Antrag DIE LINKE betr.: Harburg für alle! - Planung der U4 bis nach Harburg durchführen!
Nach dem Brand eines LKWs unter der Bahnbrücke am Bahnhof Elbbrücken und dem daraus resultierenden wochenlangen Ersatzverkehr ist es nun überdeutlich geworden, dass die Verbindung des öffentlichen Nahverkehrs zum südlich der Elbe gelegenen Bezirk Harburg einem Nadelöhr gleicht, da jede notwendige Sperrung der Strecke gleich dazu führt, dass die andere Elbseite und damit der Hauptbahnhof und die Hamburger City dann nur noch mühsam mit Ersatzverkehr erreicht werden kann. Diese Situation ist dringend verbesserungswürdig. Auch Verkehrssenator Anjes Tjarks sieht nun Handlungsbedarf. Zum „Hamburger Abendblatt“ sagte er (24.08.22): „Der Lkw-Unfall an den Elbbrücken und seine Auswirkungen zeigen, dass Hamburg an einem verkehrlich neuralgischen Punkt weitere Elbquerungen für den Schienenverkehr benötigt“. Zurzeit läuft eine Machbarkeitsstudie für eine weitere Elbbrücke.
Doch auch die perspektivische Verlängerung der U4 bis nach Harburg muss nun endlich angedacht werden. Konkret ist bisher nur die Überquerung der Norderelbe geplant, längerfristig eine Verlängerung bis Wilhelmsburg. Eine alternative Bahnstrecke nach Harburg wäre aber zwingend notwendig. Wenn die Strecke über Wilhelmsburg-Hammerbrook dann gesperrt ist, könnte die Hamburger Innenstadt immer noch problemlos über die U4 erreicht werden. Zusätzlich würde der Hauptbahnhof entlastet, denn alle von südlich der Elbe kommenden Fahrgäste, die nicht zum Hauptbahnhof müssen, könnten ihn umgehen.
Die S-Bahn-Verbindung von Hamburg nach Wilhelmsburg und Harburg befindet sich bereits jetzt an der Kapazitätsgrenze. Auch deshalb ist es sinnvoll, die Strecke der U4 gleich bis Harburg zu planen, denn die meisten Pendler steigen nicht erst in Wilhelmsburg ein. Und die Bevölkerungszahl des Bezirks Harburg wird in den nächsten Jahren enorm wachsen: Allein in Fischbek und Neugraben entstehen neue Wohngebiete mit insgesamt 5200 Wohneinheiten. Auch im Harburger Zentrum werden Wohnungen gebaut, so entstehen z. B. an der Winsener Straße 290 neue Wohnungen. Und die S-Bahn wird nicht nur in eine Richtung intensiv genutzt: Eine fünfstellige Zahl von Hamburger/innen pendelt täglich nach Harburg. Das alles zeigt, dass nicht nur langfristig, sondern relativ kurzfristig eine Lösung für das bereits jetzt bestehende Problem der überfüllten Bahnen gefunden werden muss. Je eher die U4 nach Harburg kommt, desto besser ist es für die Bewohner/innen unseres Bezirkes. Gerade auch aus umweltpolitischen Gründen, um die Verkehrswende voranzubringen, ist ein gut ausgebauter öffentlicher Nahverkehr wichtig, denn wer bequem mit der Bahn ans Ziel kommt, lässt sein Auto stehen oder schafft sich gar nicht erst eins an. Dagegen schreckt das jetzige ständige Chaos auf der Strecke die Menschen eher ab, auf die Bahn zu vertrauen. Darum sollte die Planung der U4-Strecke nach Harburg schon jetzt vorgenommen werden und nicht erst in ferner Zukunft, auch die Realisierung sollte dann so zeitnah wie möglich geschehen.
Die Bezirksamtsleiterin wird aufgefordert, auf den Senat einzuwirken, bei der anstehenden Planung der Verlängerung der U4 nach Wilhelmsburg die Strecke gleich bis Harburg durchzuplanen, um die Fortsetzung der Bahnverbindung bis Harburg zu beschleunigen.