Wachsendes Groß Borstel: Angebote für Familien anpassen
Gemeinsamer Antrag der SPD-Fraktion und der GRÜNEN-Fraktion

Der Stadtteil Groß Borstel gehört zu denjenigen, die sich in den nächsten Jahren besonders stark verändern werden. Durch die Entwicklung neuer Wohngebiete z.B. im Baugebiet „Petersenpark“ mit bis zu 420 neuen Wohnungen wird nach Angaben des Fachamtes für Sozialraummanagement des Bezirksamtes Hamburg-Nord die Bevölkerung dort um 40% ansteigen. In der Entwicklungsplanung sind dabei Betreuungseinrichtungen für Kinder vorausschauend mit eingeplant. Der Jugendhilfeausschuss der Bezirksversammlung Hamburg-Nord erachtet es als wichtig auch ein Eltern-Kind-Zentrums in Groß Borstel zu planen.

Eltern-Kind-Zentren kurz (EKiZ) sind niedrigschwellige Einrichtungen für Familien, deren Kinder noch nicht in einer Kita oder anderen Betreuungseinrichtung betreut werden. Die bestehenden EKiZe sind ein offener Treffpunkt insbesondere für Familien, die noch wenig soziale Anbindung haben. Sie unterstützen somit die Familien lokale Familiennetzwerke aufzubauen und sich im Stadtteil zu integrieren. Die EKiZe erfüllen aber darüber hinaus auch die wichtige Funktion eines Multiplikators, der auf verschiedene weitere bestehende soziale oder kulturelle Angebote im Stadtteil verweisen kann. Insbesondere in Zeiten großer Entfernungen zwischen Familienangehörigen sind EKiZe ein elementarer und integrativer Bestandteil des Sozialraumes.

Mit Blick auf den wachsenden Stadtteil Groß Borstel, in dem zum einen eine große Anzahl von neuem Wohnraum für Familien entstehen wird und an dessen unmittelbarer Grenze sich das aktuell entstehende Wohngebiet „Tarpenbeker-Ufer“ mit 960 Wohneinheiten befindet, ist der Ausbau der Sozialen Infrastruktur notwendig und bereits jetzt mit einzuplanen. Die nächstgelegenen Eltern-Kind-Zentren für die Familien in Groß Borstel befinden sich in Barmbek in der Elbkinder Kita Hartzloh im Osten bzw. der Elbkinder Kita Vizelinstraße in Lokstedt im Westen sowie im Norden in der Elbkinder Kita Wagrierweg in Niendorf. Alle drei EKiZe sind für Familien aus Groß Borstel und dem Wohngebiet Tarpenufer nur sehr schwer erreichbar.

Der Jugendhilfeausschuss möge daher beschließen:

1. Der Bezirksamtsleiter setzt sich bei der Sozialbehörde dafür ein, das in Groß Borstel ein Eltern-Kind-Zentrum geplant und zeitnah ausgeschrieben wird.
2. Die Sozialbehörde wird in den Jugendhilfeausschuss eingeladen um über geplante Erweiterungen der sozialen Angebotsstruktur wie Eltern-Kind-Zentren im Bezirk Hamburg Nord zu berichten.
3. Das Jugendamt des Bezirks Hamburg-Nord informiert im Jugendhilfeausschuss über dessen Einschätzungen zu den zukünftig vorliegenden Bedarfen an niedrigschwelligen sozialräumlichen Angeboten für Familien, Jungendliche und Kinder in Groß Borstel.

Für die SPD Fraktion      Für die GRÜNE Faktion

Philipp Noß        Michael Schilf

         Nadja Grichisch