Temporäre Verkehrsberuhigung oder Sperrung für den Individualverkehr (echte Spielstraße) als Alternative zum Spielplatz
Antrag der Fraktion DIE LINKE
Seit dem 16. März sind in Hamburg die Spiel- und Sportplätze zur Eindämmung der Corona-Pandemie gesperrt. Spaziergänge und die Nutzung von öffentlichen Grünflächen und Parkanlagen sind in dieser Zeit eine Möglichkeit für Kinder und Familien, sich außerhalb der eigenen vier Wände aufzuhalten.
Nach Berliner Vorbild wäre eine Alternative, eine temporäre Beruhigung oder Sperrung von Straßen in dichtbebauten Ortsteilen für den motorisierten Individualverkehr, um mehr öffentlichen Platz für Kinder und Familien zu schaffen.
Eine Verkehrsberuhigung, gekennzeichnet durch das blaue Schild mit Ballspiel, räumt Fußgängern*innen Vorrang ein. Spielende Kinder und Fußgänger*innen dürfen die komplette Straße nutzen, Autofahrer*innen und Radler*innen müssen hier besondere Rücksicht nehmen. Steht am Beginn einer Straße, das Verkehrszeichen "Verbot für Fahrzeuge aller Art", handelt es sich um eine „echte Spielstraße“. Die Straße ist für Fahrzeuge gesperrt, ein Durchgangsverkehr ist nicht erlaubt. Spielstraßen sind dem Fußverkehr und spielenden Kindern vorbehalten.
Sowohl die Beruhigung der Straße, als auch die „echte Spielstraße“ (Sperrung für den Individualverkehr) sind eine geeignete Alternative für Familien und Kinder, während der Sperrung der Spiel- und Sportplätze, mehr öffentlichen Platz zu schaffen.
Eine geeignete Straße zum temporären, aber auch langfristigen Umbau zur Spielstraße könnte z.B. das Teilstück der Forsmannstraße von der Semperstraße bis zum Wimmelsweg sein. Es handelt sich hier um keine „echte Spielstraße“, die von Anwohnern und Schülern der Forsmannschule genutzt wird. Mit wenigen Parkplätzen und einseitiger Durchfahrt für KFZ, ist die Möglichkeit einer „echten Spielstraße“ gegeben. Vorteil ist, dass die Verkehrssicherheit für Schüler*innen, Vorschüler*innen, Eltern und Anwohner*innen gegeben ist und eine Kennzeichnung zum Verbot der Durchfahrt leicht umgesetzt werden kann.
Ein anderes Beispiel könnte auch das Teilstück Goldbekplatz zwischen Semperstraße und Goldbekufer sein (Straße entlang DHU Gebäude, Goldbekplatz 6). Diese Straße befindet sich direkt vor einem Spielplatz und wird vorwiegend von Anwohner*innen und als Zugang zum Goldbekufer von KFZ genutzt. Als temporäre Maßnahme ist die Sperrung eine Alternative.
Eine schnelle Lösung zur Kennzeichnung der Straße, kann das Aufstellen von Pollern oder Pflanzenkübeln sein.
Diese Maßnahmen sollten vorerst bis zur uneingeschränkten Öffnung der Spiel- und Sportplätze erfolgen. Danach kann die Maßnahme auf Tauglichkeit für einen längeren Zeitraum bewertet werden.
Der Bezirksamtsleiter wird aufgefordert mit bei der zuständigen Behörde die Umsetzung der folgenden Vorschläge zu prüfen:
1. die temporäre Einrichtung der Forsmannstraße zwischen Semperstraße und Wimmelsweg als Spielstraße
2. die temporäre Einrichtung einer Spielstraße vor dem DHU-Gebäude (Goldbekplatz 6)
3. die Anwohner*innen sind rechtzeitig zu informieren, eine Kennzeichnung ist erforderlich.
4. Im Nachhinein sollten diese Maßnahmen bewertet werden und ggf. dauerhaft Bestand haben.
DIE LINKE-Fraktion: Rachid Messaoudi, Dino Ramm, Jonas Wagner, Angelika Traversin, Keyvan Taheri