlüpfte und die absurdesten Anfragen beantwortete, wie z. B. nach den besten Haltungsbedingungen für einen Räucheraal im Aquarium oder nach der Notwendigkeit einer Passkontrolle bei Betreten des Wohnzimmers.
Neben seinen kabarettistischen Fähigkeiten war Jaeger außerdem ein genialer Maler und Graphiker. Als solcher war er bestrebt, sich am deutschen Alltag und Wesen in einer zwar verfremdeten, dennoch oft fast fotorealistischen, detailreichen Darstellungsweise abzuarbeiten. Auch die von ihm als Kind durchlebte Kriegszeit und Nazizeit war in oft provokanter Weise Thema. Sowohl als Kabarettist als auch als Maler hielt er meist der deutschen Spießbürgerlichkeit seinen Zerrspiegel vor, in dem er diese gerade durch Verfremdung kenntlich machte.
War Heino Jaeger lange Zeit völlig in Vergessenheit geraten, ist er in den letzten Jahren durch Lesungen von Olli Dittrich, der ihn als großes Vorbild bezeichnet, einen Dokumentarfilm und den Bestsellerroman von Rocko Schamoni, „Der Jaeger und sein Meister“, wieder einem größeren Personenkreis bekannt geworden. Anlässlich seines 25. Todestages wurde er dieses Jahr in Stade mit einer umfangreichen Ausstellung geehrt. Auch in Harburg gibt es eine Ausstellung seiner Werke und ein „Heino-Jaeger-Festival“ im Archäologischen Museum Hamburg, dem früheren Helms-Museum, wo Jaeger langjähriger Mitarbeiter war und für das er das leider abgebaute „Panorama der Jahrtausende“ schuf.
Anlass genug, ihn endlich in dem Hamburger Bezirk, in dem er geboren wurde und der lange auch sein Lebensmittelpunkt war, auch mit einer Straßenbenennung zu ehren.
Die Bezirksverwaltung wird gebeten, sich bei den zuständigen Stellen dafür einzusetzen, dass bei zukünftigen Straßenbenennungen im Bezirk Harburg der bedeutende Harburger Künstler Heino Jaeger vorrangig berücksichtigt wird.
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