21-1657

Seniorenbus

Kleine Anfrage nach § 24 BezVG

Sachverhalt

 

In der Aufteilung der Finanzmittel für die bezirkliche Seniorenarbeit im Jahre 2021 erscheinen erstmals die Ausgabe Seniorenbus in Höhe von 5.200,00 Euro. Dieses Projekt ist unbekannt und auch bei Recherchen im Internet nicht zu finden. Es ist darüber hinaus nicht bekannt, welche Route der Bus nimmt. Dem Hören-Sagen nach soll er an der Theodor-Fahr-Straße in Langenhorn eine oder zwei Haltestellen haben und von dort aus einmal die Woche zwei Stunden von dort zum Langenhorn Markt hin und her pendeln. Die Anzahl der erwarteten Fahrgäste bzw. die Platzanzahl im Bus ist ebenfalls unbekannt.

 

Vorbemerkung:

 

Seit dem Jahr 2017 bietet die Allgemeine Deutsche Schiffszimmerer-Genossenschaft eG, in Kooperation mit der Martha Stiftung, einen Einkaufsbus für Seniorinnen und Senioren in Langenhorn an. Im Jahr 2017 wurde das Projekt aus Mitteln der damaligen BASFI, für niedrigschwellige stadtteilbezogene Projekte, finanziert. Ab dem Jahr 2018 erfolgte die Finanzierung aus Mitteln des Quartiersfonds, da die Mittel der BASFI nicht mehr zur Verfügung standen. Da sich in den letzten 3 Jahren deutlich herauskristallisiert hat, dass es sich um ein Seniorenprojekt handelt, wurde dieses Projekt in den Mittelverteilungsvorschlag 2021 der Rahmenzuweisung Seniorenarbeit aufgenommen. Dort sind ausreichend Mittel dafür vorhanden.

 

Aufgrund der Schließung des einzigen fußufigen Supermarktes im Bereich Langenhorner Chaussee/Theodor-Fahr-Straße ist die Grundversorgung für mobilitätseingeschränkte Menschen in diesem Quartier schwierig geworden. In Zusammenarbeit mit der Quartiersentwicklerin und Freiwilligen wurde der Bedarf vor Ort ermittelt sowie die Abfahrtspunkte und  -ziele des Einkaufsbusses festgelegt. Der Einkaufsbus fährt einmal wöchentlich, dienstags nachmittags, in der Zeit von 14:00-16:00 Uhr, zum Wochenmarkt nach Langenhorn. Zwei Abfahrtshaltestellen werden angeboten (Waschhaus Parowstr. 20 und Annie-Kienast-Straße/Ecke Theodor-Fahr-Str.) Die Nutzer zahlen pro Fahrt 1,- Euro.

 

Das Angebot wird als Einkaufserlebnis in netter Gruppe beworben. Mit Schildern werden die Haltestellen kenntlich gemacht. 4 freiwillige Helfer stehen zur Verfügung. Jeweils eine Freiwillige bietet bei den Ausfahrten Begleitung und Unterstützung von mobilitätseingeschränkten Menschen an. Die Freiwilligen haben darüber hinaus die Aufgabe übernommen, das Angebot über Aushänge und Verteilung von Informationszetteln in der Nachbarschaft bekannt zu machen. Weitere Werbung erfolgt über das Wochenblatt.

 

Das Fachamt Sozialraummanagement des Bezirksamtes Hamburg-Nord hat das Projekt in die Planungsraumbeschreibungen für Seniorinnen und Senioren aufgenommen und informiert über diesen Weg Interessierte. Der Einkaufsbus wird von den Seniorinnen und Senioren sehr gut angenommen und die Schiffszimmerer Genossenschaft ist offen für eine Erweiterung, gemeinsam mit Akteuren und Kooperationspartnern im Stadtteil. Das Projekt trägt zur Optimierung der Infrastruktur für Senioreninnen und Senioren in Langenhorn bei. Das lokale freiwillige Engagement sowie die nachbarschaftlichen Kontakte werden gefördert.

