Stellungnahme zur Planung des Abschnitts N26 der Radroute Plus - Volt-Fraktion
Wir bedanken uns beim Planungsbüro und der Verwaltung für die sorgfältige Abwägung möglicher Wegführungsoptionen und die ausführliche Beantwortung unserer Fragen. Auf dieser Grundlage nehmen wir zu der Verschickung für den Abschnitt N26 wie folgt Stellung:
Querungsstellen für Fußgänger*innen Kreuzung Wellingsbüttler Landstraße/ Fuhlsbüttler Straße
Da weitergehende Maßnahmen zur Kenntlichmachung der Kreuzungsstellen bzw. zur Entschärfung von absehbaren Konfliktsituation bei zunehmendem Radverkehrsmengen offenbar nicht möglich oder als erforderlich angesehen werden, bleibt zu hoffen, dass sich Radverkehr und Zufußgehende in den Bereichen der Querungen beider Verkehrswege wechselseitig mit Rücksichtnahme und Wachsamkeit begegnen. Es würde uns indes freuen, wenn, im Falle eines positiven Ergebnisses des angesprochenen Modellversuchs für Fußgängerüberwege, diese prioritär an den kritischen Punkten entlang der gesamten Radroute Plus zum Einsatz kommen. Wie bereits verschiedentlich angemerkt, halten wir die Aufbringung von Aufmerksamkeitsstreifen für ein weniger geeignetes Mittel, um zu erhöhter Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmenden zu ermuntern, als es beispielsweise die bauliche Trennung der Verkehrswege wäre.
Knotenpunkt Alsterdorfer Straße / Im Grünen Grunde / Rathenaustraße
In der Planung wird dargestellt, dass sich der Verkehrsfluss durch die Straße “Im Grünen Grunde” reduzieren wird, da von dieser Straße aus die Rathenaustraße nicht mehr erreicht werden kann. Der Umstand, dass sowohl die Straße “Am Hasenberge” als Verbindung zum vielbefahrenen Maienweg als auch die Alsterdorfer Straße nach wie vor erreichbar sein werden, lässt an dieser Annahme Zweifel aufkommen. Genährt wird dieser Zweifel von der Aussage, dass dieser Weg gebraucht werde, um die Erreichbarkeit des Friedhofs Ohlsdorf aus Richtung Norden zu gewährleisten. Wenn man den Busverkehr hinzunimmt, kommt man doch unwillkürlich zu dem Schluss, dass sich die Verkehrsmengen des motorisierten Verkehrs in einem Bereich bewegen werden, der den Ansprüchen an eine reine Fahrradstraße nicht gerecht wird. Diese Annahme stützt sich unter anderem auf die Auskunft des Bezirksamts, dass eine “Alternativmöglichkeit für die Zufahrt zum Friedhof Ohlsdorf über den Knoten Alsterdorfer Straße / Fuhlsbüttler Straße [...] geprüft” wurde, “jedoch aus Gründen der Leistungsfähigkeit verworfen werden [musste]”. Hier wird faktisch einer vom motorisierten Verkehr dominierten Straße die Leistungsfähigkeit aberkannt und einer Fahrradstraße indes zuerkannt.
Knotenpunkt Rathenaustraße / Sengelmannstraße
Es ist nicht nachvollziehbar, weshalb die Querung der Sengelmannstraße im Mischverkehr mit dem motorisierten Verkehr aus der Rathenaustraße eine separate (also zeitlich leicht versetzte) Ampelschaltung unmöglich machen soll. Derartige versetzte Ampelphasen sind weit verbreitet im Bezirk und dienen in aller Regel der Verkehrssicherheit, denn sie ermöglichen es denRadfahrenden, vor dem motorisierten Verkehr in eine Kreuzung einzufahren.
Die Einrichtung eines aufgeweiteten Radaufstellstreifen (ARAS) und eines eingefärbten Aufstellbereichs im Knotenpunkt begrüßen wir indes ausdrücklich. Für die Prüfung einer zusätzlichen Aufstellfläche im nordwestlichen Knotenbereich wollen wir zu bedenken geben, dass diese geeignet sein könnte, sowohl Radfahrende als auch Autofahrende zu verwirren. Insbesondere der rechtsabbiegende Autoverkehr müsste hier zweimal in direkter Folge auf Radfahrende achten. Mit einer hinreichend sicheren Überführung des Radverkehrs in den Mischverkehr in der Rathenaustraße, einer geordneten Wegführung für rechts- und linksabbiegende Radfahrende, sowie einer versetzten Ampelschaltung für Rad- und Autoverkehr sollte diese Stelle hinreichend sicher sein.
Knotenpunkt Sengelmannstraße / Alsterdorfer Straße
Wir begrüßen es sehr, dass die separate Ampelphase für rechtsabbiegende KFZ geprüft wird und hoffen auf ein Ergebnis, welches die Sicherheit für Radfahrende und zu Fuß gehende erhöht.
Verkehrsführung im Abschnitt Rathenaustraße
Wendemanöver von Autos halten wir nach wie vor aus Gründen der Unfallgefahr für sehr bedenklich. Insbesondere der Umstand, dass der schmale Fahrbahnquerschnitt das Wenden in einem Zug unmöglich macht, ist ein Grund zur Sorge, denn er erhöht die Gefahr, dass die Fahrbahn von mühsam rangierenden KFZ blockiert wird. Außerdem geraten Radfahrende durch die zurücksetzten KFZ in Gefahr. Dies ist einer der Gründe, aus denen entlang der Fahrradstraße keine Senkrechtparkstände mehr eingerichtet werden. Unter Berücksichtigung dieser realen Szenarien wollen wir erneut anregen, die Rathenaustraße zu einer echten Einbahnstraße zu machen. Alternativ könnte geprüft werden, ob im Verlaufe der Rathenaustraße (als unechte Einbahnstraße) ein bis zwei kleine Wendehammer eingerichtet werden können, die ein Umkehren ohne ein umständliches Wendemanöver ermöglichen würden.
Für die Volt Fraktion: Annemarie Bödecker, Jörg Bormann
Keine
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