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Zustand Planschbecken Schleidenpark Kleine Anfrage Nr. 125/2017 von Herrn N. Müller und Herrn M. Fischer (CDU-Fraktion)

Kleine Anfrage nach § 24 BezVG

Sachverhalt

In der Verlängerung vom Biedermannpark in Barmbek-Süd liegt der Schleidenpark. Dieser Grünzug verbindet die Hamburger Straße mit dem Osterbekkanal und ist Naherholungsgebiet für viele Barmbekerinnen und Barmbeker. Seit vielen Jahrzehnten gibt es im Schleidenpark ein Planschbecken, das zuletzt durch den ehrenamtlichen Einsatz von Mitgliedern der Gemeinde St. Sophien befüllt, gereinigt und geleert wird. Seit Beginn des Sommers" 2017 kann das Becken nicht mehr befüllt werden, da es technische Probleme mit dem Ablaufsystem gibt.

Eine zeitnahe Lösung ist offensichtlich nicht in Sicht, zumal der Zustand des Beckens insgesamt nach einer umfassenderen Instandsetzung aufruft.

 

 

Vor diesem Hintergrund fragen wir den Herrn Bezirksamtsleiter:

 

 

  1. Zu welchem Verwaltungsvermögen zählt der Schleidenpark?

 

Die offizielle Bezeichnung des amtl. Anzeigers lautet GA bzw. KSP Biedermannplatz.

 

 

  1. Wie hoch sind die jährlichen Aufwendungen für die Pflege dieses Parks?

 

Die Unterhaltung des Parks wird aus der Rahmenzuweisung „ Allgemeine Betriebsausgaben für die Unterhaltung der Grünanlagen, Spielplätze, Kleingärten sowie Parkbäume“ (PSP 3-22003010-100012.02) finanziert.

Eine separate Auswertung nach einzelnen Parkanlagen und deren Einrichtungen ist leider nicht möglich.

 

  1. Wie viele Aufwendungen sind im Jahre 2016 und 2017 in den Park geflossen? Bitte detailliert pro Maßnahme und Jahr darstellen, sowie Haushaltstitel/ PSP Element angeben.

 

Siehe Antwort zu 2.

 

  1. Wann wurde das Planschbecken errichtet?

 

Soweit erkennbar, wurde das Planschbecken bereits in der Zwischenkriegszeit, den 20er- Jahren, im Zusammenhang mit der Reformbewegung anstelle eines alten ‚Matschlochs‘ errichtet und 1954 im Rahmen des Wiederaufbaus nur in die neue Planung integriert. Der älteste Archivplan im Fachbereich Stadtgrün des Bezirksamtes stammt aus dem Jahr 1954 mit bereits vorhandenem Becken. Sanierungen/Teilsanierungen fanden in den Jahren  1997, 2011 und 2015 statt.


 

  1. Wer hat wann und in Abstimmung mit wem entschieden, dass die Abwasserleitung des Planschbeckens gekappt wird? Welche Gründe lagen für diese Vorgehensweise vor?

 

Das Planschbeckenwasser wird in den nebenliegenden Teich entwässert, was normalerweise ausreichend ist. Lediglich ein Überlauf in das Siel war vorhanden, welches aber kaum genutzt wurde. Seitens des Bezirkes wurde keine Stilllegung entschieden und veranlasst. Dass der Überlauf geschlossen ist, wurde erstmalig 2013 von Mitarbeitern des Fachbereichs Stadtgrün bemerkt. Die Entwässerung über den Teich war jedoch ausreichend, auf einen Wiederanschluss an das Siel wurde zunächst aus Kostengründen verzichtet.

Witterungsbedingt, aufgrund der vielen Starkregen,  ist nun aktuell die Aufnahmekapazität des Teiches in 2017 nicht mehr ausreichend, so dass der Wiederanschluss des Überlaufes an das HSE-Siel seitens des Bezirkes wieder angestrebt wurde, da der Bezirk davon ausgeht, dass es sich bei den Starkregenereignissen nicht nur um temporäre Phänomene handelt, sondern zukünftig vermehrt damit gerechnet werden muss.