 

Deshalb frage ich den Herrn Bezirksamtsleiter:

 

  1. Wer hat das Projekt "Seniorenbus" initiiert?

 

Die Allgemeine Deutsche Schiffszimmerer-Genossenschaft eG hat das Projekt initiiert.

 

  1. Wem gehört der Bus, der als Seniorenbus eingesetzt wird? Wer hat diesen angeschafft und aus welchen Mitteln ist der Kauf finanziert worden?

 

Der Bus gehört der Martha-Stiftung und wurde von dieser angeschafft.

 

  1. Wie setzen sich die 5.200 Euro für den Seniorenbus im Jahr 2021 zusammen? Bitte tabellarisch darstellen und hierbei die Kostengruppen differenzieren (Personal, Betrieb etc.).

 

Bei der Summe handelt es sich um einen pauschalen Zuschuss zu den Kosten für die Fahrer und die Betriebskosten des Busses.
 

  1. Wird für das Projekt festes Personal eingestellt oder erfolgt der Betrieb auf ehrenamtlichem Engagement? Ist eine Entlohnung (Lohn bzw. Aufwands-entschädigung) geplant? Wenn ja, in welcher Höhe und in welchem Rhythmus?

 

Festes Personal wird für das Projekt nicht eingestellt. Der Fahrer wird von der Martha-Stiftung zu dem unter Punkt 3 genannten Pauschalpreis für die Einkaufsfahrten zur Verfügung gestellt. Die Ehrenamtlichen engagieren sich unentgeltlich.
 

  1. Welche Zielgruppe soll mit dem Seniorenbus angesprochen werden? Wie wird dieses Angebot bekannt gemacht?

 

Insbesondere in der Mobilität eingeschränkte Seniorinnen und Senioren sollen angesprochen werden. Die Haltestellen werden mit Schildern kenntlich gemacht. Über Aushänge und die Verteilung von Informationszetteln in der Nachbarschaft wird das Projekt bekannt gemacht. Weitere Werbung erfolgt über das Wochenblatt.
 

  1. Fallen zusätzliche Fahrpreise an - wenn ja, in welcher Höhe?

 

Die Nutzer zahlen pro Fahrt 1,- Euro.
 

  1. Wie hoch sind die erwarteten Einnahmen aus dem Betrieb des Seniorenbusses? Wie viele Fahrgäste sollen durchschnittlich bedient werden?

Maximal acht Fahrgäste können pro Einkaufsfahrt (wöchentlich 1 Fahrt/ 50 Wochen p.a.) teilnehmen. Bei entsprechender Nachfrage können auch mehrere Einkaufsfahrten wöchentlich stattfinden. Die Einnahmen bestehen ausschließlich aus der unter Punkt 6 angegebenen Beteiligung der Nutzer.

 

  1. In welchem Gebiet kommt der Seniorenbus zum Einsatz? Warum ist diese Region ausgesucht worden? Werden die Haltestellen entsprechend kenntlich gemacht und barrierefrei eingerichtet?

 

siehe Vorbemerkung
 

  1. Welche Ziele steuert der Seniorenbus an? Ist eine Ausweitung der Ziele geplant?

 

siehe Vorbemerkung
 

  1. Gibt es einen festen Fahrplan für den Seniorenbus? Wenn ja, wie sieht dieser aus (Haltestellen, Route etc.)? Bitte tabellarisch aufführen oder als Anlage beifügen.

 

siehe Vorbemerkung
 

  1. Wieso werden Ausgaben, die bislang aus Mitteln des Quartiersfonds oder aus anderen Quellen finanziert wurden, jetzt aus Mitteln der offenen Seniorenarbeit finanziert?

 

Es hat sich im Lauf der Zeit herausgestellt, dass es sich um ein klassisches Seniorenprojekt handelt bzw. dahin entwickelt hat. Die Förderrichtlinie Seniorenarbeit sieht die Verwendung von Mitteln aus der Rahmenzuweisung Seniorenarbeit für Seniorenprojekte vor. Die Rahmenzuweisung Seniorenarbeit 2021 ist auskömmlich, so dass das Projekt in den Vorschlag der Mittelverteilung 2021 aufgenommen wurde.

 

 

Michael Werner-Boelz        28.10.2020