22-1090

Antrag der Volt Fraktion: Stand der Nutzung von Solarenergie auf Dächern im Bezirk Harburg

Antrag

Letzte Beratung: 04.11.2025 Bezirksversammlung Harburg Ö 7.14

Sachverhalt

Der Ausbau von Photovoltaikanlagen (PV) und Solarthermie ist ein zentraler Baustein der Energiewende und trägt wesentlich zur Erreichung der Hamburger Klimaziele bei. Gerade auf den Dachflächen im Bezirk Harburg liegt ein erhebliches Potenzial, um lokal Strom und Wärme klimafreundlich zu erzeugen und damit auch zur Entlastung der Energienetze beizutragen.

Bisher ist jedoch nicht transparent nachvollziehbar, in welchem Umfang dieses Potenzial bereits genutzt wird. Weder für private noch für öffentliche Gebäude liegen dem Bezirk öffentlich zugängliche, zusammengefasste Daten über die Anzahl, Leistung oder das durchschnittliche Einspeisepotenzial der vorhandenen Anlagen vor.

Soweit ersichtlich, liegt der Bezirksversammlung für den Bezirk Harburg bislang kein Bericht zur Bestandsaufnahme und zum Monitoring von Dach-Solaranlagen (öffentlich oder privat) vor.
Einschlägige Drucksachen der letzten zwei Jahre - etwa Drs. 22-0168 („Akzeptanz von Windenergie- und Flächen-PV-Anlagen vor Ort fördern“), 22-0222 (CDU-Zusatzantrag zur Agri-PV) und 22-0168.01 (Stellungnahme des Bezirksamts) - befassten sich mit Flächen- bzw. Agri-Photovoltaik und Akzeptanzfragen, nicht jedoch mit dem Solarpotenzial auf Dachflächen.

Für eine fundierte Weiterentwicklung von Klimaschutz- und Energieprojekten auf Bezirksebene ist jedoch ein Überblick über den aktuellen Stand, bestehende Lücken und Trends unerlässlich. Zudem ist relevant, ob im Bezirksamt oder auf Landesebene bereits ein Monitoring oder eine Datenbasis existiert, auf die aufgebaut werden kann.

Daher wird um einen umfassenden Bericht gebeten, der die aktuelle Situation, das Potenzial und mögliche Handlungsoptionen darstellt.

Petitum/Beschluss

Die Bezirksverwaltung wird gebeten, der Bezirksversammlung Harburg bis spätestens 31. Januar 2026 einen Bericht im zuständigen Fachausschuss vorzulegen, der insbesondere folgende Punkte enthält:

  1. Bestandsaufnahme öffentlicher Solaranlagen
    • Angaben zum durchschnittlichen Einspeisepotenzial und Eigenverbrauchsanteil.
    • Laufende oder geplante Erweiterungen bzw. Neubauprojekte. Anzahl und Gesamtleistung der auf Gebäuden des Bezirks installierten Photovoltaik- und Solarthermieanlagen (nach Gebäudeart, ggf. Standortgruppen).
  2. Bestandsaufnahme privater Solaranlagen
    • Übersicht über die im Bezirk gemeldeten privaten PV- und Solarthermieanlagen (nach statistischer Auswertung der Netzbetreiber bzw. der Bundesnetzagentur).
    • Gesamtleistung und geschätztes Einspeisepotenzial.
    • Zeitliche Entwicklung (Zubau der letzten fünf Jahre).
  3. Monitoring und Datenmanagement
    • Gibt es im Bezirksamt oder auf Landesebene ein Monitoring- oder Datenerfassungssystem zur Nutzung von Solarenergie?
    • Inwieweit werden Daten aus dem Marktstammdatenregister oder anderen Quellen bereits für bezirkliche Klimaplanung verwendet?
  4. Potenzialanalyse und Handlungsempfehlungen
    • Einschätzung, welches ungenutzte Potenzial auf öffentlichen und privaten Dachflächen im Bezirk besteht.
    • Vorschläge, wie der Bezirk den weiteren Ausbau gezielt unterstützen könnte (z. B. Informationskampagnen, Förderprogramme, Pilotprojekte, Kooperationen mit Energiegenossenschaften).

Der Bericht soll - sofern möglich - grafische Darstellungen (z. B. Karten oder Diagramme zur räumlichen Verteilung) enthalten und sich auf bereits vorhandene Datenbestände (z. B. der Hamburg Energie, Stromnetz Hamburg, Bundesnetzagentur, Solardachkataster Hamburg) stützen.

Bera­tungs­reihen­folge
Datum/Gremium
TOP
04.11.2025
Ö 7.14
Lokalisation Beta

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