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Zügig mit dem Rad von der Wohnung zur U-Bahn: Querung der Kreuzung Tarpenbekstraße/Schottmüllerstraße optimieren! Stellungnahme der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation

Mitteilungsvorlage vorsitzendes Mitglied

Sachverhalt

Der Regionalausschuss Eppendorf-Winterhude hat sich in seiner Sitzung am 26.06.2017 mit dem o.g. Thema auf Grundlage eines gemeinsamen Antrages der SPD- und Grüne-Fraktion befasst und einstimmig die nachfolgende Beschlussempfehlung verabschiedet:

 

„1. Das Vorsitzende Mitglied setzt sich bei den zuständigen Fachbehörden dafür ein, dass an der Kreuzung Frickestraße/Tarpenbekstraße/Schottmüllerstraße/Breitenfelder Straße/ Kümmellstraße und Lenhartzstraße geprüft wird, wie durch eine vom Fußverkehr unabhängige Ampelschaltung für die Radfahrenden eine schnelle und sichere Querung der Kreuzung in Richtung U-Bahn-Station Kellinghusenstraße und umgekehrt ermöglicht werden kann.

Dabei sollen insbesondere die beiden in der beigefügten Abbildung verzeichneten Querungsvarianten A und B (jeweils für beide Fahrtrichtungen) untersucht werden. Mögliche notwendige Umbauten und deren Kosten sollten ggf. ebenfalls benannt werden.

 

2. Das Vorsitzende Mitglied setzt sich bei den zuständigen Fachbehörden dafür ein, dass im Zuge der Prüfung ebenfalls evaluiert wird, wie eine Optimierung für Fußgängerinnen und Fußgänger erzielt werden kann.“

 

Begründung:

Hamburg wird Fahrradstadt! Für die Regierungsparteien auf Landes- wie auf Bezirksebene ist der Radverkehr „ein wichtiger Ansatz, um die Straßen vom Kfz-Verkehr zu entlasten und damit die Lärm-, Luft- und Stau-Probleme zu verringern. Radverkehr bekommt daher in der Hamburger Verkehrspolitik einen deutlichen Stellenwert.“ (Landes-Koalitionsvertrag 2015, S. 36).

 

Östlich des UKE rund um die Frickestraße befindet sich ein dicht besiedeltes Wohngebiet. Aus diesem pendeln täglich viele Radfahrerinnen und Radfahrer zur U-Bahn Kellinghusenstraße oder weiter in Richtung Innenstadt. Die Überquerung der vielbefahrenen, komplexen Kreuzung rund um Frickestraße/Tarpenbekstraße/Schottmüllerstraße/Breitenfelder Straße/Kümmellstraße und Lenhartzstraße kostet sehr viel Zeit, da es nur eine gemeinsame Ampelschaltung für Radfahrende und den Fußverkehr gibt. Das bremst den Radverkehr über alle Maßen aus, da für das schnellere Fahrrad die Ampel viel früher als notwendig rot zeigt. Die Folge sind neben genervten Radfahrenden auch ein permanentes, gefährliches Queren der Straße bei Rot.

 

Generell ermöglicht eine separate Fahrradampelschaltung unabhängig vom Ziel eine schnellere Fortbewegung für Radfahrende. Von der Frickestraße kommend muss auf dem Weg zur U-Bahn an vier Ampeln gehalten werden. Ziel einer Optimierung sollte eine zügige Fahrt ohne unnötige Haltestopps an Ampeln vom Wohngebiet im Norden Eppendorfs bis zur U-Bahn Kellinghusenstraße sein.

 

Der Hauptausschuss folgt der Beschlussempfehlung einstimmig.

 

Die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation nimmt heirzu wie folgt Stellung:

 

Die Geometrie des Knotens ist großumig und weitläufig. Die Verkehrsbelastungen der einzelnen Zufahrten sind aufgrund der Lage und Bedeutung im Straßennetz (Knotenbelastung 52.000 Kfz/Tag) entsprechend hoch. Die Straßenzüge überschneiden sich stark schleifend und erzeugen damit erhebliche Abhängigkeiten bei der Verkehrsabwicklung. Die kurzen, knoteninneren Fahrstreifen und Fahrbahnen sind, damit sich der Verkehr im Knoteninnenraum nicht gegenseitig blockiert, zwingend freizuhalten. Dies hat eine hohe Priorität für den Kraftfahrzeugverkehr in der jetzigen Ampelschaltung.

 

Durch die Steuerung des Verkehrs in drei Ampel-Phasen (Tarpenbekstraße Breitenfelder Straße; Schottmühlerstraße Breitenfelder Straße; Lenhartzstraße Tarpenbekstraße) sind die Freigabezeiten für den Radverkehr bereits sehr großgig bemessen.

Die im Beschluss dargestellte Variante A lässt ein Queren des Radverkehrs aus dem Wohnquartier in Richtung U3 mit kurzen Wartezeiten an den Mittelinseln innerhalb eines Ampelumlaufs (90 Sekunden) zu.

r den Weg von der U3 in Richtung Wohnquartier ist eine Querung des Radverkehrs in der Variante B ebenfalls innerhalb eines Ampelumlaufs möglich. Zwischenzeitliche Wartezeiten auf einzelnen Mittelinseln lassen sich dabei leider nicht vermeiden.

 

Die gewünschte koordinierte und zügige Führung des Radverkehrs mit einem gesonderten Radsignal erfordert verkehrstechnisch eine zusätzliche Phase nur für den Radverkehr. Gleichzeitig könnten nur geringfügige Verbesserungen für den Radverkehr erreicht werden. Mit der vorhandenen Knotenpunkt-Geometrie wären dabei erhebliche Probleme bei der Abwicklung des Kfz-Verkehrsaufkommens die Folge (vgl. oben).

 

Hinzu kommt, dass die Einrichtung einer gesonderten Radverkehrsphase einen erheblichen technischen Aufwand erfordert.

r diese Signalisierung sind zusätzliche Signalgeber notwendig. Hierfür ist ein Tausch des Schaltgerätes der Ampelanlage erforderlich, da die Kapazität des jetzigen Gerätes mit den zutzlichen Signalgebern überschritten wäre. Die Kosten für einen entsprechenden Schaltgerätetausch betragen nach einer groben Vorabschätzung mehr als 350.000 €.

 

Petitum/Beschluss

Um Kenntnisnahme wird gebeten.

 

 

Dagmar Wiedemann

 

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