Rattenvorkommen im Bezirk Hamburg-Nord
Anfrage gem. § 27 BezVG
Die wachsende Müllproblematik in deutschen Städten macht leider nicht vor Hamburg halt. Auch die Nähe von innerstädtischen Wasserflächen wie Kanälen und Teichen begünstigt das Auftreten von Ratten, die als Übertrager von gefährlichen Krankheiten gefürchtet sind und deshalb konsequent bekämpft werden müssen.
Vor diesem Hintergrund fragen wir die zuständige Fachbehörde:
Die Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz beantwortet die Anfrage unter Beteiligung des Instituts für Hygiene und Umwelt (HU) wie folgt:
Zu1.:
Meldungen/Einsätze an/des HU im Bezirk HH Nord (Stand 1.2.2019)
2014 |
2015 |
2016 |
2017 |
2018 |
287 |
223 |
246 |
258 |
237 |
Die Größe von städtischen Rattenpopulationen unterliegt immer Schwankungen, die u. a. von klimatischen Faktoren und damit auch dem natürlichen Nahrungsangebot, andererseits aber auch vom menschlichen Verhalten wie seinem Reinlichkeits- oder Meldeverhalten abhängen. Besonders stark betroffen sind im gesamten Stadtgebiet Bereiche, in denen die Regeln der Stadthygiene nicht eingehalten werden: Unzureichende Müllbeseitigung auf öffentlichem und privatem Grund, unangemessene Vogelfütterung oder unangemessene Kompostierung von organischen Abfällen auf Privatgrund.
a) Was sind die angenommenen und/oder festgestellten Gründe für den Anstieg?
b) Mit welchen Maßnahmen reagieren die Hamburger Behörden auf das gestiegene Rattenvorkommen?
Zu 2.:
Entfällt.
Zu 3.:
Im Bezirk Hamburg-Nord sind besonders betroffene Straßenzüge in den letzten Jahren solche in der Nähe von Gewässern wie der Alster, der Eilbek, der Goldbek und Grünanlagen wie Stadtpark und kleineren Parkanlagen wie dem Alsterpark, aber auch oft Bereiche der S/U-Bahnhöfe wie z. B. Lattenkamp oder Ohlsdorf, sowie im Umfeld von Wohnanlagen mit Grüngürtel. Eine gewisse Verzerrung ergibt sich hierbei durch das gute Meldeverhalten der Bürger, die Grünanlagen begehen und dadurch, dass diese Flächen auch turnusmäßig besonders häufig durch die Mitarbeiter des HU begangen werden.
Zu 4.:
Im Bereich des Stadtparks ist das Befallsaufkommen im Gegensatz zur Gesamtlage in Hamburg nur leicht zurückgegangen. Die Probleme mit dem Müll haben sich etwas gebessert. Allerdings ist an Wochenenden in den Sommermonaten von sehr viel Müll auszugehen. Durch die ständige Kontrolle der vielen Köderstationen im Stadtpark und die sehr gute Zusammenarbeit mit den Gärtnern ist eine steigende Population von Ratten nicht zu verzeichnen.
Von der Außenalster liegen weniger Meldungen über Ratten vor. Die Stärke des Befalls ist deutlich geringer als im Stadtpark, auch das Müllaufkommen ist geringer. Probleme gibt es vereinzelt auf Privatgrundstücken und durch Entenfütterung im Uferbereich.
Zu 5.:
Meldungen/Einsätze an/des HU in Hamburg gesamt (Stand 1.2.2019)
2014 |
2015 |
2016 |
2017 |
2018 |
2019 |
1465 |
1281 |
1640 |
1578 |
1499 |
96 |
Zu 6.:
Die Einhaltung der Regeln der Stadthygiene (s. Antwort zu 1.), die sich an jeden Einzelnen richten, trägt maßgeblich zur Eindämmung der Rattenpopulation bei.
Zu 7.:
Am HU sind zurzeit sieben Techniker/Außendienstmitarbeiter und zwei Bürokräfte im Bereich Rattenbekämpfung beschäftigt, seit 2014 ist die Zahl um zwei Techniker/Außendienstmitarbeiter verringert. In zwei Bezirken ist die Rattenbekämpfung im Rahmen von Public-Private-Partnership-Projekten an private Anbieter vergeben worden, die der fachlichen Steuerung und Supervision des HU unterliegen (vergl. Antwort zu 8.).
Zu 8::
Bezirke Altona und Eimsbüttel werden durch einen externen Dienstleister betreut.
Zu 9.:
Zahlen aus den Bezirken liegen dazu nicht vor. Durch die BGV erfolgt keine aktive Rattenbekämpfung. Ansonsten siehe Antwort zu 7.
Zu 10.:
Nein.
Zu 11.:
Die rechtlichen Rahmenbedingungen zur Rattenbekämpfung werden als ausreichend angesehen.
Andreas SchottStefan Baumann
FraktionsvorsitzenderNizar Müller
Martin Fischer
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