Weiteres Verfahren betreffend die RadroutePlus Bad Bramstedt-Hamburg Gemeinsamer Antrag der SPD-, CDU- und FDP-Fraktion
Letzte Beratung: 23.07.2025 Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität Ö 6.3
Der Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität hat sich in den letzten Jahren häufig und engagiert mit dem Projekt RadroutePlus befasst. Zuletzt wurden beginnend ab Herbst 2024 die Zweitverschickungen für die Teilstücke N24 und N26 in verschiedenen Sitzungen vorgestellt. Die Zweitverschickung für das Teilstück N25 steht derzeit immer noch aus.
Im Laufe der Diskussionen zu diesen Planungen vertiefte sich der Eindruck, dass es einerseits zwar im politischen Raum ein hohes Interesse an diesem Projekt gibt. Andererseits zeichnete sich jedoch immer häufiger ab, dass die vorgelegten Planungen immer wieder Anlass zu kritischer Nachfrage gaben, die insbesondere darauf zielten, ob dieses Projekt,so wie es einmal ursprünglich angedacht war, derzeit überhaupt noch realisierbar und ob es sinnvoll ist, die Radinfrastruktur, vor allem in Langenhorn, aber auch darüber hinaus, auf genau diese teilweise sehr teure und eingriffsintensive Weise zu ertüchtigen oder ob nicht andere Wege zielführender und etwas weniger eingriffsintensiv und damit auch günstiger sein könnten.
Nicht von der Hand zu weisen ist, dass sich die Bezirksversammlung ursprünglich dafür entschieden hat, die Planungen für die RadroutePlus auf Hamburger Gebiet mit einem entsprechenden Beschluss zu tragen und die BVM das Bezirksamt Hamburg-Nord damit beauftragte, die entsprechenden Planungen voranzubringen. Die beauftragten Planungsbüros haben im Rahmen dieses Auftrags, der vorsah, Radinfrastruktur im betreffenden Gebiet im Standard einer RadroutePlus zu planen, ihre Planungsergebnisse regelmäßig vorgestellt und zur Diskussion gestellt. Bereits bei den anfänglichen Planungen zeichnete sich ab, dass beispielsweise das erste Teilstück N24 nicht im Rahmen der Vorzugsvariante realisiert werden kann. Die vorgestellte weitere Planung, die von der Vorzugsvariante abwich, warf aber ebenfalls schon die Frage auf, ob die Planungen überhaupt dem Standard einer RadroutePlus entsprechen.
Die meiste Strahlkraft im Rahmen dieses Projekts hat nach wie vor das mittlere Teilstück (N25). Die Realisierung einer geradlinigen Trasse auf der alten Gütergleistrasse könnte ganz im Sinne einer Fahrradautobahn dazu beitragen, Radfahrenden, die das Ziel Sengelmannstraße oder aus der Stadt kommend beispielsweise die nördlichen Gewerbegebiete haben, ein schnelles Vorankommen zu sichern. Dieses Projekt könnte, wenn es entsprechend realisiert werden würde,von seiner anspruchsvollen Bauart und seiner Wirkung für den Umweltverbund gesamtstädtische Bedeutung entfalten. Dennoch ist auch hier wichtig, dass es nicht als solitäres Prestigeprojekt verfolgt wird, sondern sich in schon bestehende Infrastruktur sinnvoll einbettet und bei seiner Größe auf eine breite Akzeptanz der Bevölkerung stößt. Das könnte derzeit noch mit gelungenen Maßnahmen der Bürgerbeteiligung und einem hohen Maß an Information sichergestellt werden.
Hinsichtlich des Projektteils, der in Langenhorn liegt, bietet es sich hierfür an, die Information über das Planungsvorhaben sinnvoll in den derzeit laufenden Prozess zur Entwicklung eines Stadtteilentwicklungskonzepts einzubetten.
Weiterhin ist es geboten, den Kontakt zum Nachbarland Schleswig-Holstein aufzunehmen, um sich gemeinsam auszutauschen, wie realistisch es ist, die Radroute derzeit in ihrer ursprünglich angedachten Form fertigzustellen. Sollte dies zurzeit nicht möglich sein, müsste überlegt werden, nochmals die Daten und Annahmen zu kontrollieren, die der ursprünglichen Machbarkeitsstudie zugrunde lagen und ob sich durch den denkbaren Wegfall des schleswig-holsteinischen Projektteils wesentliche Annahmen, beispielsweise betreffend die Wirtschaftlichkeit einer RadroutePlus, verändern.
Vor dem Hintergrund der Größe des Projekts, der möglichen gesamtstädtischen Bedeutung, der anspruchsvollen Planungen und der hohen zu erwartenden Kosten im Fall des Baus spricht viel dafür, die Planungen insgesamt wieder an die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende zu übertragen und bei den weiteren Planungen das Teilstück N25 zu priorisieren und insbesondere die beiden anderen Teilstücke bis zur Klärung unter anderem der nachstehend aufgeführten Punkte zurückzustellen.
Der Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität möge beschließen:
Die Bezirksamtsleitung wird gebeten,
Für die SPD-Fraktion: Tina Winter, Angelina Timm
Für die CDU-Fraktion: Martin Fischer, Ralf-Martin Diedrich
Für die FDP-Fraktion: Lars Jessen, Monika Grodt-Kuhn
Keine
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