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Umsetzung der Fußverkehrsstrategie Hoheluft-Ost: Fußverkehr voranbringen – Planungen anstoßen! Gemeinsamer Antrag von SPD- und GRÜNE-Fraktion

gemeinsamer Antrag

Sachverhalt

 

Der Stadtteil Hoheluft-Ost ist einer der am stärksten verdichteten Stadtteile Hamburgs. Hier leben über 16.000 Menschen pro km², die das urbane Flair ihres Stadtteils mit zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants schätzen. Mobilität innerhalb des Stadtteils bedeutet vor allem auch, zu Fuß unterwegs zu sein. Auf einen Antrag von Rot-Grün wurde im vergangenen Jahr für die beiden Stadtteile Alsterdorf und Hoheluft-Ost eine Fußverkehrsstrategie entwickelt [1]. In die Erstellung der Strategien waren die Bewohnerinnen und Bewohner sowie Institutionen der jeweiligen Quartiere durch Begehungen und Workshops eingebunden. Neben dem Aufzeigen der Wegebeziehungen innerhalb der Quartiere und einer Bestandsaufnahme über den Zustand der Gehwege war Ziel der Strategien, Problemstellen für den Fußverkehr und mögliche Lösungen aufzuzeigen. Hierin liegt vielfach auch die Chance, die Aufenthaltsqualität des Quartiers zu steigern.

Eine solche Möglichkeit bietet die Kreuzung Abendrothsweg/Löwenstraße. Dieser Kreuzungsbereich ist zurzeit sehr großflächig, die Kreuzungswege sind zu Fuß sehr lang und es zeigt sich die typische Problematik der zugeparkten Überwege, die die Sichtverhältnisse insbesondere für Kinder stark einschränken. Da dieser Kreuzungsbereich auch Schulweg (vor allem zur Grund- und Stadtteilschule Eppendorf) ist, besteht Handlungsbedarf. Die Fußverkehrsstrategie beschreibt die Möglichkeit, an dieser Stelle eine Platzfläche zu schaffen z.B. durch eine Aufpflasterung unter Einbeziehung der Gehwege. Dies hätte einen verkehrsberuhigenden Effekt und es würde Fläche gewonnen, die anderweitig genutzt werden könnte, z.B. für Sitzgelegenheiten, Fahrradabstellanlagen oder auch eine bewegungsfördernde Möblierung. Eine solche Umgestaltung entspräche zudem dem im Rahmen der Begehungen und Beteiligungsworkshops geäußerten Wunsch der Anwohnerschaft nach Begegnungsräumen und Platz für Kinderspiel. Gleichzeitig würde eine solche Umgestaltung die Verkehrssicherheit für die Fußgängerinnen und Fußgänger an dieser Stelle erhöhen (Maßnahme K1 der Fußverkehrsstrategie).

Eine Verbesserung für den Fußverkehr schlägt die Fußverkehrsstrategie auch für die Straße Falkenried auf Höhe der südlichen Einmündung des Straßenbahnrings vor. In dem Abschnitt zwischen Eppendorfer Weg und Lehmweg ist das Fußgängeraufkommen  hoch, da es sich um die fußläufige Verbindung zwischen dem autofreien Quartier Falkenriedterrassen und der Hoheluftchaussee mit ihren zahlreichen Geschäften und Restaurants handelt. Hier schlägt die Fußverkehrsstrategie eine Querungshilfe für Fußgängerinnen und Fußgänger vor, um ein sicheres Queren der Straße zu ermöglichen (Maßnahme Ü2).

Ein „Extremfall“ im Quartier ist laut den Autoren der Strategie die Heider Straße. Zur Maximierung der Stellplätze (Längsparken) wird halbachsig auf dem Gehweg geparkt. Die verbleibende Restbreite der Gehwege wird zudem durch nicht optimal parkende Pkw und abgestellte Fahrräder weiter gemindert; ein Durchkommen vor allem für Eltern mit Kinderwagen und Senioren mit Rollatoren ist oftmals nicht möglich. Als kostengünstige Maßnahme wird vorgeschlagen, das Parken nur noch auf einer Straßenseite und ausschließlich auf der Fahrbahn zu gestatten. Hierdurch könnte auf beiden Straßenseiten zumindest die bauliche Gehwegbreite von 1,50 m genutzt werden (Maßnahme Q3).

Schließlich zeigt die Fußverkehrsstrategie auf, dass die Einfahrten in das Quartier dem Kfz-Verkehr überwiegend nicht verdeutlichen, dass eine Tempo-30-Zone beginnt. Dies rührt daher, dass beim Bau der Straßen noch Tempo 50 galt. Insbesondere an der Kreuzung Breitenfelder Straße/Curschmannstraße kommen oftmals Pkw, die aus Norden kommen, mit hoher Geschwindigkeit in die Tempo-30-Zone gefahren. Hier stellt sich die Frage, ob aus verkehrlicher Sicht tatsächlich eine separate Linksabbiegerspur aus dem Quartier heraus in die Breitenfelder Straße notwendig ist, oder ob diese Fläche nicht dazu genutzt werden kann, die bisher in den Nebenflächen befindlichen Stellplätze auf den Fahrbahnrand zu verlagern. Hierdurch würden Fußgängerinnen und Fußgänger mehr Platz bekommen und durch die Verengung der Fahrbahnfläche dem Kfz-Verkehr verdeutlicht, dass es sich um eine verkehrsberuhigte Zone handelt (Maßnahme Q2).

 

Petitum/Beschluss

 

Vor diesem Hintergrund möge die Bezirksversammlung beschließen:

  1. Die Bezirksversammlung spricht sich für die Umsetzung der Maßnahmen K1, Ü2, Q2 und Q3 aus der Fußverkehrsstrategie Hoheluft-Ost aus.
  2. Für die Maßnahme K1 (Kreuzungsbereich Abendrothsweg/Löwenstraße) sollen die Anwohnerinnen und Anwohner durch einen Vor-Ort-Beteiligungsworkshop in die Gestaltung und Nutzung der entstehenden Platzfläche einbezogen werden.
  3. Das Bezirksamt erstellt für die unter 1. und 2. genannten Maßnahmen jeweils Kostenschätzungen und setzt diese auf die Liste der zu priorisierenden Tiefbaumaßnahmen.
  4. Die Kostenschätzungen für diese Maßnahmen werden von einem Mitarbeiter oder einer Mitarbeiterin des Bezirksamtes zeitnah im Regionalausschuss Eppendorf-Winterhude vorgestellt.

 

 

r die SPD-Fraktionr die GRÜNE Fraktion
Thomas DomresMichael Werner-Boelz

[1]  gruenlink.de/1fb4

 

Anhänge

Keine