Antrag DIE LINKE betr. Harburg für alle! - Sozial- und Erziehungsarbeit aufwerten, unsere Kinder und die Beschäftigten sind es wert.
Antrag
der Abgeordneten Jörn Lohmann, André Lenthe, Kadriye Baksi, Sven Peters und
Sabahttin Aras/ Fraktion DIE LINKE
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Sozial- und Erziehungsberufen leisten auch in Harburg eine wichtige und wertvolle Arbeit für die Gemeinschaft. Sie fördern unter anderem in Kitas, Schulen und Heilpädagogischen Einrichtungen ein gutes Aufwachsen und eine gute Entwicklung von Kindern, arbeiten in Behinderteneinrichtungen wie zum Beispiel den Elbewerkstätten und den vielen Feldern der sozialen Arbeit. Wir bedanken uns für Ihr Engagement, ihre Einsatzbereitschaft und die Fähigkeit auch in schwierigen Situationen ihre Arbeit gut zu machen. Die Bedeutung der Kindertagesstätten als Lernort und die Qualität in den sozialen Berufen sind in den letzten Jahren enorm gewachsen.
Diese Arbeit, die überwiegend von Frauen bewältigt wird, muss besser gewürdigt werden. Dazu sind auch eine gute Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen erforderlich. Deshalb begrüßen wir die aktuellen Tarifverhandlungen für eine bessere Eingruppierung und Bezahlung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Sozial- und Erziehungsdienst.
Harburg braucht gerade in den Kindertagesstätten mehr qualifizierte Kräfte und erwartet von den aktuellen Tarifauseinandersetzungen, dass es mit dem Ergebnis mehr Erzieherinnen und Erziehern möglich ist, im Beruf zu bleiben.
Gute Qualität und hohe Herausforderungen müssen entsprechend finanziert werden. Die Bezirke benötigen dazu mehr Unterstützung durch Bund und Land, um die Betreuungsschlüssel in den Kindertagesstätten und um Einrichtungen und Angebote der sozialen Arbeit in hoher Qualität zu erhalten.
Begründung:
Die Entgelttabelle für die Sozial- und Erziehungsdienste wurde zum Ende des Jahres 2014 gekündigt, seit Mitte März finden die ersten Streiks statt. Seit Montag befindet sich die Tarifauseinandersetzung im Schlichtungsverfahren. Ver.di und GEW verhandeln mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA). Der neue Tarifvertrag wird dann primär für die kommunalen Beschäftigten im Bereich der Sozial- und Erziehungsdienste gelten (z.B. Erzieherinnen in Kitas, Schulsozialarbeiter, Heilpfleger/innen etc.), hat er aber auch Auswirkungen für die Beschäftigten in freien und konfessionellen Einrichtungen.
Die Arbeitssituation in den sozialen und betreuenden Berufsfeldern ist besonders prekär. Die Gehälter sind niedrig, die Teilzeitquote und Verantwortung dagegen besonders hoch. Oft lastet großer Druck, der Verantwortung für die Betreuten gerecht zu werden, vornehmlich auf den Kolleginnen und auch auf den Kollegen. Eine gute Bezahlung verhindert Armut im Rentenbezug und das gilt wiederum besonders für Frauen. Es gäbe auch mehr Männer in den Berufen, wenn die Bezahlung besser wäre und somit auch eine Familienplanung möglich wäre.
Die Bezirksversammlung möge deshalb beschließen:
Der Bezirksamtsleiter wird aufgefordert, sich beim Hamburger Senat und dem ersten Bürgermeister dafür einzusetzen, dass die Hamburger Vertreterinnen und Vertreter beim Kommunalen Arbeitgeberverband dafür Sorge tragen, dass die pädagogischen Fachkräfte wie Erzieherinnen in Kitas, Beschäftigte in Behinderteneinrichtungen, Sozialarbeiter*innen, Sozialpädagog*innen, Heilpädagog*innen, Leitungen und stellv. Leitungen für Einrichtungen für Erwachsene, Heilerziehungspfleger*innen, Leitungen und stellv. Leitungen von Erziehungsheimen sowie Kinder- und Jugendpsychotherapeutinnen und -therapeuten die geforderte Anerkennung und Aufwertung ihrer Arbeit erhalten, dass ihre Arbeitsbedingungen entscheidend verbessert werden und es schnell zu einem Tarifergebnis kommt.
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