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Umbaugestaltung und Verschönerungsaktion vom Fußgängertunnel Rampen- und Treppenanlage am Langenhorner Markt ein Flop? (III) Kleine Anfrage 49/2018 von Herrn Nizar Müller

Kleine Anfrage nach § 24 BezVG

Sachverhalt

 

Gemäß dem Internet-Auftritt des Bezirksamtes Hamburg-Nord heißt es zur Treppen- und Rampenanlage am Langenhorn-Markt: „Mit dem Abriss und Neubau des alten Marktmeisterbüros Mitte April 2013 hatten auch die Arbeiten für die neue Treppen- und Rampenanlage begonnen. Diese ist seit Anfang November 2013 fertiggestellt... Die bisherige Rampe wurde basierend auf verbindlichen Regeln für das maximal zulässige Gefälle von Rampen im Zuge der Erneuerung der Treppe am Fußgänger­tunnel nicht wieder installiert. Die neue Rampe weist ein so geringes Gefälle auf, dass sie nicht nur für Kinderwagen, Rollatoren und Fahrräder, sondern auch für Rollstuhlfahrer und E-Rollstühle nutzbar ist... Auch der neu gestaltete Fußgänger­tunnel, der im Oktober fertig gestellt wurde und den Bahnhofsvorplatz mit der Marktplatzfläche verbindet, trägt zu einem positiveren Bild bei. Er wurde mit einer verbesserten Beleuchtung, hellen Wandfliesen, neuen Farben und Werbeflächen aufgewertet. Auch die Tunnelein- und -ausgänge wurden aufgeweitet, sodass der bisher eher dunkel wirkende Tunnel insgesamt heller, freundlicher und besser einsehbar ist. Am nördlichen Tunneleingang wurde ein kommunaler Infokasten mit Tipps zu Veranstaltungen in Langenhorn angebracht.“

Mittlerweile sind mit deutlicher Verspätung die Arbeiten abgeschlossen, das Resultat ist jedoch hinterfragenswert. Neben diversen neuen und alten Graffitis auf den Wandfliesen und dem Beton ist auch der kommunale Infokasten in einem schlechten Zustand.


 

Vor diesem Hintergrund fragen wir den Herrn Bezirksamtsleiter:

 

1.Wie wird die aktuelle Situation im Fußgängertunnel, der Rampen- und Treppenanlage beurteilt (siehe 4 Fotos im Anhang)?

 

Die Arbeiten zur Farbgestaltung der Treppen und Rampenanlage sowie des Fußgänger­tunnels sind seit Ende November 2017 abgeschlossen. Die seit dieser Zeit entstandenen Verschmutzungen, wie sie sich auf den der Anfrage beigefügten Fotos zeigen, sind bedauerlich. Ihr Ausmaß stellt sich jedoch nicht als weitgehender dar als der in anderen Unterführungen.

 

2.Wie häufig wurden nach dem Umbau Graffitis an der Rampen-, Treppen- und Tunnelanlage entfernt und der kommunale Infokasten durch Vandalismus beschädigt? Welche Kosten sind hierfür zwischen 2015 bis heute entstanden? Aus welchem Haushaltstitel wurden die Kosten getragen (bitte nach Anzahl der Einsätze und Jahren aufschlüsseln)?

 

2013: 1x Graffiti-Entfernung950 Euro

2014: 1x Graffiti-Entfernung720 Euro

1x Graffiti-Entfernung720 Euro

1x Reinigung vor Montage hist. Motive950 Euro

2015: 1x Reinigung Moosbewuchs Treppe180 Euro

 

3.Welche Maßnahmen werden ergriffen, um den aktuellen Zustand kurzfristig zu verbessern?

 

Es sind derzeit keine weiteren Maßnahmen angezeigt als solche des reagierenden Handelns.

 

4.Wie lange hat die komplette Ausgestaltung der sichtbaren Betonflächen sowie Tunnelwände gedauert?

 

Vom 04.07.2017 bis 29.11.2017.

 

5.Inwiefern wurde das mit dem Quartiersforum entwickelte und abgestimmte Farbkonzept jetzt umgesetzt?

 

Die Farbgestaltung wurde analog der öffentlich ausgewählten Vorzugsvariante des Quartiersforums 9/2015 umgesetzt.

 

6.Warum wurden die im Jahre 2013 angebrachten helleren Wandfliesen übermalt?

 

Die farbliche Neugestaltung des Fußgängertunnels war Teil der Gesamtmaßnahme zur Farb­gestaltung der Treppen- und Rampenlage und des Tunnels. Die Farbgestaltung und Übermalung der Wandfliesen wurde entsprechend des Ergebnisses aus dem Quartiersforum umgesetzt.

 

7.Welche (Mehr-)Kosten sind u.a. durch die Umgestaltungswünsche des Bezirksamtes entstanden?

 

Durch das Bezirksamt ausgelöste Umgestaltungswünsche bzw. Mehrkosten gab es nicht.

Die Politik hat die Verschönerungsaktion im Jahr 2015 ins Leben gerufen, in deren Ergeb­nis die Beteiligung der Öffentlichkeit durch das Quartiersforum erfolgte. Die Bezirks­versamm­lung hat 25.000 Euro für die Maßnahme bereitgestellt.

Als nach der Ausschreibung deutlich wurde, dass diese Mittel nicht rausreichen, wurden weitere 25.000 Euro RISE-Mittel durch das Bezirksamt akquiriert. Die Umsetzung erfolgte schrittweise, um im Kostenrahmen zu blieben.

 

8.Auf welcher Grundlage konnte das Bezirksamt weitere 25.000 EUR an RISE-Mitteln für ein, seit Ende 2015, nicht mehr gefördertes Gebiet akquirieren?

 

Die Idee, die Treppen- und Rampenanlage farblich zu gestalten, wurde im Jahr 2015, also während der laufenden Förderperiode entwickelt. In Abstimmung mit der Fachbehörde wurde die Umsetzung auch nach der offiziellen Beendigung des Förderverfahrens für diese Einzelmaßnahme ermöglicht.

 

9.Wie lauten die finalen Gesamtkosten für die Umbaugestaltung vom Fußgänger­tunnel, der Rampen- und Treppenanlage inklusive Verschönerungsaktion des Sichtbetons mit Stand 15.05.2018? Die Umsetzung der Farbgestaltung inklusive Graffitischutz und Aufbereitung der Flächen hat sich bereits zum 24.10.2017 auf insgesamt 46.200,53 Euro belaufen, was jetzt schon eine Kostensteigerung von mehr als 80% bedeutet.

 

Das beauftragte Angebot für die Farbgestaltung lag bei den genannten 46.200,53 Euro. Die Schlussabrechnung erfolgte nach Abrechnung der real erfolgten Arbeiten durch abschließendes Aufmaß und lag bei 50.421,86 Euro.

 

10.Gibt es mit dem Management des LaHoMa, EKZ oder Krohnstieg-Centers eine Absprache, dass die Ausgestaltung überarbeitet werden soll?

 

Nein.

 

12.06.2018

 

 

 

Tom Oelrichs

 

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4 Fotos