Reduzierung der Belegungskapazität der Flüchtlingsunterkunft am Überseering auf die reguläre Anzahl von 900 Bewohnern Stellungnahme der Sozialbehörde
Der Regionalausschuss Eppendorf-Winterhude hat sich in seiner Sitzung am 07.07.2025 mit der o.g. Thematik befasst und folgende Beschlussempfehlung formuliert:
Die Flüchtlingsunterkunft am Überseering in der City Nord ist mit einer Maximalkapazität von 1560 Plätzen aktuell nahezu voll belegt (1499 Personen, Stand: 31. März 2025). Diese Maximalbelegung führt zu erheblichen Belastungen für die Anwohnerinnen und Anwohner sowie für die Bewohner der Unterkunft selbst. Laut Berichten kommt es regelmäßig zu Konflikten, Lärmbelästigungen und Sicherheitsproblemen im Umfeld der Unterkunft.
Besonders betroffen sind Menschen, die in unmittelbarer Nachbarschaft zur Unterkunft leben. Es wird über wiederholte Ruhestörungen, aggressive Auseinandersetzungen und eine zunehmende Verunsicherung berichtet. Trotz Maßnahmen wie der Installation von Beleuchtung, dem Einsatz eines Wachdienstes und regelmäßigen Runden Tischen konnten die Probleme nicht nachhaltig gelöst werden. Anwohner fühlen sich zunehmend unsicher, was bereits dazu geführt hat, dass einige ihre Wohnungen verlassen möchten.
Die Sozialbehörde weist darauf hin, dass große Unterkünfte wie der Standort am Überseering aufgrund der Vielzahl an Menschen anfälliger für Konflikte sind Diese Konflikte erschweren auch innerhalb der Einrichtung die notwendige Integrationsarbeit. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, die Belegungskapazität auf ein Maß zu reduzieren, das sowohl den Bedürfnissen der Bewohner als auch den berechtigten Interessen der Nachbarschaft gerecht wird. Die ursprünglich vorgesehene Kapazität von 900 Bewohnern erscheint hier als angemessener Kompromiss, um die Situation zu entspannen und eine bessere Integration zu ermöglichen.
Dies vorausgeschickt möge der Regionalausschuss Eppendorf/Winterhude beschließen:
Die Bezirksamtsleitung wird gebeten gemeinsam mit der zuständigen Fachbehörde sowie dem
Träger Fördern & Wohnen dafür Sorge zu tragen, dass:
Der Hauptausschuss folgt der Beschlussempfehlung.
Die Behörde für Gesundheit, Soziales und Integration (Sozialbehörde) nimmt hierzu unter Einbeziehung von F&W Fördern & Wohnen AöR wie folgt Stellung:
Zu 1.:
Es ist seitens der Sozialbehörde und F&W Fördern & Wohnen AöR bereits vorgesehen, die Belegung des Interimsstandorts Überseering 26 zur öffentlich-rechtlichen Unterbringung sukzessive bis zum 30. Juni 2026 auf bis zu 900 Personen zu reduzieren. Mit Schreiben der Sozialbehörde vom 7. Juli 2025 wurde die Bezirksversammlung Hamburg-Nord darüber informiert, siehe Drs. 22-1211.
Zu 2.:
Die Sozialbehörde wird die Bezirksversammlung Hamburg-Nord weiterhin kontinuierlich schriftlich zum Standort Überseering 26 und hierbei insbesondere zur Umsetzung der Kapazitätsreduzierung informiert halten.
Zu 3.:
Die Sozialbehörde prüft fortwährend Möglichkeiten, die geeignet sind, die Sicherheit und Lebensqualität der Unterkunftsbewohnerinnen und -bewohner sowie der Nachbarschaft des Standorts Überseering 26 zu verbessern. Dazu steht die Sozialbehörde mit der Polizei, dem Bezirksamt Hamburg-Nord, F&W Fördern & Wohnen AöR, dem DRK-Kreisverband Altona und Mitte e. V. sowie den weiteren zuständigen Stellen in engem und ständigem Austausch. Auch der direkte Dialog mit der Nachbarschaft wird fortlaufend geführt, u. a. über den Runden Tisch sowie weitere geeignete und bedarfsabhängig umgesetzte Formate.
Zu bereits getroffenen Maßnahmen siehe im Übrigen u. a. Bürgerschafts-Drs. 22/11367, 22/13006, 22/13143, 22/13783, 22/16227, 22/16643, 22/17765 und 23/478.
Um Kenntnisnahme wird gebeten.
Isabel Permien
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