21-0194

Was tut die BASFI im Bezirk Hamburg-Nord für eine vereinfachte Suche von freien Kita-Plätzen?
Anfrage gem. § 27 BezVG

Anfrage nach § 27 BezVG

Sachverhalt

 

Aktuell kann die Suche nach einem Kita-Platz im Bezirk Hamburg-Nord einem Albtraum gleichkommen. Nicht selten sind dutzende Telefonate und Emails nötig, um zu erfahren, welche Kita überhaupt noch Kapazitäten hat. Die Wartelisten der Kitas sind oft voll und eine zentrale Übersicht zu freien Plätzen existiert bisher nicht, dabei wäre das städtische Kita-Informationssystem (www.hamburg.de/kita-finden) dafür geeignet, freie Kita-Plätze online zu stellen. Die langwierige Suche führt dazu, dass sich Eltern auf dutzende Wartelisten setzen lassen, in der Hoffnung, einen der begehrten Plätze zu ergattern. Ohne Kitaplatz gestaltet sich der berufliche Wiedereinstieg jedoch als schwierige Angelegenheit. Daher ist eine vereinfachte Kitaplatzsuche auch das A und O für den beruflichen Wiedereinstieg.

Vor diesem Hintergrund fragen wir die Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration:

  1. Gibt es einen Informationsaustausch zwischen der BASFI und den Kitas, in welchen Kitas es noch freie Plätze gibt? Wenn ja, wie sehen diese aus? Wenn nein, warum nicht?
  2. Gibt es Überlegungen auf Seiten der BASFI, ein Portal zur vereinfachten Kita-Suche zu schaffen? Wenn ja, wie sehen diese aus? Wenn nein, warum nicht?
  3. Inwieweit eignet sich nach Meinung der BASFI, das Kita-Informationssystem für solche Ergänzungen?
  4. Bekommt die BASFI Informationen darüber, welche Kitas über freie Plätze verfügen? Wenn nein, warum nicht?
  5. Plant die BASFI die Erweiterung der Infofelder der interaktiven Karte um die technische Möglichkeit, dass dort regelmäßig vermerkt werden kann, ob und wenn ja, ab wann welche Plätze frei sind? Wenn nicht, warum nicht?
  6. Gibt es auf Seiten der BASFI andere Überlegungen, die Suche nach einem freien Kitaplatz zu vereinfachen? Wenn ja, wie sieht diese aus? Wenn nicht, warum nicht?

 

 

 

Andreas Schott Caroline Mücke-Kemp

Fraktionsvorsitzender Dr. Petra Sellenschlo

 

Die BASFI nimmt hierzu wie folgt Stellung:

 

Im nachfrageorientierten Hamburger Kita-Gutschein-System erfolgt keine zentrale Angebotsplanung seitens des öffentlichen Jugendhilfeträger. Die Träger der Kindertageseinrichtungen (Kita) passen mit ihrer Kenntnis der örtlichen Bedarfslage eigenverantwortlich die bestehenden Angebotsstrukturen in ihren Kitas an oder richten neue Kitas ein. Sie können vor Ort schneller auf die regionale Nachfrage reagieren.

Diese Planungsfreiheit der Kita-Träger war für den erfolgreichen Ausbau der Kindertagesbetreuung in Hamburg von entscheidender Bedeutung und hat zu einem produktiven Qualitätswettbewerb zwischen den Anbietern und zu einer bedarfsgerechten Ausgestaltung der Angebote geführt.

Ergänzend steuert die für Kindertagesbetreuung zuständige Behörde den Kita-Ausbau bei größeren Wohnungsneubauvorhaben, die im Rahmen neuer Bebauungspläne geplant werden. Eine vergleichbare Vorgehensweise gilt auch für die Planung von Festbauten mit der Perspektive Wohnen in öffentlicher Unterbringung. Darüber hinaus koordiniert die für Kindertagesbetreuung zuständige Behörde bei Bedarf regionale Planungsaktivitäten der Kita-Träger insbesondere im nahen Umfeld der Wohnunterkünfte.

 

Mit dem Kita-Informationssystem (www.hamburg.de/kita-finden) können Eltern über eine Datenbankrecherche oder über eine interaktive Karte passende Kitas in ihrem Umfeld ermitteln. Eine Anzeige freier Plätze bei den einzelnen Kitas enthält das Kita-Informationssystem nicht, da die Aktualität der entsprechenden Daten der Kitas nur schwierig zu gewährleisten ist. Hier müssten aufgrund der dezentralen Struktur des Kita-Gutscheinsystems die Träger der Kitas selbst ihre Betriebsdaten verlässlich, regelmäßig  und zeitnah zuliefern. Eine direkte technische Eingabe der Daten der Träger in das Kita-Fachverfahren wäre ohne vorherige rechtliche und fachliche Prüfung seitens der für Kindertagesbetreuung zuständigen Behörde grundsätzlich nicht möglich. Die Anzeige eines freien Platzes gäbe einer suchenden Familie zudem keine Gewissheit, dass dieser auch ihrem Kind zur Verfügung gestellt wird bzw. gestellt werden kann. Die Kitas entscheiden im Rahmen der Trägerautonomie in Abhängigkeit vom eigenen pädagogischen Konzept, welche Kinder aufgenommen werden.