Antrag Die Linke betr. Harburg für alle! Harburgs Geschichte wertschätzen - sie lebt nicht von Luft und Liebe!
Um die Zusammenarbeit zwischen stadtgschichtlicher Abteilung des Helms-Museums, der Harburger Geschichstwerkstatt und dem Süderelbe-Archiv weiter zu intensivieren und für Harburg fruchtbar zu machen, braucht es keine Absenkung der Standards, sondern eine dauerhafte und nachhaltige Erhöhung der Zuwendungen für die Harburger Geschichtswerkstatt.
Die Bezirksversammlung möge beschließen:
Die Bezirksversammlung unterstützt den Appell der Geschichtswerkstätten Hamburg e.V. für eine Erhöhung der institutionellen Förderung der Hamburger Geschichtswerkstätten (s. Anhang) und setzt sich für die Aufnahme der Harburger Geschichtswerkstatt in eine institutionelle Förderung ein . Sie fordert den Vorsitzenden der Bezirksversammlung und die Verwaltung auf, sich dafür in den anstehenden Haushaltsberatungen nachdrücklich einzusetzen.
Die Fraktion DIE LINKE
Klaus Lübberstedt Sabine Boeddinghaus Elke Nordbrock
Appell für die Erhöhung der institutionellen Förderung
der Hamburger Geschichtswerkstätten
Seit mehr als dreißig Jahren leisten die Geschichtswerkstätten einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung und Vermittlung der Geschichte Hamburgs sowie zur Sammlung, Systematisierung und Bewahrung historischer Dokumente. Zuletzt ist dies den Geschichtswerkstätten im Rahmen einer von der Kulturbehörde durchgeführten Evaluation sowie durch die Verleihung des Max-Brauer-Preises 2013 bescheinigt worden.
In den letzten Jahren hat die Geschichtswerkstätten-Bewegung einen erneuten Aufschwung genommen. Mit den Werkstätten Billstedt, Harburg, Gängeviertel und Wandsbek sind seit 2007 gleich vier neue Einrichtungen hinzugekommen. Weitere sind gegenwärtig im Entstehen.
Auf der anderen Seite ist die finanzielle Lage der Geschichtswerkstätten schon lange prekär. Seit 1996 wurde keine Inflationsausgleich für Betriebskosten und Gehälter mehr gewährt. In den Jahren 2003/04 mussten die Werkstätten zudem unter der damaligen Kultursenatorin Dr. Horakova eine pauschale Kürzung ihrer Förderung um 25% hinnehmen. Von der Erhöhung der institutionellen Förderung für Stadtteilkultur im Jahr 2009 blieben die meisten Geschichtswerkstätten ausgeschlossen. Die Erträge des 2009 gegründeten Stiftungsfonds fielen aufgrund der niedrigen Zinsen bisher gering aus. Sie belaufen sich auf ca. 14.000 Euro pro Jahr für Gemeinschaftsprojekte aller Geschichtswerkstätten.
Von den aktuell bestehenden 19 Einrichtungen erhalten nur 13 aus dem Etat der Kulturbehörde eine jährliche institutionelle Förderung von insgesamt 430.790 Euro. Diese Förderung fällt sehr unterschiedlich aus. Während einige Einrichtungen aus den von der Stadt gewährten Mitteln hauptamtliche Mitarbeiter bezahlen können, reichen diese bei anderen noch nicht einmal zur Zahlung der Miete. Die vier jüngsten Einrichtungen sowie das vor 28 Jahren gegründete Süderelbe-Archiv und die 18 Jahre alte Geschichtswerkstatt Horn erhalten bis heute keinerlei institutionelle Förderung. Ebenso verhält es sich mit dem preisgekrönten Historischen Kinderprojekt, das seit 8 Jahren bei dem Stadtteilarchiv Bramfeld angesiedelt, aber auch in anderen Stadtteilen aktiv ist.
Die Geschichtswerkstätten haben für die Gutachter der Evaluation bereits 2009 genau beziffert, welche institutionelle Förderung für sie auskömmlich wäre. Zusammengekommen ist damals ein Betrag von insgesamt 756.000 Euro. Da seitdem bereits einige Jahre vergangen und weitere Werkstätten hinzugekommen sind, müssten heute 841.000 Euro angesetzt werden.
Angesichts der großen Anzahl und der Reichweite der Werkstätten halten wir diesen Betrag für angemessen. Mit einer entsprechenden Erhöhung der institutionellen Förderung würde die Stadt nicht nur die erbrachten Leistungen der Werkstätten honorieren, sondern endlich auch einen finanziellen Rahmen schaffen, in dem sie ihre Arbeit ohne Not weiterführen können.
gez. Geschichtswerkstätten Hamburg e.V.
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