Sichere Schulwege Hamburg-Nord wird Fahrradstadt auch für Kinder! Gemeinsamer Antrag von SPD- und GRÜNE-Fraktion
Schulkinder sind heutzutage immer weniger selbstständig mobil. Gleichzeitig entstehen durch elterliche Hol- und Bringverkehre chaotische und gefährliche Verkehrsbedingungen vor Schulen. Bereits in mehreren Städten und Gemeinden verschiedener Bundesländer wurden deshalb Kinder-Verkehrs- und Schulradwegkonzepte erstellt und umgesetzt. Ende 2017 wurde auch in Hamburg-Eimsbüttel ein Antrag von GRÜNEN und SPD mit dem Titel „Sichere Schulwege - Eimsbüttel als Fahrradstadt auch für Kinder“ beschlossen.
Die kleinsten Grundschüler*innen, etwa bis Klasse 3, laufen in der Regel zu Fuß. Sie lernen den Schulweg gemeinsam mit den Eltern kennen und erwerben so nach und nach die notwendigen Kompetenzen, um sich den Weg nach einigen Monaten dann allein zuzutrauen. In der späteren Grundschulzeit wird dann zunehmend das Fahrrad zum Fortbewegungsmittel. Radfahren ist aber für Kinder in der Großstadt heute nicht mehr selbstverständlich. Durch gesellschaftliche Veränderungen nimmt die praktische Fähigkeit des Radfahrens bei Kindern aber eher ab. Die Polizei bemängelt die geringe Verkehrserfahrung von Schulkindern und die chaotischen Verkehrsbedingungen vor Schulen durch elterliche Hol- und Bringverkehre, was zuletzt auch in einer ADAC-Studie bestätigt wurde.
Attraktive und sichere Wege fördern die praktische Fähigkeit von Kindern und Jugendlichen, sich selbstständig und sicher zu Fuß oder per Rad fortzubewegen. Sie werden selbstständiger, unabhängiger und beweglicher. Außerdem wird so das Kfz-Aufkommen gesenkt und die Eltern werden entlastet. Der Anteil der mit dem Rad zurückgelegten Wege steigt ebenfalls automatisch. Dies gilt zugleich als eines der effektivsten Instrumente zur Erhöhung der Verkehrssicherheit auf dem Fahrrad: Je mehr Fahrradfahrer*innen im Straßenraum unterwegs sind, desto stärker sind die anderen Verkehrsteilnehmer*innen gegenüber Radfahrenden sensibilisiert. Das stärkt Rücksichtnahme und Sicherheit.
Kinder sind nicht autogerecht! Ihre Bedürfnisse müssen noch viel stärker in die konzeptionelle und bauliche Gestaltung des Straßenraums einbezogen werden als bisher. Die wichtigen Rad- und auch Gehwegeverbindungen zwischen den Wohnquartieren und den Schulen müssen gut ausgebaut, bequem zu befahren und sicher sein, damit Kinder gut zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Schule kommen. Dazu müssen Schulwege als solche identifiziert und entsprechend gestaltet werden.
Beispielhaft genannt seien folgende Maßnahmen, um Wege sicherer zu machen:
Auch im Bezirk Hamburg-Nord ist es notwendig, Schulwege so attraktiv und sicher zu gestalten, dass Kinder und Jugendliche diese gerne eigenständig auf dem Fahrrad oder zu Fuß bewältigen und die Eltern dies mit gutem Gewissen unterstützen – und daher darauf verzichten, ihre Kinder mit dem Pkw zur Schule zu bringen. Zu den Ansatzpunkten für eine kinderfreundliche Fahrradstadt Hamburg-Nord gehören Schulwegpläne (für Kinder, die zu Fuß oder mit Rad kommen) für alle Schulen und Sportplätze im Bezirk sowie die Umgestaltung wichtiger Wege für den Schülerverkehr.
Um das Prinzip des Schulwegplans zu testen sollte eine Schule ausgewählt werden, die Schüler*innen aller Altersstufen umfasst. Für diese sollte dann exemplarisch ein Schulwegplan erarbeitet und nach und nach umgesetzt werden.
Wichtig ist, dabei bereits andernorts gesammelte Erfahrungen einzubeziehen: Dazu zählen
Vor diesem Hintergrund möge die Bezirksversammlung beschließen:
Pilotprojekt
Weitere Maßnahmen
Für die SPD-FraktionFür die GRÜNE Fraktion
Thomas DomresMichael Werner-Boelz
Jörg LewinCarmen Möller
Thorsten Schmidt
Christoph Reiffert
[1] https://www.lgl-bw.de/lgl-internet/opencms/de/Radschulwegeplan
Keine
Keine Orte erkannt.
Die Erkennung von Orten anhand des Textes der Drucksache kann ungenau sein. Es ist daher möglich, das Orte gar nicht oder falsch erkannt werden.