Antrag Die Linke betr. Harburg für alle! - Bericht über den Naturschutzwert des Biotops an den Vollhöfner Weiden und Maßnahmen zu dessen Erhaltung
In der Sitzung des Stadtplanungsausschusses am 4.Mai 2015 wurde seitens eines Vertreters der HPA (Hamburg Port Authority) die geplante Überführung des Hafengebiets Altenwerder-West aus dem vorherigen Status als Hafenerweiterungs- in den eines Hafennutzungsgebietes vorgestellt. Im Zuge dessen wurde bekannt gegeben, dass das 45 Hektar umfassende Waldgebiet südlich der Straße Vollhöfner Weiden dem Bau eines neuen Logistikzentrums weichen soll.
Auf dieser unberührten Waldfläche haben sich ökologisch sehr wertvolle Biotoptypen entwickelt. Das Gebiet ist Bestandteil des Hamburger „Grünen Rings“ und der Fachkonzeption Biotopverbund der BUE, dessen Erhalt sogar im Koalitionsvertrag des Rot-Grünen Senats verankert wurde. Das Waldbiotop ist ein wichtiger Trittstein im Biotopkorridor in Hamburgs Süden, welcher seltenen heimischen Tierarten den Übergang zwischen den Naturschutzgebieten „Moorgürtel“ und „Westerweiden/ Alte Süderelbe“ ermöglicht. Laut BUND und NABU ist der Vollhöfner Wald zudem als Heimat gefährdeter Singvögel und als Jagdrevier sowie Rückzugsraum mehrerer Fledermausarten ökologisch von enorm hohem Wert und muss unbedingten Schutz genießen. Da im Fall einer Rodung und Zerstörung dieses Waldbiotops keine gleichwertige Ersatzfläche im Süderelberaum vorhanden ist, verstoßen die Planungen der HPA zudem gegen das Bundesnaturschutzgesetz.
Die Bezirksversammlung möge beschließen:
Der Vorsitzende der Bezirksversammlung wird gebeten,
1. Bei den zuständigen verantwortlichen Stellen der Verwaltung (HPA) darauf hinzuwirken, die Planungen zur Umwidmung des Waldgebietes Vollhöfner Weiden und dessen Rodung mit sofortiger Wirkung zu unterbinden bis eine fachlich professionelle, unabhängige Prüfung des Biotops auf gefährdete Arten (mit kompletter Bestandsaufnahme) und dessen fachkundiger Schutzwertbeurteilung stattgefunden hat.
2. Zum nächstmöglichen Termin Referent_innen der HPA sowie der zuständigen Behörden BUE (Behörde für Umwelt und Energie), BWVI (Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation), BSW (Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen und des Bezirksamtes Harburg in den Ausschuss für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz zu laden, um über den Fall ausführlich zu berichten, über die notwendigen Kriterien zur Auswahl der Planungsfläche als Baugrund aufzuklären und die bisherige und zukünftige Beteiligung der betroffenen Öffentlichkeit hinsichtlich des geplanten Bauprojektes zu erläutern.
3. Vertreter der Naturschutzverbände BUND, NABU und der Arbeitsgemeinschaft Naturschutz Hamburg ebenfalls zur selben Sitzung als Referenten einzuladen, um den Ausschussmitgliedern eine qualifizierte wie ganzheitliche Beurteilung des Sachverhalts zu ermöglichen.
4. Dafür Sorge zu tragen, dass sämtliche die geplante Umwidmung der Naturschutzfläche Vollhöfner Weiden zum Hafennutzungsgebiet betreffenden Prüfberichte und Gutachten der HPA, der Umweltbehörde und auch die den Behörden vorliegenden Gutachten Dritter zum o.g. Waldbiotop, den Ausschussmitgliedern im Vorfeld zur Vorbereitung der Sitzung und Befragung der Referent_innen zur Verfügung gestellt werden.