20-0705

Anfrage Grüne betr. Einrichtung einer Busverbindung von Neu Wulmstorf über Neuenfelde zum Airbus Werk und zu den Finkenwerder Landungsbrücken

Anfrage gem. § 27 BezVG

Sachverhalt

2005 wurde die Regionalkooperation „ Metropolregion Hamburg“ zwischen der Freien und Hansestadt  Hamburg und den umliegenden Bundesländern u.a. auch mit Niedersachsen  beschlossen. Diese Kooperation umfasst auch die Zusammenarbeit des Hamburger Verkehrsverbundes mit den angrenzenden Landkreisen. Im Juli 2014 wurden Zahlen zu den Pendlerströmen aus den Landkreisen veröffentlicht. Demnach pendeln aus dem Landkreis Harburg nach Hamburg täglich ca. 60 000 Menschen, von Hamburg nach Niedersachsen ca. 20 000. Mit der S-Bahn Linie 3 gibt es eine gute Verbindung zum Hamburger Hauptbahnhof. Aber ein erheblicher Teil der Pendler zielt auf den Hamburger Westen bspw. zum Airbuswerk in Finkenwerder, zu Firmen in Altona, Bahrenfeld und anderen westlichen Stadtteilen oder fährt aus dem Hamburger Westen nach Niedersachsen. Die Verbindung über die Straße läuft über die BAB A7 durch den Elbtunnel und über die Zubringer Straßen, die erheblich belastet sind. Für die nächsten 10 Jahre sind durch die geplanten Baustellen der A7 mit der Verbreiterung auf acht Spuren in Waltershof und der Deckelung von Teilen der A7 im nördlichen Bereich sowie den Bauarbeiten an der Köhlbrandbrücke lange Staus zu erwarten.

 

Aus diesem Grund sollten auch in Süderelbe gute Alternativen im ÖPNV ausgebaut werden. Es gibt seit langem die Forderung aus dem Alten Land, eine Busverbindung nach Neu Wulmstorf einzurichten. Das hat die Bürgervertretung Cranz- Neuenfelde – Francop seit Jahren vorgetragen. Die Straßen Nincoper Deich und Marschkamper Deich weisen eine hohe Verkehrsbelastung auf, so könnte der Individualverkehr verringert werden.

 

Von der anderen Seite gibt es bereits Busse von Neu Wulmstorf bis zum Airbuswerk ,die mit dem HVV Ticket genutzt werden  können. Das sind folgende:

 

4701 Soltau - Neu Wulmstorf - Neuenfelde -  Finkenwerder  (morgens eine Fahrt nach Finkenwerder, (nachmittags zwei Fahrten zurück 15:00, 16:30)

 

4710 Schneverdingen - Neu Wulmstorf - Neuenfelde - Finkenwerder (morgens eine Fahrt, nachmittags eine Fahrt 15:00)

 

4715 Wistedt - Neu Wulmstorf - Neuenfelde - Finkenwerder (morgens eine Fahrt, nachmittags eine Fahrt 15:00)

 

4716 Heidenau - Neu Wulmstorf - Neuenfelde - Finkenwerder (morgens eine Fahrt, nachmittags eine Fahrt 15:00)

 

Um die Verbindung von Neu Wulmstorf nach Finkenwerder für einen größeren Personenkreis attraktiv zu machen, ist es entscheidend , dass die Fahrten nicht am Airbuswerk enden, sondern bis zu den Finkenwerder Landungsbrücken fortgeführt werden, damit Pendler auf die HADAG Fähren der Linie 62 und 64 umsteigen können.

 

Die Gemeinde Neu Wulmstorf ist bereit, die Kosten für eine regelmäßige Busverbindung über Rübcke zur Hamburger Landesgrenze in  Neuenfelde zu tragen. Das bedeutet, die FFH müsste bereit sein, die Kosten ab Neuenfelde zu übernehmen.

 

Den Antrag auf Einrichtung der Busverbindung hat die GRÜNE Fraktion am 9.10.2014 eingebracht und wurde vom Hauptausschuss der Bezirksversammlung am 14. 10. beschlossen, DS 20-0166. Die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation hat den Antrag am 9.April abgelehnt. Es bleiben jedoch noch eine Reihe offener Fragen.

 

Vor diesem Hintergrund wird die zuständige Fachbehörde um die Beantwortung folgender Fragen gebeten:

 

  • Gab oder gibt es Gespräche der Behörde für  Wirtschaft, Verkehr und Innovation mit Vertretern der Gemeinde Neu Wulmstorf und des Landkreises und welches Ergebnis hatten diese Gespräche?
  • Welcher Fahrtakt würde in Frage kommen?
  • Wie hoch sind die Kosten, die Neu Wulmstorf und der Landkreis tragen würden , welche Kosten  müsste die FHH übernehmen?
  • Wie lang sind die Fahrzeiten der jeweiligen Fahrtabschnitte? Ist bedacht worden, dass viele Fahrgäste nicht zum Hamburger Hauptbahnhof, sondern in den Hamburger Westen bzw. nach Altona oder Bahrenfeld wollen?
  • Ist bedacht worden, dass mit dieser Buslinie als Tangentialverbindung  eine gewisse Entlastung des Hamburger Hauptbahnhofs erreicht wird?
  • Wie viele Fahrgäste würden die Linie von Hamburg nach Neu Wulmstorf und wie viele umgekehrt benutzten?
  • Ist bedacht worden, dass sich für viele Fahrgästen kürzere Reisezeiten für die Fahrt nach Neu Wulmstorf zur S- Bahn in Richtung Hamburg und der Weiterfahrt von dort, als für die Fahrt über Neugraben ergeben würden. Ebenso gilt das für Fahrgäste, die aus Richtung Stade kommen oder in Richtung Stade wollen. Wie viele Fahrgäste sind das und wie hoch könnte das Potential in Zukunft sein?
  • Sind für das zukünftige Fahrgastaufkommen Neubaugebiete und geplante Firmenansiedlungen in Hamburg und in Niedersachsen berücksichtigt worden?
  • Sind die zu erwartenden Staus des Verkehrs über die A7 und den Elbtunnel berücksichtigt worden im Zuge der geplanten Verbreiterung der BAB auf 8 Spuren in Waltershof und der Deckelung im nördlichen Bereich sowie der Bauarbeiten auf der Köhlbrandbrücke?
  • Ist berücksichtigt worden, dass durch die o.g. Bauarbeiten bereits jetzt Busverbindungen, die am Waltershofer Knoten entlang führen, wie die Linien 250, 251 und 146 von Staus betroffen sind und von den Fahrgästen unkalkulierbar lange Fahrzeiten in Kauf genommen werden müssen und dass die vorgeschlagene Linie als Tangentiallinie ein gute und zuverlässige Alternative sein kann?


 

Anfrage der Abgeordneten Dr. Gudrun Schittek und GRÜNE-Fraktion

 

 

Harburg, 07.05.2015

 

Britta Herrmann

GRÜNE-Fraktionsvorsitzende

f.d.R.

 

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