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Unterstützung der Beschaffung der Skulptur „Centripetal und Centrifugal“ von Gert Marcus und Aufstellung im neuen öffentlichen Park im Neubaugebiet „Tarpenbeker Ufer“ Gemeinsamer Antrag von SPD- und GRÜNE-Fraktion

gemeinsamer Antrag

Sachverhalt

 

In Groß Borstel entsteht auf der Westseite der Tarpenbek das Neubaugebiet „Tarpenbeker Ufer“ mit 900 Wohneinheiten und einer öffentlichen Parkanlage. 

Die neue Erschließungsstraße trägt mittlerweile den Namen des 1914 in Groß Borstel geborenen Gert Marcus, der 1933 im Alter von 19 Jahren wegen der jüdischen Abstammung seines Vaters Dr. Paul Marcus die renommierte Lichtwarkschule vorzeitig verlassen musste und nach Schweden ausgewandert ist. 

Dort hat er als autodidaktischer Maler und Bildhauer internationale Anerkennung erworben, ist aber hier in Deutschland wie auch seiner Geburtsstadt Hamburg selbst bei Kunstexperten bisher kaum bekannt. 

 

Angesichts der großartigen Kunstobjekte von Gert Marcus, die in Schweden, Israel und Italien den öffentlichen Raum schmücken, ist dies ein großer Verlust für seine Geburtsstadt Hamburg. Dieser Verlust soll durch die bereits erfolgte Namensgebung der Erschließungsstraße sowie die Aufstellung eines seiner Kunstwerke ausgeglichen werden. Nur durch die Präsenz des Kunstwerks kann der Straßenname seine Wirkung entfalten, und weit über das eigentliche Neubaugebiet hinaus das Lebenswerk von Gert Marcus 86 Jahre nach seiner Flucht aus Hamburg angemessen würdigen.

 

In diesem Sinne soll das von der Initiative Marcus und Dahl gemeinsam mit der in Stockholm lebenden Witwe von Gert Marcus, Francoise Ribeyrolles-Marcus, ausgehlte Kunstwerk „Centripetal und Centrifugal“ in dem neuen Park aufgestellt werden.

 

Das aus den zwei jeweils 3,5 bis 4 m hohen Skulpturen „Centripetal und Centrifugal“ bestehende Kunstwerk vermittelt anschaulich das Spannungsfeld zwischen schwarz und weiß, gut und schlecht, hell und dunkel und ist charakteristisch für den minimalistischen Kunststil von Gert Marcus. 

 

Mit der Symbolik von schwarz und weiß, alt und neu, diesseits und jenseits der Tarpenbek, Alt- und Neu-Groß Borstel würde das Kunstwerk für dieses ja lange und intensiv umstrittene Neubaugebiet eine versöhnende Kernidee vermitteln: Gegensatz und gegenseitige Ergänzung.

 

 

Foto: Francoise Ribeyrolles-Marcus/Fotomontage IMuD

 

Um dieses Kunstwerk in Groß Borstel zu ermöglichen hat sich die Initiative Marcus und Dahl gegründet, getragenen von Bürgerinnen und Bürgern des Stadtteils.

 

Diese Initiative hat sich als Aufgabe gesetzt, den in den Zeiten des Nationalsozialismus vertriebenen Künstlerinnen und Künstlern ein Gesicht zu geben, und damit auch zu mahnen, dass diese Zeiten sich nie wiederholen dürfen.

 

Die Kosten für die Erstellung, den Ankauf und die Aufstellung des Kunstwerkes betragen ca. 100.000 €, die im großen Maße von der Initiative getragen werden soll.

 

 

Wir möchten diese Initiative als Bezirkspolitik unterstützen, und damit auch ein Zeichen gegen den in unserer Stadt und in unserem Land aufkommenden Antisemitismus und das Erstarken des rechten Randes setzen.

 

Petitum/Beschluss

 

Die Bezirksversammlung Hamburg-Nord beschließt den Ankauf und die Aufstellung des Kunstwerks von Gert Marcus mit einer Summe von bis zu 30.000 € zu unterstützen.

 

 

 

r die SPD Fraktionr die GRÜNE Fraktion 

Thomas Domres Michael Werner-Boelz

Carsten Gerloff

rg Lewin

 

 

Anhänge

 

Keine