Recyclingbaustoffe im Straßen- und Wegebau in Hamburg-Nord
Kleine Anfrage 21-0566 von Frau Caroline Mücke-Kemp, CDU
Im Oktober 2019 hat die Hamburger Bau- und Ausbauwirtschaft (HBAW) darauf aufmerksam gemacht, dass in Hamburg der Einsatz sog. Recyclingrohstoffe rückläufig ist und seit drei Jahren überwiegend Schotter aus Naturstein zum Einsatz kommt. Der Einsatz von Natursteinschotter ist nicht nur aus wirtschaftlichen, sondern auch aus Umwelt- und Klimaschutzgründen fragwürdig.
Vor diesem Hintergrund frage ich den Herrn Bezirksamtsleiter:
Darüber wird keine Statistik geführt. Eine tabellarische Auflistung würde eine Zusammenstellung von mehreren tausend Aufträgen bedeuten und ist im Regelbetrieb nicht leistbar.
Darüber wird keine Statistik geführt.
Auf dem eigenen Bauhof werden keine Recyclingbaustoffe verwendet, da diese im Rahmen des Wegebaus in Grünanlagen nicht eingebaut werden dürfen und es bei kleineren Instandsetzungsarbeiten im Straßenbau keine Verwendung dafür gibt.
Es wurden keine Einnahmen erzielt. Auszubauendes und wiederverwendbares Material geht aufgrund fehlender Lagerkapazitäten fast immer in das Eigentum des AN über. Dadurch reduziert sich i.d.R. aber der jeweilige Einheitspreis im Rahmen der Ausschreibung und es kommt somit zu Einsparungen.
Die Mehrkosten für den Einbau von Naturschotter gegenüber von Recyclingmaterial liegen schätzungsweise bei ca. 35 %.
Nein, da der Einbau von Recyclingmaterial im Straßenbau der in Hamburg zugelassenen Regelbauweisen entspricht. Grundsätzlich müssen aber alle Rahmenbedingungen passen, damit Recyclingmaterial im Straßenbau verwendet werden kann.
Problematisch ist jedoch der Einbau von Betonrecyclingschotter in durchwurzelten bzw. durchwurzelbaren Bereichen. Dort dürfen keine pflanzenschädlichen Baustoffe wie z.B. Betonrecycling-Schotter eingebaut werden, da der hohe ph-Wert (11,5-12,0) sowie eine starke Belastung mit löslichen Salzen das Wurzelwachstum und die Vitalität angrenzender Straßenbäume (Bestand wie Neuanpflanzung) hemmen. Im Bereich von Baumscheiben und durchwurzelten Nebenflächen und Grünstreifen ist daher zur Vermeidung von Langzeitschäden auf Natursteinschotter zurückzugreifen. Vorhandene Recyclingschotterflächen müssen mittels Trennfolien gegen Wurzelräume abgeschottet werden, um den Eintrag von Salzlauge in durchwurzelte Bereiche zu unterbinden.
In Grünanalagen dürfen im Rahmen des Wegebaus grundsätzlich keine Recyclingmaterialien eingebaut werden.
Grundsätzlich wird bei jeder Straßenbaumaßnahme im Einzelfall geprüft, ob Recyclingmaterial eingebaut werden kann.
20.11.2019
Ralf Staack
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