20-0240

Anfrage GRÜNE-Fraktion betr. Stadtteilpartnerschaft(en) für den Bezirk Harburg

Große Anfrage gem. § 24 BezVG

Sachverhalt

Die Freie und Hansestadt Hamburg hat neun Partnerstädte, die teils große Hafenstädte wie Marseille, St. Petersburg, Osaka, Dar es Salaam und Shanghai sind, teils aber auch aus wohl geostrategischen Gründen als Partnerstädte gewählt wurden (Dresden, Prag, Léon/Nicaragua, Chicago). Weit weniger bekannt ist, dass es auch zahlreiche, größtenteils sehr rege (und im Vergleich zu manchen Städtepartnerschaften auch regere) Stadtteilpartnerschaften in Hamburg gibt. Beispiele hierfür sind: Blankenese - Dresden-Loschwitz, Altona - Mukojima/Tokio, St. Pauli - Duisburg-Ruhrort oder Eimsbüttel - Varna. Die GRÜNE Fraktion Harburg regt mit diesem Antrag die Einleitung einer oder mehrerer Stadtteilpartnerschaften für den Bezirk Harburg an.

 

Der Sinn und der Mehrwert von Stadtteilpartnerschaften ist, sich auf kommunaler Ebene auszutauschen, zu stützen und sich gegenseitig zu inspirieren. Dies bedingt, dass die kommunalen Randbedingungen vergleichbar sind und eine Stadtteilpartnerschaft damit nicht nur schmückendes Beiwerk und eventuell touristisches Marketing ist. Vielmehr sollte es das Ziel sein, im ersten Schritt eine mit Hamburg von den Herausforderungen vergleichbare Metropole und im zweiten Schritt dort einen Bezirk/Stadtteil zu finden, der ähnliche Herausforderungen hat wie der Bezirk Harburg.

 

Als konkreten „Aufschlag“ schlägt die GRÜNE Fraktion beispielhaft vor:

 

Mit rund 1,8 Millionen Einwohnern zweitgrößte Stadt des Landes mit kleinem innerstädtischen Stadtstrand, führende Hafen- und Messestadt, selbstbewusst und kaufmännisch geprägt, bei internationalen Touristen beliebt, aber auch mit einem hohen Anteil an innovativen Hochtechnologiefirmen – das ist 100 % Hamburg, aber auch 100 % Barcelona. Abgesehen vom Wetter sind sich kaum zwei europäische Städte vom Selbstverständnis und -bewusstsein ihrer BürgerInnen, dem kaufmännischen Geist und der Orientierung auf Hafen einerseits und Hochtechnologie andererseits so ähnlich wie diese beiden Metropolen. Zudem hat Barcelona mit seinen 10 „Distritos“ (Stadtbezirken) eine kommunale Struktur mit eigener lokaler Selbstbestimmung, die eng vergleichbar ist mit der in Hamburg – inklusive des Konflikts  „Gesamtstadt/Bezirk“. Als mögliche Stadtteilpartnerschaften bietet  sich in Barcelona  beispielsweise der Distrito „Sant Martí“ an, ein ursprünglich selbständiger Industriestandort mit eigenem Seehafen, der nachträglich eingemeindet wurde und heute mit dem Olympischen Dorf, dem neuen Messegelände „Fòrum“, einem internationalen Straßenkulturfestival und dem weithin sichtbaren „Torre Agbar“ zunehmend eigene wirtschaftliche, städtebauliche und kulturelle Akzente setzt

 

 

Die Bezirksverwaltung wird deshalb gebeten, sich zeitnah bei den Bezirken Altona, Eimsbüttel und Mitte über die dort bestehenden Stadtteilpartnerschaften zu informieren. Anschließend sollen Fragen zu

 

  1. den konkreten stadtteilpartnerschaftlichen Projekten
  2. dem finanziellen Aufwan
  3. sowie der individuellen Bewertung der jeweiligen Stadtteilpartnerschaften

 

beantwortet werden.

 

 

 

 

Harburg, 25.11.2014

 

 

 

Britta Herrmann

Grüne-Fraktionsvorsitzende

 

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