20-0927

Antrag Die Linke betr. Harburg für Alle! HVV-Bezirksticket für Harburg

Antrag

Sachverhalt

Zum Jahresbeginn 2016 wird der HVV die Fahrpreise erneut um durchschnittlich 1,9 Prozent anheben, so wurde es von den Verkehrsbetrieben bereits angekündigt. Schon heute ist selbst eine Busfahrt für viele Menschen in unserem Bezirk ein Luxus, der ordentlich ins Geld geht. Im aktuellen Hartz IV-Satz sind lediglich 25,14 Euro monatlich für Mobilität vorgesehen. Eine Fahrt von Neugraben zum Jobcenter in Harburg oder vom S-Bahnhof Heimfeld zu Freunden in Neuwiedenthal (gerademal fünf Minuten Fahrzeit), wird so mit einem einfachen Fahrpreis von 3,10 Euro und im besten Fall der 9-Uhr-Tageskarte für 6,00 Euro schnell zur finanziellen Belastung.

Auch Menschen die sich im Prinzip öfters eine Fahrt mit dem ÖPNV leisten könnten, greifen bei kurzen Strecken oft auf das Auto zurück, etwa um ihre Einkäufe zu erledigen. Diese Beispiele ließen sich fortführen und zeigen, dass eine Fahrt innerhalb des Bezirkes Harburg genauso teuer ist, wie eine Fahrt vom S-Bahnhof Neugraben zum S-Bahnhof nach Wedel in Schleswig-Holstein (Fahrzeit 70 Minuten). Das ist unlogisch und unfair, so können beispielsweise im Hamburger Stadtkern deutlich weitere Wege mit der Kurzstreckenkarte zurückgelegt werden.

 

In den letzten Jahren war der Bezirk Harburg oft die Spielwiese des HVV. So wurde letztlich das Bezahlen per Near Field Communication und auch der Einstieg beim Busfahrer in Harburg erfolgreich getestet. Eine Tageskarte für den Bezirk zum Preis von 3,50 Euro wäre angemessen und für alle Seiten ein Gewinn. Nicht nur, dass die Anzahl der Fahrgäste im Bezirk zunehmen würde und so Straßen, wie Umwelt generell entlastet würden, wovon der HVV profitieren würde. Auch die Bürgerinnen und Bürger Harburgs profitieren. Die öffentlichen Verkehrsmittel würden sich zu einer attraktiven Alternative gegenüber dem Individualverkehr mausern. Wer mit dem Bus zum Einkaufen in die Stadt fährt, kann beispielsweise an der Moorstraße aus dem Bus steigen und dann, nach einem Bummel durch die Lüneburger Straße, bequem am Harburger Ring wieder in den Bus steigen. Abends geht es dann vielleicht weiter im Harburger Nachtleben. Auch finanzschwächere Menschen sowie Seniorinnen und Senioren würden von einem Bezirksticket profitieren. Durch den deutlich günstigeren Fahrpreis wird ihnen die Möglichkeit gegeben, sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen und am kulturellen Leben teilzuhaben. Die neugewonnene Mobilität ermöglicht nicht nur notwendige Behördengänge und Arztbesuche. Es wäre ein Beitrag, alle Gruppen ein Stück weiter in die Gesellschaft zu integrieren und hin zu einer sowohl physischen, als auch sozialen Barrierefreiheit

 

Petitum/Beschluss

Die Bezirksversammlung beschließt,

 

  1. Die Bezirksverwaltung soll mit der Hamburger Verkehrsverbund GmbH die Möglichkeiten und Bedingungen, mit dem Ziel der Einführung, eines Bezirkstickets für Harburg erörtern.
  2. Über die Ergebnisse und Einschätzungen dieser Gespräche sollen ein Vertreter oder eine Vertreterin des Bezirksamtes Harburg und ein Vertreter oder eine Vertreterin des Hamburger Verkehrsverbundes GmbH in einer der nächsten Sitzungen des Ausschusses für Inneres, Bürgerservice und Verkehr berichten.