Antrag der GRÜNEN Fraktion Betr.: Innovative Freibadmöglichkeiten in der Elbe?
Letzte Beratung: 02.05.2022 Stadtentwicklungsausschuss Ö 3
Seit langem gibt es in Großstädten in öffentlichen Gewässern Badeanstalten, die in den Sommermonaten im Jahr öffnen. Traditionelle Badeanlagen in Flüssen werden mit neuen Konzepten wieder belebt, wie in Paris oder Berlin, wo man allerdings nicht direkt im Fluss badet, sondern in Pools, die auf Pontons im Fluss schwimmen. Die Dänen haben in Kopenhagen ein besonderes Projekt entwickelt, das gekoppelt mit einem Umweltkonzept, Baden direkt im Wasser des Hafens möglich macht. Das Havnebad ist eine der beliebtesten Adressen. Die Fundamente sind aus schwimmenden Betonbojen gebaut und durch eine tragende Unterkonstruktion, wie bei einem Schiffsgerüst, aus Holzbalken verbunden. Das Freibad ist seit seiner Öffnung vergrößert worden und hat jetzt Platz für 600 Besucher. Im Ganzen gibt es 5 Schwimmbecken, 2 davon für Kinder. Auch in London und New York gibt es Initiativen, die es künftig erlauben sollen, in der Themse und entlang der Waterfront des Hudson Rivers zu baden.
Es stellt sich die Frage, ob ähnliche Vorhaben nicht auch im Elbwasser des Bezirks Harburg möglich sind und damit die Lebens- und Freizeitqualität für Bewohner und Touristen verbessern könnten.
Die Elbe ist so sauber wie seit 150 Jahren nicht mehr. Beeinträchtigt wird diese Situation nur noch dadurch, dass bei Starkregen ungeklärtes Abwasser aus manchen Sielen in den Fluss überlaufen kann. Ansonsten ist das Wasser so sauber wie zu Beginn der Industrialisierung Mitte des 19. Jahrhunderts. Die vom Bundesforschungsministerium unterstützte Elbschwimmstaffel 2017 hat u.a im Bereich Geesthacht gute Badewasserqualität gemessen.
Probleme beim Baden und Schwimmen im offenen Gewässer der Elbe ohne besondere Sicherheitseinrichtungen bereiten allerdings die geringe Sichttiefe, die starke Strömung sowie der Sog und Schwell vorbeifahrender Schiffe. Diesen Problemen könnte durch Einrichtung eines Badeschiffes oder durch gesicherte Badeanlagen wie in Kopenhagen begegnet werden.
In ihrer Sitzung vom 25.11.2008 hat die Bezirksversammlung dem gemeinsamen Antrag von CDU und GAL zugestimmt, Standorte für ein Badeschiff in Harburg zu prüfen. Das Ergebnis der Standortüberprüfung wurde im Stadtplanungsausschuss vom 12.2.2009 vorgestellt. Als möglichen Standort wurde der Treidelweg favorisiert. Andere Standorte wurden nicht weiter verfolgt. Weitere Aussagen über Realisierung, Kosten und Finanzierbarkeit sind bisher nicht gemacht worden.
Die Verwaltung wird gebeten in Zusammenarbeit mit den zuständigen Fachbehörden zu prüfen, ob aktuell im Elbwasser des Bezirks Harburg (Hafengebiet und Süderelbebereich) ein öffentliches Freibad realisiert werden könnte. Über die Ergebnisse ist im Ausschuss SPA zu berichten.
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