Schildbürgerstreich statt Schilderreinigung - Wann, wie, von wem und zu welchen Kosten wird denn tatsächlich gereinigt?
Am 05.08.2020 wurde in der Satiresendung (!) extra 3 das lobenswerte Engagement eines Bürgers in Langenhorn, der im Interesse der Verkehrssicherheit verunreinigte Straßenschilder reinigt, vorgestellt. Ein derartiges Bürgerengagement ist grundsätzlich zu begrüßen, auch unter dem Aspekt, dass Versäumnisse der dafür zuständigen Verwaltungsabteilung sichtbar werden und somit auch die erforderlichen Korrekturen angeregt werden.
Selbstverständlich ist der von dem Sprecher des Bezirksamtes in der Sendung erwähnte Aspekt möglicher Gefahren bei einer eigenständigen Schilderreinigung richtig und auch wichtig, allerdings sollte ein solcher Hinweis bei dem Zuschauer nicht den Eindruck hinterlassen, dass ein derartiges Engagement abgelehnt und nicht geschätzt wird, denn, im Gegenteil, in einer funktionierenden Bürgergesellschaft ist es von unschätzbarem Wert.
Da die von dem Sprecher des Bezirksamtes geäußerten Vorgehensweisen zur Schilderreinigung in Teilen von Antworten auf frühere Kleine Anfragen abweicht, ist eine Klärung der jetzt tatsächlich aktuellen Vorgehensweise erforderlich.
Vor diesem Hintergrund fragen wir den Herrn Bezirksamtsleiter:
Die Wegeaufsichtsbehörde N/MR 23 stellt die verunreinigten Schilder fest und der Betrieb N/MR 43 reinigt die Schilder. Es besteht derzeit kein Auftragsverhältnis mit Mook Wat e.V.
Es ist aktuell kein Rhythmus festgelegt. Die Schilder werden nach Bedarf gereinigt.
Im Jahr 2018 wurden im Pilotprojekt Groß Borstel durch die SRH rd. 90 Schilder gereinigt. Hierfür wurden 3.600,- Euro veranschlagt. Aus den anderen Jahren können keine Angaben gemacht werden, da hier die Reinigung über N/MR 43 erfolgte.
2010: 36.062,- €
2011: 35.576,- €
2012: 35.450,- €
2013: 35.478,- €
2014: 35.300,- €
bewertet? Und gilt die DERZEIT aktuelle Vorgehensweise wirklich als wirtschaftlich?
Es werden nur die Schilder ausgetauscht, bei denen das Ergebnis nach der Reinigung als „nicht ausreichend“ bewertet wird. In der Regel werden verrostete und verblasste Schilder ausgetauscht.
„Frage: Wie werden die Verkehrs- und Straßenschilder gereinigt?
Antwort: Aus Umweltschutzgründen nur mit Wasser.“ Was stimmt denn jetzt wirklich und wie wird aktuell vorgegangen?
Die Verkehrsschilder werden mit Wasser und Seife gereinigt. Spezialreiniger wird verwendet, wenn hartnäckige Aufkleber entfernt werden müssen.
Kein Schild wurde aus Gründen der Wirtschaftlichkeit bewusst nicht gereinigt. Über den Austausch der Schilder wird keine Statistik geführt.
Grundsätzlich werden vorrangig verdreckte Gefahren- und Vorfahrtregelnde Verkehrszeichen unverzüglich durch das Personal des Bezirksamtes gereinigt. Verdreckte Schilder werden nur dann erneuert, wenn durch die Verdreckung eine Verkehrsgefährdung vorherrscht und sie ohne den Einsatz von chemischen Reinigungsmitteln nicht mehr gereinigt werden können.
Verdreckte Schilder werden durch die Wegeaufsicht im Rahmen der routinemäßigen Begehung festgestellt und an den Betrieb (N/MR 43) zur Reinigung gemeldet. Das Hauptkriterium zur Veranlassung einer Reinigung ist die verkehrssichere Erkennbarkeit des jeweiligen Verkehrszeichens.
Die Aufgabe des Bezirkes als Wegebaulastträger ist es, die Schilderreinigung im Rahmen der Verkehrssicherung vorzunehmen.
Verbesserungspotenzial besteht im Hinblick auf eine Reinigung, die dem generellen Sauberkeitsempfinden entspricht. Diesbezüglich gibt es Überlegungen zur zukünftigen Aufgabenwahrnehmung, welche ggf. eine zentrale Reinigungsverantwortung durch die SRH vorsieht. Diese sind allerdings noch nicht abgeschlossen (siehe auch Drs. 22/1062 der Bürgerschaft).
Eine Beantwortung abstrakter Fragegestellungen ist nicht möglich.
Michael Werner-Boelz 25.08.2020
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