Die HSE hatte Ende Juli erstmalig untersucht, wo der Überlauf angeschlossen ist, jedoch bisher noch ohne hier vorliegendes Ergebnis, da die Entwässerungsleitung eventuell unter der Schleidenstraße hindurchführt und an der anderen Straßenseite eingeleitet wird. Eine weitere Prüfung wurde seitens des Bezirksamtes bei der HSE beantragt, da die Straße in Teilbereichen dafür aus Sicherheitsgründen abgesperrt werden muss. Die HSE prüft vorab in ihren Unterlagen, ob der Verschluss durch eine Sanierung in den letzten Jahren, z.B. einen nicht geöffneten Inliner, entstanden ist.
 

  1. Wie hoch sind die geschätzten Sanierungskosten für die Instandsetzung des Planschbeckens (Risse im Beckenrand, Sickerstellen im Boden)?

 

Das Becken selbst ist in betriebsfähigem Zustand. Nennenswerte Risse, die aufgrund des Beckenalters immer mal wieder auftreten, werden i.d.R. vor der nächsten Saison durch Fachfirmen verschlossen.
 

  1. Wie oft werden die Watthosen und weiteren Gerätschaften für die tägliche Reinigung des Beckens erneuert? Wer trägt die Kosten hierfür? Wie hoch fallen diese aus?

 

Alle notwendigen Betriebsstoffe werden durch den Wirtschaftshof gestellt und kurzfristig geliefert - nach Abruf durch die Paten. Die Betriebsstoffe werden vom Fachbereich Stadtgrün finanziert. Eine genaue Auflistung der Kosten kann nicht genannt werden, siehe hierzu 2. und 3.

 


 

  1. Wann ist mit einer Wiederbefüllung des Planschbeckens zu rechnen?

 

Dies ist zurzeit noch nicht absehbar, da die räumliche Lage und der  Zustand des

Sielanschlusses noch nicht bekannt sind. Es wird ein Wiederanschluss an das Siel in 2017 angestrebt. Zurzeit kann die Bevölkerung auf das in der Nähe gelegene Planschbecken im Stadtpark zurückgreifen, welches nur ca. zwei Kilometer entfernt ist.

 

  1. Gibt es Pläne das Planschbecken nicht mehr instand zu setzen und zu schließen? Wenn ja, warum und ab wann?

 

Nein, bisher gibt es keine Pläne für eine Schließung des Planschbeckens. Zurzeit wird jedoch überlegt, ob ein Planschbecken in dieser Größe angesichts des enormen Trinkwasserverbrauchs vor allem unter ökologischen aber auch unter finanziellen Gesichtspunkten in dieser Form noch zeitgemäß und tragbar ist.

Das Becken muss zukünftig täglich gefüllt und abends geleert werden, da durch eine Änderung der Chemikalienabgabeverordnung eine Chlorung durch Paten nicht mehr in Frage kommt.

Die Füllmenge beträgt für eine Befüllung rund 75m³, die Trinkwasserkosten nur für den Betrieb des Biedermannplatzes (incl. Wassermatschanlage) betrugen in den letzten Jahren in 2014: 5.335,11 Euro; 2015: 8.444,45 Euro und in 2016: 3.819,00 Euro, im Schnitt die letzten drei Jahre: ca. 5.900,00 Euro. Wenn eine tägliche Befüllung notwendig wird, werden diese Kosten sich mindestens um ein Drittel erhöhen. Zuzüglich kommt die noch nicht bezifferte Sieleinleitungsgebühr dazu.

Die Überlegungen seitens des Bezirks gehen in Richtung Wasserspielplatz, um das wichtige Spielelement Wasser zu erhalten, jedoch aufgrund der Aktualität des Themas bisher noch ohne substanzielle Planung und Kostenkalkulation dazu.

 

 

30.08.2017

 

Anhänge

 

 

Keine