Antrag CDU betr. Psychiatrisch-psychotherapeutische Versorgung minderjähriger unbegleiteter Flüchtlinge

Antrag der Abgeordneten Brit-Meike Fischer-Pinz, Dr. Antje Jaeger, Florian Klein (CDU) und Fraktion

Angesichts anhaltend hoher bzw. weiter steigender Zugangszahlen auch minderjähriger unbegleiteter Flüchtlinge in Hamburg beabsichtigt der Landesbetrieb Erziehung und Beratung (LEB) die Einrichtung mehrerer Unterkünfte im Bezirk Harburg, in denen minderjährige unbegleitete Flüchtlinge im Rahmen der Erstversorgung mit einer Aufenthaltsdauer von etwa drei bis fünf Monaten untergebracht werden sollen.

In den aktuell geplanten Einrichtungen Nöldekestraße 17 und Cuxhavener Straße 186 - 188 sollen jeweils ca. 40 männliche Flüchtlinge im Jugendlichenalter zu den Bedingungen des für die Erstversorgung formal geltenden Personalschlüssels pädagogisch betreut werden.

Vor dem Hintergrund der hohen Zugangszahlen in Hamburg kann die Planung weiterer Einrichtungen zur Erstversorgung und langfristigen Unterbringung minderjähriger unbegleiteter Flüchtlinge auch in Harburg nicht ausgeschlossen werden.

Angesichts der biographischen, kulturellen und sozialen Hintergründe und der damit verbundenen, zum Teil erheblichen psychischen Belastungen der betroffenen Jugendlichen erscheint das gesamte psychosoziale und medizinische Helfersystem des Bezirks gefordert. Auch entstehen in diesem Kontext Fragen zur sozialen und therapeutischen Versorgung sowie zur Behandlung möglicher Traumafolgestörungen. Dabei werden wiederholt Forderungen nach kurzfristig und breit verfügbarer, hochfrequenter "Traumatherapie" formuliert, von der man sich eine Unterstützung und psychosoziale Stabilisierung der Betroffenen sowie eine Verbesserung ihrer Integrationsfähigkeit erhofft.

Die Bezirksversammlung beschließt:

Der Vorsitzende der Bezirksversammlung wird gebeten, die Chefärztin der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie der für die Harburger Sektorversorgung zuständigen Asklepios Klinik Harburg in den Ausschuss für Soziales, Bildung und Integration einzuladen, um über Möglichkeiten, Notwendigkeit und Grenzen der psychiatrisch-psychotherapeutischen Behandlung und Versorgung von minderjährigen unbegleiteten Flüchtlingen im Sektor Harburg zu berichten.

Hamburg, am 09.03.2015

Ralf-Dieter Fischer              Brit-Meike Fischer-Pinz

Fraktionsvorsitzender              Dr. Antje Jaeger

              Florian Klein